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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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Fluß gebracht hatte. Ohne noch weitere Worte zu verlieren, schifften sich Louison und ihr Herr mit einem Pferd und zwei Ruderern ein.
    Nachdem sie den Narbada überquert hatten, sprangen Corcoran und Louison an Land, wobei ihr ersterer noch einmal Sitas Schleier vor die Nase hielt. Dieser zweite Appell an die Intelligenz der Tigerin wurde auch begriffen. Ohne zu zögern, bog sie in einen wenig begangenen Pfad ein, der zu einer weiten Lichtung führte, wo an den Spuren auf dem Erdboden leicht auszumachen war, daß hier eine größere Anzahl von Reitern Rast gemacht haben mußte.
    Von der Lichtung aus trabte sie zu einem breiten und ausgetretenen Weg. Corcoran folgte der Tigerin im leichten Galopp. Etwa eine Meile weiter entdeckte Louison ein Stoffstück von Sitas Kleid, die ohne Zweifel – Absicht oder nicht? – an dem dornigen Gestrüpp hängengeblieben war. Mit einem weichen Fauchen wies sie den Kapitän darauf hin. Der stieg vom Pferd und nahm das kostbare Überbleibsel an sich. Dann setzten er und Louison ihren Weg fort.
    Nach einiger Zeit hörte Corcoran seitlich von sich den Hufschlag einer Reitertruppe, und er hoffte schon, auf Sita und ihren Entführer gestoßen zu sein. Aber er hatte sich geirrt. Es war eine Eskadron des 25. englischen Kavallerieregiments, die die Gegend durchstreifte. Corcoran gab Louison zu verstehen, sich zu verstecken, und ritt der Eskadron entgegen.
    „Wer da?“ schrie der englische Offizier, der die Eskadron befehligte, mit krächzender Stimme, als Corcoran näher herangeritten war.
    „Gut Freund“, antwortete dieser.
    „Wer sind Sie?“ fragte der Offizier.
    Dieser Offizier war ein stattlicher junger Mann mit rotem Haar und ebenso rotem Backenbart, breiten Schultern, und er hatte sowohl das Aussehen eines exzellenten Reiters wie das eines durchtrainierten Boxers und vorzüglichen Kricketspielers.
    „Ich bin Franzose“, sagte Corcoran.
    „Was machen Sie hier?“ fragte der Offizier.
    Der befehlsmäßige und brüske Ton des Engländers gefiel dem Bretonen durchaus nicht, deshalb antwortete er nur trocken:
    „Ich reite spazieren.“
    „Verehrter Herr“, sagte der Engländer, „ich scherze mitnichten. Wir sind in feindlichem Gebiet, und ich habe das Recht zu wissen, wer Sie sind.“
    „Das ist durchaus gerechtfertigt“, erwiderte Corcoran. „Na schön, ich bin hierhergekommen, um die sagenumwobene Aufzeichnung der Gesetze Manus, das Gurukaramta, zu finden, das in dieser Gegend in einem Tempel versteckt sein soll. Vielleicht können Sie mir einen Hinweis geben, wo es ist?“
    Der Engländer betrachtete ihn mit einem zweifelhaften Gesichtsausdruck, nicht wissend, ob Corcoran ernsthaft sprach oder sich über ihn lustig machte.
    „Sie haben doch zweifellos Papiere bei sich, aus denen Ihre Identität hervorgeht?“ fragte er.
    „Kennen Sie dieses Siegel?“ fragte Corcoran seinerseits.
    „Nein.“
    „Oho. Das ist das Siegel von Sir William Barrowlinson, ehemaliger Direktor der Ostindischen Kompanie und Präsident der Geographical, Colonial und aller möglichen sonstigen Societys, den Sie ohne Zweifel kennen werden.“
    „O Sir, und ob ich ihn kenne! Er hat schließlich meine Ernennung zum Leutnant in der britischen Indienarmee unterschrieben.“
    „Na also“, erwiderte Corcoran, „dies hier ist ein Empfehlungsbrief, den mir dieser Gentleman für den Generalgouverneur von Kalkutta mitgegeben hat.“
    „In Ordnung“, sagte der Offizier. „Und woher kommen Sie?“
    „Aus Bhagavapur.“
    „Aha. Sie haben den Rebellen Holkar gesehen? Und, ist er bereit, sich zu unterwerfen? Oder zieht er es vor, sich mit uns zu schlagen?“
    „Mein Herr“, sagte Corcoran, „wenn Sie näher an Bhagavapur heranreiten, werden Sie das zweifellos besser beurteilen können als ich.“
    „Hat er denn wenigstens eine zahlreiche und disziplinierte Armee?“
    „Von diesen Dingen habe ich nicht das Geringste gehört… Mit Verlaub, meine Herren, würden Sie liebenswürdigerweise die Freundlichkeit haben, mich meinen Weg fortsetzen zu lassen.“
    „Geduld, Sir“, meinte der Offizier. „Wer sagt uns, daß Sie kein Spion Holkars sind?“
    Corcoran betrachtete den Engländer eisig.
    „Verehrtester“, erwiderte er, „wenn wir uns allein gegenüberständen, wären Sie wahrscheinlich höflicher.“
    „Sir“, sagte der Engländer, „ich sorge mich nicht darum, höflich zu sein, sondern meine Pflicht gewissenhaft zu erfüllen. Sie folgen mir ins Stabsquartier…“
    „Ich war gerade im

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