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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Meinungsverschiedenheiten und Differenzen«, sagte Riwanon, nicht nur an Aldur und Alannah, sondern an alle gerichtet, »dürft ihr niemals vergessen, was euch eint: Ihr alle seid hier, um die Geheimnisse der Magie zu erforschen, und ihr alle seid Schwestern und Brüder im Dienst für das Reich. Habt ihr das verstanden?«
    Allenthalben wurde beifällig genickt, lediglich Aldur ließ es bei einer leichten Andeutung bewenden. Granock wusste nicht recht, was er von Riwanons Ansprache halten sollte: Dass es Streitigkeiten unter den Elfen gab, hatte er nicht gewusst, und er tat sich schwer damit, in den anderen Novizen Brüder und Schwestern zu sehen.
    Als könnte sie seine Unsicherheit spüren, wandte sich Riwanon ihm zu. »Wie ich sehe«, sagte sie, »haben wir einen neuen Schüler in unseren Reihen.« Mit diesen Worten schenkte sie ihm ein Lächeln, so bezaubernd, dass es sein Misstrauen beinahe hinwegwischte. »Du bist Granock, richtig? Bruder Farawyn hat mir bereits von dir erzählt.«
    Granock konnte nicht verhindern, dass er rot wurde. Alannah und einige andere Novizinnen kicherten, und er kam sich vor wie ein Idiot. »Natürlich«, fuhr Riwanon fort, »sind die anderen Schüler dir bereits um einiges voraus. Dennoch ist es wichtig, dass ich zunächst erfahre, auf welchem Kenntnisstand du dich befindest. Wärst du bereit für einen kleinen Versuch?« »Klar«, erwiderte Granock lapidar, obwohl er sich keineswegs so selbstsicher fühlte, wie seine Antwort vielleicht klang.
    »Meine Aufgabe ist es, jene speziellen Fähigkeiten, die euch das Schicksal verliehen hat, zu trainieren«, erklärte Riwanon. »Sie mögen unterschiedlich sein - die Strategien, nach denen ihr sie einsetzen könnt, sind es nicht. Um beurteilen zu können, auf welchem Stand du dich befindest, werde ich dich gegen einen der anderen Schüler antreten lassen. Gibt es jemanden, der sich freiwillig dafür meldet?«
    Zu Granocks Bestürzung ging Alannahs Hand nach oben, aber Riwanon schien damit nicht einverstanden. »Sonst niemand?« Sie schaute erwartungsvoll ihren eigenen Novizen an. »Wie wäre es mit dir, Aldur?«
    »Mit Vergnügen«, versicherte der Elf grinsend, und Granock wäre am liebsten auf und davon gerannt. Auf eine Gelegenheit wie diese hatte sein Erzfeind bestimmt nur gewartet. Nun konnte er ihn nach allen Regeln der Kunst fertigmachen und bekam am Ende sogar noch eine Auszeichnung dafür. »Bei allem Respekt, Meisterin«, mischte sich Alannah ein, »haltet Ihr das für eine gute Idee?«
    »Willst du meine Entscheidung infrage stellen, Alannah? Gerade du?« Riwanons Tonfall hatte sich kaum merklich verändert, doch auf einmal lag in ihrer Stimme eine Autorität, der sich keiner der Schüler entziehen konnte. »Natürlich nicht«, versicherte Alannah. »Es ist nur, ich weiß nicht, ob ...« Granock traute seinen Augen nicht. Natürlich, es fiel ihm noch immer schwer, die Mienen der Elfen zu deuten. Aber wenn er sich nicht sehr irrte, empfand Alannah ehrliche Sorge um ihn. Offenbar hatte sie sich nur aus dem Grund freiwillig gemeldet, um ihn im Übungskampf zu schonen.
    Er würde dem eingebildeten Elfen zeigen, was ein Mensch, der auf den Straßen Andarils aufgewachsen war, konnte!
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Riwanon jedoch, und ihr Blick glitt zwischen Aldur und Granock hin und her. »Vielleicht sollten wir euren neuen Mitschüler in seinem ersten Duell nicht allein antreten lassen. Willst du ihm zur Seite stehen, Alannah?«
    »Gewiss, Meisterin.« Die Elfin schien unsagbar erleichtert - und auch Granock konnte mit dieser Entscheidung gut leben. Im Grunde, sagte er sich, war er mit allem zufrieden, was ihn in Alannahs Nähe sein ließ.
    »Dann bezieht Aufstellung«, wies Riwanon die drei Teilnehmer des Kampfes an, während die übrigen Schüler respektvoll zurückwichen. Die Tatsache, dass sie nicht nur ein wenig Platz machten, sondern sich bis an den äußersten Rand der Halle zurückzogen, verhieß nach Granocks Ansicht nichts Gutes. Riwanon führte die Duellanten in die Mitte des Gewölbes, wo sie einander gegenüber Aufstellung nehmen mussten, Alannah und Granock auf der einen Seite, Aldur auf der anderen.
    »Ihr kennt die Regeln«, sagte die Zauberin. »Keine unlauteren Bannsprüche und keine verbotenen Flüche. Ich möchte, dass ihr lediglich eure Fähigkeiten zum Einsatz bringt. Der Kampf ist dann zu Ende, wenn eine Partei wehrlos ist. Habt ihr verstanden?«
    Die Schüler nickten.
    »Dann möge der Begabtere

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