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Die Zan-Spieler

Die Zan-Spieler

Titel: Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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fruchtbaren Periode gestanden hatten, für sie selbst und für Morlenden war es die zweite gewesen, für Cannialin und Kaldherman die erste, und als sie sich mit ihren beiden neuen Mitgatten gepaart hatten; in der Nacht hatten sie einen dünnen, bedruckten Vorhang in die Mitte ihrer gemeinsamen Schlafkoje gehängt und diese dadurch aufgeteilt. Nicht aus Prüderie, nicht aus Eifersucht, sondern aus Höflichkeit und um der ungestörten Ruhe willen. Eine seltene Ruhe. Sie alle hatten sich ganz selbstverständlich während der Reifezeit aktiv sexuell betätigt und kaum etwas voreinander verborgen. Aber so wollte man es ja auch. In der Fruchtbarkeitsperiode war es anders; zwanghaft, triebhaft, fast eine Art verzweifelten Wahnsinns. Die Heftigkeit des Begehrens war etwas völlig anderes. Dann wollte man Abgeschiedenheit, Einsamkeit. Es war, als ob Kinder, die Krieg gespielt haben, sich plötzlich in die irrsinnige Gewalt, den Aufruhr und die Panik des wirklichen Krieges mit seinen ganzen Schrecken versetzt sähen. Spiel und Spaß waren vorbei; die Lage wurde ernst. Daher der Vorhang. Jetzt war er wieder weg, weggepackt für die nächste Generation. Fruchtbarkeit und Begierde waren gekommen und gegangen. Nicht aber die gegenseitige Wertschätzung. „Nur eine Webe nach der Fruchtbarkeitsperiode“, lautete das Sprichwort, und es stimmte tatsächlich.
    Sie ließ ihre Erinnerung tiefer graben, während sie weitergingen. Vor sehr langer Zeit hatten Morlenden-Olede – bei dem Fellirian-Eliya sich nicht erinnern konnte, ihn irgendwann einmal nicht gekannt zu haben – selbst vermutet, daß Fellirian ihm nach Pethmirvins Geburt zur zweiten Verwebung das Mädchen Cannialin bringen würde, die Thes, die jüngere Außenverwandte der Morens, der nächsten Webe unten am Flüßchen. Ihr Alter war genau richtig, sie waren fünf Jahre auseinander, und die Morens und die Derens tauschten immer, da die Regeln es erlaubten, die jüngeren Außenverwandten aus. Ihre eigene Kaentarier Srith war auf diese Weise schon zu den Morens gegangen. Das war nicht überraschend gekommen, und so war es jahrelang gegangen. Aber Fellirian hatte keine Ahnung, wen Morlenden ihr zur zweiten Verwebung bringen würde. Sie war auf eine Überraschung gefaßt gewesen, aber nicht auf eine solche, wie sie ihr schließlich zuteil geworden war; nie hatte sie das Bild jenes Tages der vordersten Reihe ihres Gedächtnisses entschlüpfen lassen.
    … Sie hatte schon die ersten Regungen der wiederkehrenden Fruchtbarkeit verspürt, und dieser Aspekt bei ihr selbst hatte Morlenden und Cannialin gewisse Reaktionen entlockt, obwohl zu jener Zeit das Mädchen der Morens noch nicht zu ihnen gezogen war. Aber es war ein später Frühlingstag gewesen, mit schweren, nassen, tiefhängenden schwarzen Wolken, die ein Unwetter ankündigten, und sie hatte den Garten umgegraben und dabei die ganze Zeit mit Peth gespielt. Und Morlenden war den Weg vom yos heraufgekommen, mit einem Fremden im Schlepptau, und Fellirian, die wegen des Staubs und des Schweißes ganz streifig aussah und höchst verlegen war, sah ihren künftigen Mitgatten zum ersten Mal. Ihr erster Eindruck war der eines wilden Rauhbeins mit einem harten, strengen Gesicht, rostroten Haaren, die mehr als nur andeutungsweise kraus waren, und einem fast stolzierenden Gang. Ohne Zweifel ein Bootsmann von den Terrassen des Yadhflusses.
    Nun hatte Fellirian zu jener Zeit gerade damit begonnen, regelmäßig zum Institut zu gehen, obwohl sie bereits, seit sie etwa zwanzig war, vereinzelte Besuche dort abgestattet hatte. Und als ein Ergebnis ihrer Reisen hatte sie sich romantische Ideale zu eigen gemacht, die leicht im Widerspruch zu den üblichen sachlichen Ler-Visionen standen. So hatte sie sich in ihren Träumen gewünscht, daß Morlenden ihr einen Dichter, einen Träumer, einen liebenswürdigen Charmeur bringen würde. Bekommen hatte sie, zu Morlendens offensichtlich größtem Vergnügen, etwas wie einen Holzfäller und Steinstapler; an seinen Gliedern waren die Muskelstränge des Ringers deutlich zu sehen. Sie erfuhr später, daß er in der Tat die Ortsmeisterschaft auf genau diesem Gebiet errungen hatte. Aber seine Wohnung lag weit im Nordwesten, und sie kannte ihn nicht. Außerdem fand sie später heraus, daß er in seiner eigenen Webe ein Nerh und nur zu gewöhnt war, seine eigenen Vorstellungen unter seinen Altersgenossen durchzusetzen. Und um dem Unrecht noch eine Beleidigung hinzuzufügen, war er bereits im vollen

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