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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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Barclay vor Louison warnen wollte.
    „Sie sind noch nicht weg, Leutnant?“ bemerkte Barclay mit einem unangenehmen Unterton in der Stimme.
    Robarts beeilte sich diesmal zu gehorchen und verschwand gesenkten Kopfes.
    „Sie kennen das Narbadatal noch nicht, Sir?“ fragte Barclay im Ton eines Touristenführers, der die Schönheit einer Landschaft zu loben hat. „Es ist ein bezauberndes Land. Man findet Gegenden, die tausendmal schöner als die in den Alpen oder den Pyrenäen sind… Sie können mir glauben, Sir, denn ich habe dort neun Jahre gelebt, ohne andere Gesellschaft als die Steine in den Bergen und die Spione, die mich über alle Aktionen Holkars informierten… Ach, Sir, kein ermüdenderes Metier als all diese Polizeiberichte zu empfangen, zu analysieren, zu klassifizieren und abzuschätzen. Wenn Sie ein wenig Geologe wären wie ich… Sind Sie Geologe? Nein. Um so schlimmer, Geologie ist meine bevorzugte Leidenschaft. Ja, wenn Sie Geologe wären, was für herrliche Expeditionen hätten wir gemeinsam in acht Tagen unternehmen können, denn es sind nicht mehr als acht Tage nötig, um Holkar zur Vernunft zu bringen. Das wird Ihnen vielleicht wegen Ihrer Beziehung zu ihm unangenehm sein. Na schön, sprechen wir über etwas anderes… Ich hoffe doch sehr, Sir, daß Sie mir die Ehre erweisen, heute mit mir zu speisen.“ Corcoran entschuldigte sich dafür, daß er die Einladung leider nicht annehmen könne.
    „Sie fürchten, ein schlechtes Diner vorgesetzt zu bekommen… Ja, ja, die Franzosen… Aber seien Sie versichert, wir haben exzellenten französischen Wein, Gänseleber aus Frankreich, Puddings aus England, alles, was der irdische Globus an Vorzüglichem und Erlesenem für die Gaumenfreuden von Gentlemen hervorbringt… Also versprochen?“
    „Colonel“, sagte Corcoran, „ich bedauere unendlich, ein so verführerisches und herzliches Angebot ausschlagen zu müssen, aber ich bin in Eile, um Holkar über das Schicksal seiner Tochter zu beruhigen.“
    „Holkar beruhigen, Verehrtester! Kommt gar nicht in Frage. Sie bleiben hier! Sie werden bewacht! Schreiben Sie an Holkar, das genügt. Denken Sie ernsthaft, ich würde Sie ins feindliche Lager zurückkehren lassen, nachdem Sie mein eigenes gesehen haben? Ich werde Ihnen die Freiheit wiedergeben, wenn wir Bhagavapur eingenommen haben.“
    „Und wenn Sie es nun nicht einnehmen, Colonel?“ fragte Corcoran, dem es zu mißfallen begann, als Kriegsgefangener behandelt zu werden.
    „Wenn wir es nicht einnehmen“, erwiderte der Colonel, „nun ja, dann werden Sie eben nie wieder dorthin zurückkehren, und dann werden eben die Akademie zu Lyon und alle anderen Akademien der Welt auf das Vergnügen verzichten müssen, die Gesetze Manus zu Gesicht zu bekommen.“
    „Colonel“, erwiderte Corcoran, „Sie treten das Recht der Nationen mit Füßen.“
    „Wie bitte?“ entrüstete sich Barclay.
    In diesem Augenblick erschien Sita, und ihre Gegenwart besänftigte die beginnende Auseinandersetzung.
    „Corcoran!“ rief sie, als sie den Kapitän bemerkte, und ihre Augen strahlten dabei vor Freude, „ich wußte, daß Sie hierherkommen würden, um mich zu suchen.“
    Diese Worte erfüllten Kapitän Corcoran mit großer Freude, denn sie verrieten, daß sie mit ihm gerechnet, daß sie sich allein von ihm Hilfe erhofft hatte.
    Aber jetzt war nicht die Zeit, sich zu erklären. Darüber hinaus befürchtete der Kapitän, daß jeden Augenblick Robarts oder einer der anderen Offiziere eintreten und seinen Plan im letzten Moment vereiteln konnte.
    „Colonel“, sagte er schließlich, „Sie weigern sich also, mir die Freiheit zu geben?“
    „Ich weigere mich“, sagte Barclay.
    „Sie halten gegen jedes Recht Prinzessin Sita hier fest, die ihrem Vater durch einen Schurken entführt wurde, den Sie ihr zum Mann geben wollen!“
    „Ich habe den Eindruck, Sie wollen mich verhören!“ erwiderte Barclay mit schneidender Stimme und hob die Hand, um auf den Gong zu schlagen.
    „Wie Sie wollen!“ schrie Corcoran und sprang auf. „Mag geschehen, was der Himmel will.“
    Und bevor Barclay irgend jemand herbeirufen konnte, packte Corcoran den Gong, warf ihn in eine Ecke des Zeltes, zog einen Revolver aus seinem Gürtel, hielt ihn dem Colonel an die Schläfe und sagte:
    „Wenn Sie um Hilfe rufen, puste ich Ihnen Ihr bißchen Verstand aus dem Schädel!“
    Barclay blickte finster drein.
    „Ich habe es also mit einem Mörder zu tun“, stellte er fest.
    „Nein“, erwiderte der

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