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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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seine Bewegungen vorauszuberechnen gewesen wären.
    Der Älteste besann sich.
    So konnte er den Dunkelelfen nicht bekämpfen! Er musste näher an ihn herankommen - aber wie sollte er das zustande bringen?
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gebracht, als das stählerne Untier erneut die Flügel anlegte und mit weit aufgerissenem Rachen auf ihn herabfuhr. Margok auf seinem Rücken schwang die Axt und sprach eine Reihe von Bannflüchen aus, deren Wirkung Farawyn sofort zu spüren bekam.
    Als packe ihn eine unsichtbare Klaue und halte ihn fest, war er plötzlich nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen! Wie zur Salzsäule erstarrt, musste er verharren und zusehen, wie das Ungetüm und sein finsterer Reiter auf ihn zukamen, während er gleichzeitig spürte, wie die Präsenz des Dunkelelfen an seinen Kräften nagte, als würde er zur Ader gelassen.
    Farawyn setzte alles daran, sich davon zu befreien, und es gelang ihm, den Bann seines Gegners wenigstens so weit zu lösen, dass er den Zauberstab heben konnte - dann waren der Dunkelelf und sein grässlich schnaubendes Reittier auch schon heran!
    Unfähig auszuweichen, biss Farawyn die Zähne zusammen - und schleuderte den flasfyn wie einen Speer. Der Elfenkristall an der Spitze glomm auf und traf den Stahldrachen vor die Brust, durchschlug die Panzerung mit magischer Kraft.
    Schmerz schien die mechanische Kreatur nicht zu empfinden, aber es entwich heißer Dampf aus der Wunde, der zu Margok aufstieg und ihm einen Augenblick lang die Sicht raubte. Er heulte auf vor Wut, und Farawyn spürte, wie der Griff des Dunkelelfen sich weiter lockerte.
    Der Zauberer nutzte dies, um dem Bann vollends zu entkommen. Bäuchlings warf er sich hinter die Ummauerung, die die Öffnung zur Schatzkammer umlief; dort aber, wo er eben noch gestanden hatte, pflügten die klingenscharfen Klauen des Stahldrachen durch die Luft.
    Farawyn stöhnte leise. Die Aktion hatte ihn Kraft gekostet, und zum Aufatmen bestand kein Grund. Sein flasfyn steckte noch immer in der Brust des stählernen Ungeheuers. Alles, was ihm geblieben war, war der Splitter des Annun, den er fest umklammert hielt - und der Dunkelelf hatte sein bizarres Reittier bereits wieder herumgerissen, um sich in einem weiteren Anflug auf seinen Gegner zu stürzen.
    Atemlos sah Farawyn, wie der Stahldrache die metallenen Flügel ausbreitete und einen Herzschlag lang unter der hohen Kuppel des Thronsaals zu verharren schien. Dann stieß er erneut herab - und diesmal gab es keinen flasfyn mehr, den der Zauberer werfen konnte.
    Der Dunkelelf war unerreichbar für ihn.
     
    Durch das Portal des Musentempels gelangten Granock, Alannah und die Aspiranten zurück ins Freie, verfolgt von grauem Staub und infernalischem Getöse. Mithilfe ihrer mentalen Fähigkeiten hatten sie die Stützbalken von der Decke gerissen, sodass der Stollen der Dunkelzwerge unter der Last des darüberliegenden Erdreichs eingebrochen war.
    Der Auftrag war damit erfüllt - aber zu ihrer Überraschung fanden die beiden Zaubermeister und die Aspiranten die Stadt völlig verändert vor!
    Der Nebel hatte sich gelichtet, dafür lag nun dichter Rauch über den Gassen. Hier und dort lagen die verkohlten Überreste von Orks, und von der Palastmauer drang lautes Geschrei.
    »Was ist da los?«, wollte Una wissen.
    »Finden wir es heraus«, knurrte Granock, und sie stürmten die Gasse hinab, die sie vorhin heraufgeschlichen waren. Zwei Gnomen, denen sie unterwegs begegneten, stand das Entsetzen in die grünen Gesichter geschrieben. Granock fegte sie mit einem tarthan beiseite und rannte weiter bis zum Stall.
    Ursprünglich hatte er vorgehabt, erneut Liadins Geheimgang zu nehmen und auf diese Weise ungesehen zurück in den Palast zu gelangen, doch das war nicht mehr nötig. Der Kampf um Tirgas Lan war erneut in aller Offenheit entbrannt, aber diesmal tobte er außerhalb des Palasts, und es waren nicht die Elfen, die in Bedrängnis waren.
    Fassungslos starrten Granock und seine Begleiter auf Dutzende von lichterloh brennenden Orks, die sich schreiend am Boden wälzten, um die Flammen zu ersticken. Enorme Hitze hatte den Schnee rings um den Palast geschmolzen, und eine dunkle Brandspur führte an der Mauer entlang Richtung Süden.
    »Kommt«, forderte Granock seine Gefährten auf, und sie folgten der Spur der Vernichtung, die sich um den halben Palast herumzog. Auch einige Gebäude waren in Brand geraten, Orks rannten schreiend und in wilder Panik umher.
    Granock streckte einen von

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