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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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zuerst den Raum betrat und vor Wilhelm eine Verbeugung andeutete, schaffte Baronin Beeht es irgendwie, dass es so wirkte, als habe sie die Führung. Sie war einen Kopf größer als ihr Mann, trat neben ihn und vollführte einen perfekten, wenn auch nicht sehr tiefen Hofknicks.
    »Durchlaucht«, sagte Beeht.
    »Edler Fürst«, begrüßte ihn Baronin Beeht. Ihre Augen blitzten und ihre Stimme klang eisenhart.
    Wilhelm verschränkte die Arme vor der Brust. Er blieb sitzen und legte den Kopf ein wenig schief. »Baron und Baronin Beeht«, erwiderte er mit gespielter Gleichgültigkeit. »Wie nett, dass Sie mich besuchen.«
    Die Sekretäre warfen sich verstohlen einen Blick zu und zogen sich hastig zurück. Wilhelm winkte Parksohn. »Bring uns Tee, Parksohn. Und ihr zwei kümmert euch um eure Arbeit. Ich unterhalte mich kurz mit dem Baron. Wenn wir fertig sind, rufe ich euch.«
    Nachdem Diener und Sekretäre verschwunden waren, deutete Wilhelm auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. »Was für eine schöne Überraschung«, sagte er mit deutlicher Ungeduld in der Stimme, »dass mir einer der Edlen des Rates einen Besuch abstattet.«
    »Ich danke Ihnen, dass Sie mich empfangen, Durchlaucht«, erwiderte Beeht milde.
    »Wir freuen Uns immer, die Edlen des Rates zu sehen«, erwiderte Wilhelm hochmütig.
    Beeht setzte sich und schlug die dicken Beine übereinander. Baronin Beeht ließ sich auf den Stuhl nieder, als wäre sie und nicht Wilhelm die Hoheit. Er beobachtete sie gereizt.

    »Fürst Wilhelm«, hob Beeht an. »Eine Schülerin der Akademie wird vermisst.«
    »Und deshalb kommen Sie zu Uns?« Wilhelm gähnte und hob den Blick zur Decke. »Was sollen Wir denn da machen?«
    »Es gibt Stimmen«, erklärte Baronin Beeht, als wenn sie irgendein Recht hätte, zu ihm zu sprechen, »die glauben, Sie hätten etwas mit ihrem Verschwinden zu tun.«
    Wilhelm ließ den Blick wieder sinken, um die Frau von oben bis unten zu mustern. »Ach was«, erwiderte er leise. »Und was haben Sie damit zu tun, Baronin?«
    Sie holte Luft, doch ausnahmsweise sprach Beeht für sich selbst. »Unsere Tochter Hester ist Schülerin der dritten Klasse«, sagte er hastig. »Sie ist gestern zu uns gekommen, nachdem die Fliegerinnen überall vergeblich nach ihrer Mitschülerin gesucht hatten.«
    »Es ist das Mädchen aus Kleeh, Durchlaucht«, schnappte Baronin Beeht. »Aber ich nehme an, das wussten Sie.«
    Schnell warf Beeht ein: »Da Sie, Fürst Wilhelm, es für angemessen hielten, die finanzielle Unterstützung der Akademie um die Hälfte zu kürzen, mussten wir unseren Sommersitz verpfänden, um den Unterhalt der Akademie den Winter über zu sichern.
    »Oc muss jetzt zwei Schulen finanzieren«, entgegnete Wilhelm und lächelte. »Wir sind ziemlich sicher, dass Unser Rat nicht schon wieder die Steuern erhöhen möchte.«
    »Eine Reihe der Edlen des Rates haben Töchter an der Akademie«, erklärte Beeht. »Es wird beträchtliche Unruhe geben, wenn …«
    Amanda Beeht schnalzte mit der Zunge und unterbrach ihren Mann. »Fürst Wilhelm! Was ist mit Amelia Riehs geschehen?«

    Wilhelms Lächeln schwand, und er kniff wütend die Augen zusammen. »Was soll mit ihr sein?«
    »Wo ist sie?«
    Wilhelm richtete sich plötzlich auf. Beeht zuckte zusammen, Baronin Beeht versteifte jedoch nur ihren Nacken. »Wie können Sie es wagen, hier aufzutauchen und Uns zu beschuldigen?«, säuselte Wilhelm.
    Beeht räusperte sich und steckte den Finger zwischen Hals und Kragen. Er scheint ziemlich eng zu sein, dachte Wilhelm. Zu schade, dass er diesen Kragen nicht Amanda Beeht umlegen und ihn noch ein bisschen fester zusammenziehen konnte. »Ich bin sicher, Durchlaucht, dass meine Frau Sie auf keinen Fall beleidigen wollte. Aber wenn wir dieses Mädchen nicht finden, muss die Leiterin ihren Vater benachrichtigen. Es wird Ärger mit Kleeh geben«, sagte Beeht.
    »Kleeh«, wiederholte er. »Ach ja, Kleeh musste ja unbedingt eine seiner Töchter herschicken, damit sie auf Unseren Pferden reitet. Wir haben einem solchen Schritt nie zugestimmt und Vicomte Richard hat es nie für nötig gehalten, um Unsere Erlaubnis zu bitten.«
    »Dafür ist es jetzt ohnehin zu spät«, erklärte Beeht. »Durchlaucht wissen ganz genau, dass man die Bindung an ein Geflügeltes Pferd nicht rückgängig machen kann.« Sein Blick zuckte zur Seite und er vermied es, Wilhelm in die Augen zu sehen, doch Amanda Beeht durchbohrte ihn förmlich mit ihrem Blick.
    »Haben Sie sie entführt?«, fragte sie

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