Die Yoga-Kriegerin
auch anderen von deinem inneren Ort der Fülle zu geben.
Nach der Tradition der Ureinwohner Nordamerikas, von der ich so viel an Weisheit und Inspiration erhielt, bezieht sich Beauty , die Schönheit , auf eine sehr spezielle Wahrnehmung der Welt durch an mutige Balance und Harmonie. To walk in Beauty , seinen Weg in Schönheit zu gehen, ist eine der Regeln, um sein Leben richtig zu leben. Ich glaube, dass wir alle die Verantwortung haben und in der Lage sind, den Weg zu gehen, den uns unser Spirit vorgibt. Das ist es, was Walking in Beauty bedeutet. Wenn du das für dich in deinem Leben willst, kannst du lernen, deinem Spirit zuzuhören – und du kannst dich aufmachen, deinen Weg der Schönheit zu gehen.
May we all walk in Beauty,
Ana Tiger Forrest
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VERFOLGE DIE ANGST:
VOM OPFER ZUM JÄGER
MAN HAT MIR ERZÄHLT , dass ich verkrüppelt geboren wurde, ein merkwürdig aussehendes Kind, meine Füße und die linke Seite meines Körpers verdreht. Die Familienüberlieferung besagt, der Arzt habe meiner Mutter mitgeteilt, dass sie mir alle Knochen auf der linken Seite des Körpers brechen und mich dann in einen Ganzkörpergips legen müssten. Glücklicherweise hatten wir einen Verwandten, der Chiropraktiker war, was in den Fünfzigern in etwa so war, als hätte man einen Hexenmeister in der Familie. Er sagte meiner Mutter: »Ihre Knochen sind weich, du kannst sie auseinanderziehen.«
Meine früheste Kindheitserinnerung sind die Hände meiner Mutter, die durch die Stäbe meines Gitterbetts langten, und das Entset zen und der Schmerz, wenn sie immer wieder meine Füße und Beine hin und her verdrehte. Was immer sie mir auch im Gitterbett antat, war vermutlich der Versuch, die Anweisungen unseres Ver wandten zu befolgen. Es muss funktioniert haben; das nächste Mal, als mich meine Mutter zum Kinderarzt brachte, war vom Knochenbrechen und Ganzkörpergips keine Rede mehr. Ohne auch nur auf irgendwelche Aufzeichnungen oder in die Akte zu schauen, wies der Arzt sie ab: »Sehen Sie, ich habe Ihnen gesagt, dass sie zurechtkom men wird.«
Ich kam vielleicht zurecht, aber wiederhergestellt war ich noch lange nicht. Ich krabbelte als kleines Kind so viel wie möglich he rum, weil das Gehen so anstrengend war und ich dabei so ko misch aussah. Als ich fünf oder sechs Jahre alt war, zwang mich meine Mutter dazu, schwere orthopädische Schuhe zu tragen, die an der Innenseite mit Stahlstützen versehen waren, was das Gehen noch schwie riger machte. Jeden Tag sollte ich auf einem Poster entlanggehen, das sie auf dem Boden ausgebreitet hatte. Dieses Poster war mit gepunkteten Fußabdrücken versehen, wo ich drauftreten sollte, eine Art übler Twist. Die Stahlstützen verursachten Blasen und Schwielen an meinen Füßen, und durch die tägliche Therapie bluteten sie. Gott, wie ich diese Schuhe hasste! Einmal versuchte ich, sie im Ka min zu verbrennen, aber diese verdammten Stahlstützen wollten einfach nicht brennen. Das brachte mir eine Ohrfeige von meiner Mutter ein.
Das war nichts Neues. Unser Zuhause war ein schrecklicher Ort, wo ich mich nie sicher fühlte. Von außen muss unser Leben ganz normal gewirkt haben. Wir lebten in einem eigenen ziemlich neuen Haus in einer Wohnsiedlung in Kalifornien. Es hatte vier Schlafzimmer und zwei Badezimmer für fünf Personen: meine Mutter, meinen Papa, meinen älteren Bruder, meine Schwester und mich. Im In neren jedoch war es die Hölle. Mein Vater war schon vor Langem in ein separates Schlafzimmer umgezogen. Im Haus war es immer schmutzig, und es roch widerlich; verkrustetes Geschirr, das sich in der Spüle stapelte, überall Ameisen, eingetrockneter Katzenkot in den Ecken und unter den Sofas. Mein krankhaft fettleibiger Bruder hortete Essen, vor allem nachdem ein Schloss an der Kühlschranktür befestigt wurde. Also kamen auch aus seinem Zimmer merkwürdige Gerüche.
Meine Mutter, die ebenfalls fettleibig war, schlug mich immer aus irgendeinem Grund. Sie konnte sich von einem Moment zum an deren von einer hilflosen, wimmernden Hypochonderin in eine ge walttätige, außer Kontrolle geratene Tyrannin verwandeln. Die kleinste Ungehorsamkeit – oder manchmal auch überhaupt nichts – brachte sie zum Toben, was oft darin ausartete, dass sie mich schlug und mir an den Kragen ging. »Satansbrut«, nannte sie mich, oder »böse Brut«, oder »gottverfluchtes Kind«, schrie sie mich an.
Sie ging auch bei meinem Bruder in die Luft. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob sie meine Schwester
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