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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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sie ihr Augenlicht verloren.
    Dann durchbrach etwas die Dunkelheit.
    Irgendwo weit vor ihr flackerte ein winziges Licht. Es lag leicht nördlich von ihrer Position und obwohl es klein war, drang sein stetiger Schein durch die Nebelbank und lotste sie durch die Nacht an die Küste von Kleeh.
    »Dort, Tup!«, rief Lark. Sie legte den Zügel leicht gegen die rechte Seite und übte mit der rechten Wade leichten Druck aus. Er legte sich in die Kurve und schlug stärker mit den Flügeln.
    Die Wolken stiegen weiter nach oben, und der Stern verschwand. Aber sie hatten ihn gesehen. Tup hatte ihn gesehen.
    Andere Sterne tauchten in der Dunkelheit auf, schwache Punkte, die aufflackerten und wieder verschwanden, je nachdem, wie sich der Nebel bewegte. Lark schickte noch ein Gebet zu Kalla und bat die Göttin darum, dass sie und Tup sicher auf die Erde zurückkamen. Sie lehnte sich leicht in ihrem Sattel vor, und Tup flog gleichmäßig und so sicher weiter wie ein Vogel auf der Reise nach Süden.

    Die Hütten von Marinan hingen voller Lavendelsträuße. Sie wurden mit den Stängeln nach oben aufgehängt, damit die Essenz sich in den Blüten sammelte. Wenn die Arbeiter die Blüten abstreiften, pressten sie das Lavendelöl heraus, füllten es in Glasflaschen, die sie verkorkten und sorgfältig lagerten. Letztes Jahr hatte Philippa zugesehen, wie der geliehene Ochsenkarren die gewundene Bergstraße hinuntergeschaukelt war. Die wertvollen Fläschchen waren in Stroh verpackt, damit sie nicht zerbrachen, und die Arbeiter liefen neben dem Wagen her, um die Schritte des Ochsen auszugleichen und auf Steine oder Furchen zu achten, die ihre kostbare Fracht durcheinanderwerfen könnten.
    Es war wieder einmal Marktzeit. Philippa hatte den Arbeitern den Nachmittag über geholfen, Handkarren voll duftender Blüten hinauf zu den Trockenhütten zu bringen. Sie hatten sie nicht um ihre Hilfe gebeten, aber sie war froh, dass sie sich nützlich machen konnte. Sie trug eine weite, geliehene Hose und eine leichte Bluse. Lyssett hatte ihr eine schwere Leinenschürze gegeben, die sie vor den Flecken schützen sollte, die das Lavendelöl hinterließ. Philippa zog den Handkarren die Böschung hinunter auf das Feld, wo einer der Arbeiter ihn mit Lavendelbündeln füllte, dann schleppte sie ihn zurück zur Hütte, wo sie ihre Ladung ablud.
    Als der Karren leer war, richtete sie sich auf und rieb sich den unteren Rücken, der von der Anstrengung wehtat. Sie blickte über die Lavendelfelder und sah, dass die Arbeit beinahe getan war. Einer der Arbeiter kam auf dem Weg zurück ins Feld an ihr vorbei und nickte zur Begrüßung. Er sagte nichts, sie auch nicht. Philippa stellte amüsiert fest, dass sie längst die Gewohnheiten der schweigsamen Bediensteten von Marinan übernommen hatte. Der Gedanke
versetzte ihr einen Stich, und sie fühlte sich einsam. Für einen schmerzlichen Augenblick hatte sie genauso großes Heimweh wie damals in der ersten Klasse.
    Sie wendete mit dem Handkarren, um durch die Felder zurückzugehen. Es war wirklich zu dunkel, um noch eine Fuhre zu holen, doch sie wusste, dass die Arbeiter hofften, heute Abend mit der Arbeit fertig zu werden. Die Sonne war hinter einer riesigen Wolkenbank verschwunden, und der Himmel hinter den Bergen im Osten war nachtschwarz geworden.
    Philippa hielt inne und sah zum Himmel auf, wo schwach ein paar Sterne glitzerten, dann hinunter in das dunkle Tal. Ein Falke schwebte umgeben von grauen Wolken über der Weide, von der die Schäfer die schwarzen und weißen Schafe hereinholten. Philippa machte sich auf den Weg den Hang hinunter, runzelte die Stirn und sah noch einmal nach oben.
    Das Wesen war zwar schwarz, aber jetzt bemerkte sie, dass es zu groß für einen Vogel war. Zudem wurde es ständig größer. Seine Flügelspanne war weit und schmal, die Flügelschläge langsam, als wäre es müde.
    Philippa ließ den Karren stehen und lief zurück zur Scheune. Das war keineswegs ein Falke oder ein anderer Vogel, es war ein Geflügeltes Pferd. Ein Geflügeltes Pferd, das an einer sehr merkwürdigen Stelle zu landen versuchte, auf der Bergseite und das auch noch im Dunkeln.
    Philippa flog beinahe selbst, als sie den Hang hinaufrannte, in die Scheune stürmte, die Stalltür aufstieß und ein Halfter über Sonis Kopf schob. Für den Sattel war nicht genügend Zeit. Sie zog Soni rasch zum Steigblock und sprang, so schnell sie konnte, auf ihren Rücken. Dann führte sie die Stute zum Weg und trieb sie vorwärts.

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