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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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wagen, Uns die Stirn zu bieten. Sie werden Ihre Treulosigkeit noch bereuen. Es brechen neue Zeiten in Oc an.«
    Mit diesen Worten drehte er sich herum und rauschte aus dem Saal.
     
    Erst als sie in der Kutsche saßen und Constanze eine Reisedecke aus Ziegenhaar über sich gebreitet hatte, begann sie zu sprechen. Sie sah zu ihm auf und blickte ihn auf diese merkwürdige, habgierige Art an. »Ich dachte, das Mädchen wäre geflohen«, sagte sie leise.
    »Sei keine Närrin, Constanze!«, zischte Wilhelm und wandte sich von ihr ab, um aus dem Kutschenfenster zu blicken. Es hatte aufgehört zu schneien, und die Straßen glänzten nass und grau. »Der Rat muss nicht alles wissen.«
    »Nicht?« Constanze strich über die weiche Seite der Reisedecke und zog ihren Hermelinkragen fester um den schlanken Hals. »Ich dachte, sie sollten es wissen. Slathan hat immerhin versucht, das Kind zum Hafen zu schleppen und es den Soldaten aus Kleeh vorzuführen.«
    Wilhelm widerstand dem Drang, die lange Perlenkette zu packen und Constanze damit zu strangulieren, bis sie blau anlief. Einen Augenblick wagte er nicht zu sprechen. Als er das Gefühl hatte, seine Stimme wieder unter Kontrolle zu haben, sagte er: »Meine edle Gemahlin, ich rate dir, nicht auf Gerüchte zu hören. Wenn ich der Meinung bin, dass du etwas wissen müsstest …« Er blickte über die Schulter zu
ihr, ohne sich vom Fenster abzuwenden, »…werde ich es dir schon mitteilen.«
    Sie senkte auf die übliche sittsame Art die Lider, doch zuvor sah er kurz ein Funkeln in ihren Augen, die schwache Andeutung einer anderen Reaktion, die er nicht benennen konnte. »Gewiss, Durchlaucht«, sagte sie.
    »Constanze …«
    Sie zog den Hermelin enger um sich und versteckte die Perlen. »Ja, Wilhelm.«
    »Die Lage in Oc ist momentan sehr kompliziert. Ich verlange absolute Loyalität.«
    Jetzt glitt ihr Blick ebenfalls hinaus zu der nassen Landschaft, die vor dem Fenster vorbeizog. »Aber selbstverständlich, Wilhelm«, erwiderte sie ausweichend. »Selbstverständlich verlangst du das.«
    Er versuchte sich auf das zu konzentrieren, was bevorstand, darauf, was er tun musste, um morgen fliegen zu können. Doch als sie am Fürstenpalast ankamen und er aus der Kutsche stieg, um sofort zu den Stallungen zu gehen, war er verunsichert. Wenn selbst die Fürstin zögerte und an ihm zweifelte …
    Das spielt keine Rolle, sagte er sich, als er eine Kelle Hafer und eine Bürste aus der Sattelkammer holte. Er brauchte nur noch einen Tag.

Kapitel 27
    A melia stand dicht neben Mahagoni in einer dunklen Lagerhalle, die nach Fisch stank und anscheinend nicht benutzt wurde. Nachdem sie den drei Halunken entkommen war, hatte sie ihren jungen Hengst, so schnell es in den engen Gassen möglich war, hinunter zu den Hafenanlagen geführt. Ihr war schon bald klargeworden, dass diese Raubeine nicht die Einzigen waren, die hier ihr Unwesen trieben.
    Mahagoni hatte ihr jetziges Versteck entdeckt. Als sie in der Nähe Schreie und Schüsse gehört hatten, waren sie in eine Gasse gehuscht. Eine Kugel war zu Amelias Schock in einen Laternenpfahl direkt neben ihrem Kopf eingeschlagen. Mahagoni und sie waren zurückgeschreckt und hatten, an die grobe Backsteinmauer gepresst, darauf gewartet, bis die Geräusche verstummten. Dann waren sie atemlos weitergeschlichen, hatten sich dabei im Schatten gehalten und versucht, durch das Labyrinth aus Gassen den Weg zum Nordturm zu finden. Amelia hatte das Gefühl gehabt, dass er sie mit seinem Leuchtfeuer, das über den Hafen zuckte, gleichzeitig lockte und sich über sie lustig machte.
    Sie wusste, welches Signal sie mit diesem Licht senden wollte. Sie wollte den Leuchtturmwächter überreden, ihrem Vater eine Nachricht zu blinken, doch dazu musste sie zuerst einmal unbeschadet den Turm erreichen.
    Während sie mit Mahagoni langsam zur Bucht geschlichen
war, war das graue Morgenlicht einem kühlen Silber gewichen, und plötzlich waren Schneeflocken um sie herumgewirbelt. Die Nachtwächter waren durch die Straßen gegangen und hatten die Gaslaternen gelöscht. Selbst vor ihnen hatte sich Amelia versteckt. Sie traute niemandem mehr. Anscheinend hatte sich wirklich jeder auf eine Seite dieses Konfliktes geschlagen, und das Einzige, was sie tun konnte, war, den Grund für diese Auseinandersetzung zu beseitigen. Sie musste die Besatzung der Marinan wissen lassen, dass sie hier war, dass sie lebte, dass sie frei war.
    Als sie an dem Lagerhaus vorbeigekommen waren, war Mahagoni

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