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Die Zan-Spieler

Die Zan-Spieler

Titel: Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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eine Ähnlichkeit mit etwas auf, das er schon einmal gesehen hatte.
    Während Morlenden nicht gewußt hatte, was er erwarten sollte, war Fellirians Problem, daß sie zuviel wußte. Mehr an die menschliche Art gewohnt, Dinge anzugehen, erwartete sie, daß ein Kontrollraum Skalen, Bildschirme, Instrumententafeln, Lichter, Meßanzeigen, Fenster, Bullaugen, Hebel, Knöpfe enthielt. In diesem Licht betrachtet, war es ein nüchterner, kahler und rätselhafter Raum.
    Über der Plattform gab es nur die Deckenkuppel, eine Spiel-Darstellung, hergestellt aus einem trüben, durchscheinenden Material, das nichts von dem auf dem Boden herrschenden Licht reflektierte. Und in unregelmäßigen Abständen waren in den schrägen Wänden des Kegels, der sich zu der zentralen Vertiefung hin neigte, kleine Vertiefungen festzustellen, jede einzelne mit einem bequemen Sessel ausgestattet. Neben jedem Sessel erhoben sich kleine Tafeln, die ein paar Kontrollichter enthielten, ein paar leere Behältnisse, eine Tastenleiste. In das Boden-Material eingelassene Stufen führten von den Sesseln zum Boden der Vertiefung. Dort lag die eigentliche Kontrolle; dort gab es vier identische Konsolen, davor Sessel, nach hinten gekippt, so daß die Operatoren jederzeit zur Decke hochsehen konnten. Genaugenommen waren diese Sessel luxuriöse Wiegen, beidseitig von zusammengedrängten Tastatur-Reihen umgeben, den Kontrolltastaturen des Äußeren Spiels sehr ähnlich, nur, daß es hier viel mehr davon gab, riesige, geschwungene Tastaturstreifen-Blöcke und Tafeln, die mit winzigen Knöpfen übersät waren, in Armesweite beiden Seiten der Sessel zugeordnet, nicht davor, nicht dahinter.
    Oben war die Kuppel schwach beleuchtet; nur der Mittelteil schien aktiviert zu sein, etwa ein Fünftel der gesamten Fläche. Die einzige andere Beleuchtung in dem Raum stellten die kleinen Lampen über jeder Tastatur-Reihe und jeder Tafel in dem schmalen Streifen zwischen Kuppeldecke und konischer Vertiefung dar. Die Nischen waren ausnahmslos leer; die Bedienungsstände jedoch waren besetzt. Die Operatoren schienen sich nicht übermäßig anzustrengen.
    Jene vier, die sich in der Vertiefung aufhielten, schienen dem Aussehen nach in ihrer späten Jugend zu sein. Sie hatten sich in ihren Bedienungswiegen zurückgelehnt, ihre Hände glitten unablässig über die Reihen von Klaviaturkontrollen, nicht eilig, sondern gleichbleibend und bedächtig, mal berührten sie hier eine Taste, mal dort, glitten weiter, verhielten, bewegten sich erneut weiter; und keinen Augenblick lang nahmen sie ihre Blicke von der Decke, stets behielten sie die lebende, wechselnde, sich ständig verändernde Darstellung über ihren Köpfen im Auge. Gleichzeitig, obwohl sie ernsthaft bei ihrer Arbeit waren, herrschte eine lässige Atmosphäre, eine wachsame Lässigkeit, als sei ihre Tätigkeit leicht und lange geübt. Jeder trug ein leichtes, feines Gestell über seinem Kopf, das winzige Ohrhörer an die Ohren und ein Mikrofon vor die Lippen hielt. Und wenn die Besucher auf der Etage über ihnen sehr genau hinsahen, so konnten sie von Zeit zu Zeit sehen, wie sich ihre Lippen unwahrscheinlich leicht bewegten; und wenn einer von ihnen sprach, folgten die anderen einer bestimmten Stelle der über ihnen befindlichen Darstellung. Dann veränderten sich der Bewegungsrhythmus ihrer Hände und der Maßstab, und irgendwie veränderte sich auch etwas in der Darstellung. Weder Morlenden noch Fellirian konnten feststellen, welche Veränderungen stattfanden – das Innere Spiel verlief einfach zu schnell. Morlenden stellte fest, daß ihm die grobe Unterweisung in das Äußere Spiel überhaupt nicht von Nutzen war.
    Einer der Ler in der Vertiefung nickte, sprach in das Mikrofon.
    Die anderen nickten ebenfalls, und ein Moment der Wachsamkeit schien vorbei zu sein.
    Morlenden flüsterte Fellirian zu: „Dort drüben liegt Sanjirmil. Rechts; im Hintergrund. Ich würde sie überall erkennen: Ihr Haar hat einen matten blauen Schimmer, den nicht einmal dieses Zwielicht verwischen kann.“
    „Tatsächlich. Und jene bei ihr müssen die Mitglieder ihrer Webe sein.“
    Pellandrey, der ihnen zugehört hatte, stimmte zu. „Ja. Die zukünftigen Terklarens. Tundarstven, ihr Toorh, zu ihrer Linken; vor ihr Sunderlai und Leffandel, Srith und Tlanh. Beide waren Thes .“
    Sanjirmils Toorh trug ein graues, handgewebtes Überhemd, schlicht und einfach, mit einem leichten wollenen Umhang, um sich vor der kalten Luft innerhalb des Schiffes zu

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