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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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sie werden sich für die uneingeschränkten Herren Erdwelts halten, und daran wird sich die nächsten tausend Jahre auch nichts ändern, denn du, Gwailock, hast versagt!« »Nenn mich nicht so!«, schrie er.
    »Warum nicht? Der Name passt zu dir - vermutlich besser als jeder andere, den du dir ...«
    Weiter kam sie nicht.
    Als würde eine unsichtbare Faust sie treffen, taumelte sie plötzlich einige Schritte zurück, strauchelte und fiel hin.
    »Was zum ... ?« Verwirrt und entsetzt blickte Granock zu Ogan hinüber, aber der stand einfach nur da und hatte den Streit gebannt verfolgt, und seinen Zauberstab hatte er nicht einmal in der Hand. Der Impuls, der die Elfin von den Beinen gestoßen hatte, musste also von woanders gekommen sein. Granock schauderte, als er auf den unscheinbaren Holzstab in seiner Hand blickte. Sollte es wirklich geschehen sein? Sollte er das Unbegreifliche getan haben?
    »Sieh an«, meinte Alannah, während sie geschmeidig wieder auf die Beine kam. »Es scheint mehr in dir zu stecken, als selbst du vermutest.« »Aber das ... das war ich nicht«, sagte Granock fast entschuldigend. »Wer soll es denn sonst gewesen sein?«, fragte sie. »Ogan vielleicht? Oder ich selbst?«
    »Also ich nicht«, versicherte Ogan grinsend.
    »Aber ich ... ich ...«, stammelte Granock verwirrt.
    »Hör auf, an dir zu zweifeln!« Alannah richtete erneut den Zauberstab auf ihn. »Verteidige dich lieber. Der Kampf ist noch nicht vorbei!«
    Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als ihn ein tarthan traf und einige Schritte zurücktaumeln ließ. Es gelang ihm, sich auf den Beinen zu halten, dann riss er den eigenen Zauberstab empor - und als Alannah einen weiteren Gedankenstoß entsandte, parierte ihn Granock mit einer instinktiven Bewegung.
    Er merkte, wie etwas mit enormer Kraft an dem Holzstab rüttelte und ihn aus seiner Hand reißen wollte, aber im nächsten Moment war es wieder vorbei. Der Stoß hatte sich verflüchtigt, und Granock fasste den Zauberstab mit beiden Händen und schickte einen neuerlichen Gedankenimpuls los, der Alannah mit voller Wucht von den Beinen riss und gegen die Wand schleuderte.
    »Alannah!« Entsetzt über das, was er getan hatte, ließ Granock den Übungsstab fallen und eilte zu ihr. Alannah war an der Wand niedergesunken und ein wenig benommen. Ansonsten schien sie jedoch unversehrt. »Alles in Ordnung?«, fragte er sie dennoch besorgt. »Bitte entschuldige! Ich wusste nicht, dass ...«
    »Schon gut.« Sie lächelte. »Offenbar hat Meister Farawyn doch recht. Oder was meinst du?«
    »Sieht so aus«, sagte er verlegen und half ihr dann auf. »Woher wusstest du ... ?« »Was?« Sie schaute ihn durchdringend an. »Dass nackte Aggression deine magischen Kräfte entfesseln würde?«
    »So ungefähr.«
    Er dachte, sie würde nun antworten: Weil du ein Mensch bist, und ihr Barbaren seid nun mal voller Aggression.
    Stattdessen aber sagte sie: »Aus eigener Erfahrung.« Ein Anflug von Trauer huschte über ihre Züge, der jedoch schon im nächsten Moment wieder verflogen war.
    Granock begriff, dass sie niemals wirklich wütend auf ihn gewesen war. In Wahrheit war es ihr nur darum gegangen, ihn in die Enge zu treiben, weil sie geahnt hatte, dass dies seine verborgenen Fähigkeiten zutage fördern würde. »Ich danke dir.«
    »Schon gut«, sagte sie und tat im nächsten Moment erneut etwas, womit er nicht rechnete. Sie trat vor, fasste ihn an den Schultern, beugte sich zu ihm und küsste ihn sanft und zart auf den Mund.
    Der Kuss währte nur einen winzigen Augenblick - Granock jedoch kam es vor wie eine Ewigkeit. Nie zuvor hatte er eine Berührung als zärtlicher und erregender empfunden. Wie vom Donner gerührt stand er da, während sie ihm ein bezauberndes Lächeln schenkte und sich dann wortlos umdrehte, um zu gehen.
    Granock starrte ihr hinterher, auch dann noch, als sie die Halle längst verlassen hatte, wobei er nicht wusste, ob er verwirrt oder einfach nur glücklich sein sollte. Etwas an Alannahs Verhalten hatte sich ganz offensichtlich verändert.
    »Verschwende erst gar keinen Gedanken daran«, riss Ogan ihn unsanft aus seinen Gedanken.
    »Woran?«, fragte Granock, der einen Moment brauchte, um wieder ins Hier und Jetzt zurückzufinden.
    »Alannah«, sagte der Elf. »Ich habe deinen Blick bemerkt.«
    »Ach?«
    »Es lag Liebe darin«, war Ogan überzeugt.
    »Schwachsinn.«
    »Dein Mund mag es leugnen, doch deine Augen verraten dich. Aber wie auch immer, du solltest dich keinen falschen Hoffnungen

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