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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana T. Forrest
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sammeln konnte – so, wie eine Sturzflut in der Wüste eine Weile stehen können muss, bevor sie versickern kann. Langsam entwickelte ich ein persönliches Heilungsvokabular. Frauen mit Osteoporose haben undichte Stel len. Krebs sah aus wie ein mit wimmelnden Maden zum Bersten ge füllter Pool, ein gieriger Parasit, der seinen Wirt verschlingt. Die Knochenenergie ist langsam; das Nervensystem ist ein gewaltiges elektrisches Rauschen von Energie.
    Ich begann, mit den Leuten zu sprechen, in die ich Energie fließen ließ, und stöberte nach einer Erklärung für die Dissonanz, die ich spürte. Eine Frau hatte mir von einer Nackenverletzung erzählt, aber die wahre Geschichte war, dass sie mit ihren Kindern in einen Autounfall verwickelt gewesen war und furchtbare Angst hatte, weil sie ihre Mama-Bär-Energie nicht hatte nützen können, um die Kinder zu schützen. Meine Heilarbeit musste tiefer gehen, als nur Knochen und Muskeln zu massieren; ich musste ihr helfen, die Energie wieder frei zu bekommen, die aufgrund des psychischen Traumas blockiert war. Hinter Schmerzen liegt oft eine verborgene Geschichte; und als ich ihre Geschichte freigelegt hatte, konnte ich die Schmerzen effektiver heilen.
    Ich konnte immer noch nicht diese schnatternde Stimme der Negativität in meinem Kopf abstellen – Du bist paranoid; du bist verrückt –, aber ich konnte es auch nicht abstreiten, dass ich Menschen zu heilen half. Ich arbeitete an und mit ihnen, und sie sagten mir, wie viel besser sie sich fühlten. Dennoch hatte ich mit meinem eigenen Wunsch, Heilerin zu sein, zu kämpfen.
    Obwohl ich das Gefühl hatte, große Fortschritte als Heilerschü lerin zu machen, fehlte etwas in meinem Leben. Ich begann mir selbst einzugestehen, dass ich einsam war. Ich wollte nicht einfach nur einen Ersatz für Ganga gegen die Leere in meinem Bett; ich wollte einen richtigen Partner, jemanden, der meine Mission, andere zu heilen, teilte. Eines Nachts träumte ich von Adlern. Adler sind im­ mer schon ein Signal für mich gewesen. Wenn du einen siehst, lass alles liegen, was du gerade tust, und pass auf! Der Adler fliegt am höchsten und ist ein Bote der Götter. In meinem Traum stiegen zwei Adler im Aufwind empor und vollführten diese unglaublichen akro batischen Kunststücke. Es schien, als ob sie kämpften, sich am höchs ­ten Punkt ihres Fluges aneinanderkrallten und dann herabtaumelten und auseinanderflogen. Immer und immer wieder. Als ich aus meinem Traum erwachte, hatte ich das Gefühl, dass ich eine wichtige Information erhalten hatte, aber ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte.
    Monate später sah ich zufällig eine Dokumentation über Adler. Das Paar in meinem Traum kämpfte nicht; sie paarten sich! Da machte es klick. Ich hatte auf die mir bekannte bestmögliche Weise nach einem Partner gerufen – indem ich einfach die Energie ins Universum hinausgeschickt hatte. Komm zu mir! Ich warte! Der Traum sagte mir etwas darüber. Kurz danach sagte mir ein Freund: »Ich möchte, dass du diesen Mann kennenlernst. Er ist Künstler, und sein Name ist Heyoka. Hier ist sein Portfolio.« Auf dem Um schlag war ein Foto einer Skulptur von Heyoka Merrifield: eine prächtige Schnitzarbeit, die einen Mann darstellte mit mächtigen Flügeln und dem Kopf eines Adlers mit durchdringendem Blick. Mein Adlermann. Ich bekam eine Gänsehaut.
    Als Heyoka, ein drahtiger Cherokee-Mann mit ruhigen, tief liegenden Augen wie ein Hirsch und langen braunen, von silbergrauen Strähnen durchzogenen Haaren, vorbeikam, um sein Portfolio abzuholen, rollte er ein Stück Samt auseinander, um mir seine exquisiten Schmuckstücke zu zeigen, die er aus Gold, Silber, Türkisen und Pfeifenstein anfertigte. Das handwerkliche Können und die Liebe zu den Details waren atemberaubend, doch das war es nicht, was meine Aufmerksamkeit weckte. Die Stücke strahlten reine, leuchtende Energie aus. »Was hast du mit denen gemacht?«, fragte ich ihn. Erstaunt erklärte mir Heyoka, dass er eine Zeremonie für sie durchgeführt hatte, um die Energie in den Steinen, Metallen und archetypischen Symbolen zu wecken, sodass sie die Träger beschützen würden.
    In jenem Augenblick waren wir eine magische Verbindung eingegangen, nicht nur als späteres Liebespaar, sondern als einer, der mit Magie arbeitet, und sein potenzieller Lehrling. Heyoka fixierte mich mit seinen tief liegenden Augen. »Ich muss in den Norden fahren. Komm mit mir.« Ich sprang in seinen Wagen, und wir fuhren in ein Camp

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