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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Männer standen am Bug, und die dunklen Kanonen an Deck schimmerten drohend. In der anderen Richtung sah sie hinter ein paar verwitterten Gebäuden, die sich von der Bucht landeinwärts erstreckten, die schmale Spitze des Nordturms.
    Wieder hatte sie das eindeutige Gefühl, sich beeilen zu müssen, nahm die nächste Straße, die anscheinend zum Turm führte, und versuchte so zu tun, als wüsste sie, wo sie hinwollte.
    Gute zehn Minuten liefen sie weiter. Noch zweimal blieben Männer stehen, um sie anzustarren und einmal kam eine Frau mit einer schweren Schürze aus Segeltuch und mit einer Art Filetiermesser in der Hand an die Tür eines maroden Ladens, über dem ein geschnitztes Schild in Fischform hing. Die Frau starrte sie mit offenem Mund an, als Mahagoni und Amelia die Straße hinunterkamen. Als sie an ihr vorbeigingen, neigte Amelia den Kopf. Die Frau gaffte sie an, ließ das Messer in einer riesigen Tasche ihrer Schürze verschwinden und machte einen Knicks.
    Amelia lächelte und lief weiter. Mahagoni passte seinen Schritt dem ihren an. Sie bogen hier in eine Gasse ein, dort in eine Straße und versuchten den Weg zum Turm zu finden. Obwohl Amelia die ganze Nacht auf den Beinen gewesen war, beflügelte sie der Gedanke, dass das Ziel in Reichweite war. Sie beschleunigte ihre Schritte, und während sie weitereilten, klopften Mahagonis Hufe einen ruhigen Rhythmus auf den Steinen.
    Sie hatten gerade eine breitere Straße erreicht, nicht ganz eine Allee, doch zumindest eine Straße, auf der Kutschen passieren konnten, als eine kleine Gruppe Männer in schwarzen Uniformen auf sie zumarschierte. Jemand schrie
einen Befehl, und die Männer blieben stehen. Auch sie starrten auf Amelia und das rotbraune Pferd an ihrer Seite.
    Gerade so laut, dass sie es hören konnte, sagte einer von ihnen: »Bei Zitos Zipfel, Wallhart, das Pferd hat Flügel.«
    Derjenige, der den Befehl zum Anhalten gegeben hatte, sagte: »Das ist das Mädchen aus Kleeh!« Er zog einen Degen aus einer Scheide an seinem Gürtel und richtete ihn auf Amelia. »Das ist unser Glückstag, Jungs. Gerade hat der Fürst sie bestellt, und schon läuft sie uns direkt in die Arme!«
    Geschlossen kamen die Männer über die breite Straße auf Amelia und Mahagoni zu. Mahagoni warf den Kopf in die Höhe und blähte die Nüstern auf, wich aber nicht von der Stelle. Amelia erstarrte nur einen Augenblick.
    Dann stieß sie mit einem Zischen die Luft aus, die sie bis dahin angehalten hatte, und wandte sich Mahagoni zu. »Halt ganz still, mein Lieber«, murmelte sie. »Wenn ich reite, sind wir schneller.«
    Mahagoni zitterte, als der Geruch der Männer intensiver wurde. Amelia machte sich bereit, griff mit der linken Hand in seine Mähne und hielt die Halfterleine locker in der rechten. Sie sprang, landete genau auf seinem Rücken, legte die Beine über seine zusammengefalteten Flügel und drückte die linke Wade gegen seine Flügelspitzen. »Lauf, Mahagoni!«, schrie sie. »Los!«
    Und als hätte er es bereits tausendmal getan, drehte Mahagoni sich auf den Hinterläufen um und flüchtete vor den uniformierten Männern, wobei sein Schweif über das schneebedeckte Kopfsteinpflaster wischte.
    Die Soldaten fluchten und brüllten Befehle, doch Amelia wandte sich nicht mehr um. Sie hatte sich über Mahagonis Hals gebeugt, um auf Schlaglöcher oder Spalten im Kopfsteinpflaster
zu achten, und war halb verrückt vor Angst, dass Mahagoni auf der nassen Straße ausrutschen oder sich mit einem Huf in einem Loch verfangen könnte.
    Als die Rufe hinter ihr verhallten, hob sie die Halfterleine und zog leicht daran. »Langsamer«, sagte sie. »Ich will nicht, dass du fällst, Mahagoni!«
    Als verstünde er jedes Wort, fiel Mahagoni gehorsam in Schritt. Da er auch so immer noch doppelt so schnell war wie Amelia zu Fuß, beschloss sie, einfach weiterzureiten.
    Vom Hafen ertönte ein Schuss, dem einen Augenblick später ein anderer antwortete. Die Leute liefen aus den Geschäften und beugten sich aus den Fenstern der Häuser, versuchten etwas zu erkennen und schrien durcheinander. Als sie Amelia und Mahagoni entdeckten, blieben sie stehen und starrten sie an.
    Eine Frau, die den Fensterladen geöffnet hatte und zum Hafen spähte, rief ihr zu: »Mistress! Mistress! Wissen Sie, ob die Kleehs angreifen?«
    Bei der Bedeutung ihrer Worte gefror Amelia das Blut in den Adern. Sie schüttelte stumm den Kopf, und einen Augenblick später waren sie und Mahagoni an ihrem Haus vorbei.
    Ob die Kleehs

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