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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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schüttelte den Kopf. »Gerade ist irgendein Alarm ausgelöst worden. Auf dem dritten Stock, glaube ich.«
    Lucilles Kopfhaut begann zu kribbeln. »Das ist Guptas Etage, stimmt’s?« Im gleichen Augenblick drehte sie sich zu Bildschirm Nummer eins um und sah, wie der kleine Mann sich von seinem Stuhl erhob und sich von dem Schreibtisch entfernte. »Seht mal, er ist in Bewegung! Er geht aus dem Büro!«

    Crawford beugte sich über die Schulter des Technikers und deutete auf eine Reihe von Knöpfen unter den Videoschirmen. »Schalten Sie auf die Kamera im Empfangsraum um. Mal sehen, wo er hingeht.«
    Der Techniker drückte auf einen Knopf. Bildschirm Nummer eins zeigte jetzt einen unscheinbaren Teenager, der an einem Schreibtisch saß, und ein mechanisches Vehikel, das aussah wie ein Minipanzer. Allerdings keinen Gupta. Sie warteten mehrere Sekunden, aber von ihm war nichts zu sehen.
    »Wo ist er hingegangen?«, fragte Lucille. »Hat sein Büro einen zweiten Ausgang?«
    Crawford begann wie wild zu blinzeln. »Äh, ich muss mir den Grundriss ansehen. Lassen Sie mich …«
    »Mist, dafür haben wir keine Zeit! Lassen Sie sofort ein paar Agenten dort hochgehen!«
     
    David packte Professor Gupta und legte ihm die Hand auf den Mund, während Monique die Tür hinter ihm verschloss. Der alte Mann war überraschend leicht, kaum mehr als fünfundvierzig Kilo, sodass es relativ einfach war, ihn in den hinteren Teil des Vorratsraums zu tragen. So behutsam er konnte, setzte David Gupta an der Wand ab und hockte sich neben ihn. Der Professor war fast doppelt so alt wie David, und dennoch verliehen ihm sein zierlicher Körperbau und sein faltenloses Gesicht eine bemerkenswert kindliche Erscheinung. Einen Moment lang stellte David sich vor, er hielte Jonah fest, legte ihm einen Arm um die Schultern, um ihn zu wärmen, und berührte sanft seine Lippen, damit sein Weinen leiser wurde.
    »Dr. Gupta?«, flüsterte er. »Erinnern Sie sich an mich? Ich bin David Swift. Ich bin schon mal hier gewesen, um Sie zu Ihrer Arbeit mit Dr. Einstein zu interviewen, erinnern Sie sich?«
    Seine Augen, zappelige weiße Murmeln mit dunkelbraunen
Kreisen in der Mitte, musterten David eine Sekunde unsicher, weiteten sich dann, als sie ihn wiedererkannten. Seine Lippen bewegten sich unter Davids Hand. »Was wollen Sie …«
    »Bitte!«, zischte David. »Sprechen Sie nicht lauter als im Flüsterton.«
    »Zu Ihrer eigenen Sicherheit«, fügte Monique hinzu, die sich über Davids Schulter beugte. »Ihre Büros werden überwacht. Es befinden sich vielleicht Abhörgeräte in diesem Raum.«
    Guptas Augen flogen zwischen David und Monique hin und her. Er war offenbar zu Tode erschrocken, aber er schien zu versuchen, die Situation zu verstehen. Nach ein paar Sekunden nickte er, und David nahm seine Hand vom Mund des alten Mannes. Gupta leckte sich nervös über die Lippen. »Abhörgeräte?«, flüsterte er. »Wer hört denn zu?«
    »Mit Sicherheit das FBI«, erwiderte David. »Und vielleicht auch noch andere. Einige sehr gefährliche Leute halten nach Ihnen Ausschau, Professor. Wir müssen Sie hier rausbringen.«
    Gupta schüttelte verwirrt den Kopf. Sein widerspenstiges graues Haar fiel ihm in die Stirn. »Ist das eine Art Scherz? David, ich habe Sie seit Jahren nicht gesehen, und jetzt kommen Sie mit …« Er brach ab und zeigte auf Moniques Uniform. »Wer sind Sie denn? Arbeiten Sie für die Carnegie Mellon Gebäudereinigung?«
    »Nein, ich bin Monique Reynolds«, flüsterte sie. »Vom Institute for Advanced Study.«
    Er sah sie lange an, als versuche er, sie unterzubringen. »Monique Reynolds? Die String-Theoretikerin?«
    Sie nickte. »Das stimmt. Es tut mir leid, wenn wir …«
    »Ja, ja, ich kenne Sie.« Er lächelte schwach. »Meine Stiftung unterstützt einige Experimente in Teilchenphysik bei Fermilab, deshalb bin ich mit Ihrer Arbeit vertraut. Aber warum tragen Sie diesen Kittel?«

    David wurde allmählich ungeduldig. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die FBI-Agenten in dem Vorratsraum auftauchten, um herauszufinden, was den Alarm ausgelöst hatte. »Wir müssen uns auf die Socken machen, Professor, ich werde Ihnen in den Müllcontainer helfen, und dann …«
    »In den Müllcontainer?«
    »Bitte, kommen Sie einfach mit uns. Wir haben keine Zeit für Erklärungen.«
    David packte Guptas Arm oberhalb des Ellbogens und half ihm auf die Beine. Aber der alte Mann wollte sich nicht von der Stelle rühren. Mit erstaunlicher Kraft riss er seinen Arm aus

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