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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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wenn er etwas sicher wusste, dann dass der kauzige Schamane für sich allein sorgen konnte.
    Die Reiter aus Andaril waren heran!
    In keilförmiger Formation bohrten sie sich in die Masse der Feinde, und ihre Schwerter säten neues Verderben. Gleichzeitig gingen Schwärme von Pfeilen auf die Unholde nieder, und kurz darauf erreichte auch das Fußvolk die Krieger des Dunkelelfen.
    Unter wildem Kampfgebrüll, die Zauberstäbe schwenkend, schlossen sich Granock, Alannah und die Aspiranten ihnen an und stürzten sich auf die Angreifer.
    Die Entscheidungsschlacht hatte begonnen.
      
      
      
     
15. HUTH'Y'CRYSALON
     
    Farawyn lief, so schnell er konnte.
    Eine weitere Attacke des Dunkelelfen hatte der Zauberer überstanden, indem er sich abermals in den Schutz der Steinmauer geflüchtet hatte, die die Schachtöffnung zur königlichen Schatzkammer umgab. Dann jedoch hatte Margok die Taktik geändert. Wie ein riesiger Raubvogel schwebte der Stahldrache nun über ihm, während gleißende Entladungen aus der Hand des Dunkelelfen stachen, die so dicht neben Farawyn einschlugen, dass sie ihn aus der Deckung zwangen.
    Den Splitter des Annun an sich pressend wie einen wertvollen Schatz, raffte er sich auf und rannte, so schnell seine Beine ihn trugen, vom höhnischen Gelächter des Dunkelelfen verfolgt. »Ist das alles, was du vermagst, großer Farawyn? Vor mir davonzulaufen? War es das, was du von der Zukunft gesehen hast?«
    Schwer atmend flüchtete sich Farawyn hinter eine der Säulen, die den Thronsaal säumten. Er wusste, dass der Dunkelelf ihn nur herausfordern wollte - aber er hatte tatsächlich eine Vision gehabt, in der ein riesiges fliegendes Untier vorgekommen war. Mit dem Unterschied, dass es in seiner Version auf seiner Seite gestanden hatte. Der Älteste hatte dies im übertragenen Sinn als gutes Omen gedeutet, und war damit offenbar ziemlich falschgelegen ...
    Sich mit dem Rücken an die Säule pressend, konnte er nicht sehen, was sein Gegner tat. Er hörte nur das mechanische Rasseln der Schwingen, das sich rasch näherte - dann traf etwas die Säule mit vernichtender Härte. Es war die Axt des Dunkelelfen, der im Vorbeiflug zuhieb. Sprünge durchzogen plötzlich das Gestein, und der Marmor, der Jahrtausenden getrotzt hatte, ging zu Bruch.
    Farawyn blieb nichts, als abermals zu fliehen, in den Schutz des nächsten Pfeilers, hinter dem Margok ihn jedoch sofort wieder hervortrieb, und dann quer durch den Thronsaal, sodass sich der Älteste von Shakara wie ein wildes Tier fühlte, auf das erbarmungslos Jagd gemacht wurde.
    Im Laufen wandte er sich um und übte einen tarthan, den er mit dem Kristall zu verstärken suchte, aber Margok ließ sein Reittier zur Seite ausbrechen und entging dem Angriff abermals. Er revanchierte sich mit tödlichen Blitzen, die Farawyn unter Zuhilfenahme des Kristalls abwehrte. Dann jedoch ging der Stahldrache wieder zum Sturzflug über - und diesmal gab es weit und breit keine Deckung, hinter die sich Farawyn flüchten konnte. Vergeblich suchte er nach einem Ausweg, aber alles, was er sah, waren der weit aufgerissene stählerne Schlund und Margoks hassverzerrte Fratze. Das Haar des Dunkelelfen umwehte seine bizarren Gesichtszüge, der Mantel flatterte um seine hagere Gestalt, während er die Axt hoch erhoben hielt, bereit, seinen Gegner zu zerschmettern.
    In seiner Verzweiflung riss Farawyn den Kristallsplitter hoch und sprach eine beschwörende Formel - und seine Vision bewahrheitete sich auf eine Weise, die der Älteste nicht für möglich gehalten hätte.
    Denn über dem Durchbruch der Kuppel erschien plötzlich ein dunkler Schatten, und noch ehe Margok begriff, was geschah, tauchte eine zweite monströse Kreatur auf, nicht weniger unwahrscheinlich als der Stahldrache - ein dragnadh!
    Als der Dunkelelf das scheinbar nur aus Knochen bestehende Tier erblickte, das von einem unheimlichen Leuchten umgeben war, stieß er einen Schrei aus. »Du«, brüllte er außer sich vor Zorn. »Nicht du! Ich habe dich bereits besiegt...!«
    Farawyn begriff.
    Dieser untote Drache war jener Wächter, der im Ersten Krieg auf der Seite des Königs gestanden und den Margok im Duell getötet hatte! Wie es hieß, hatte der Drache bittere Rache geschworen, selbst über den Tod hinaus - und dieser Schwur schien sich nun zu bewahrheiten!
    Farawyn wusste nicht, was genau den Drachen gerufen hatte. War es die Präsenz des Dunkelelfen gewesen oder der Kristallsplitter? Der Älteste sann nicht darüber nach,

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