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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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existieren.«
    Granock war fassungslos. Nach all den Rückschlägen, die sie hatten hinnehmen müssen, konnte er kaum glauben, dass ihnen das Glück auf so unverhoffte Weise zur Hilfe gekommen sein sollte. Aber Alannahs Geschichte erklärte immerhin, weshalb die Wände der Höhle ebenso glatt beschaffen waren wie jene der einstigen Drachenfeste Borkavor ... »Soll das heißen, dass ... dass dieses Ding tatsächlich auf unserer Seite steht?«, fragte er vorsichtig.
    Vom Ende des Tunnels her flackerte lodernder Feuerschein, dazu waren die grässlichen Schreie von Zwergen und Orks zu hören, die bei lebendigem Leib geröstet wurden.
    »Offensichtlich«, sagte Alannah trocken.
    Granock wandte sich nach seinen Schülern um. Zwei von ihnen waren gefallen, zwei weitere im Kampf verwundet worden. Aber alle hatten sich tapfer bewährt und dem Feind bis zuletzt die Stirn geboten, und obwohl ihm derlei Gefühle gewöhnlich fremd waren, kam Granock nicht umhin, stolz auf sie zu sein.
    »Dann lasst uns tun, wozu wir gekommen sind«, forderte er mit fester Stimme. »Zerstören wir den verdammten Stollen und sorgen wir dafür, dass er keinen Schaden mehr anrichten kann!«
      
      
      
     
14. DAIL
     
    Im letzten Augenblick warf sich Farawyn zu Boden und wich dem Angriff aus. Gleichzeitig wirkte er einen Gedankenstoß.
    Der Stahldrache, dessen metallene Klauen nach ihm hatten greifen wollen, verfehlte ihn daraufhin um Haaresbreite und zog scharf über ihn hinweg. Farawyn konnte den eisigen Luftzug spüren und den Pestatem des Dunkelelfen.
    Er warf sich herum und konnte sehen, wie der Stahldrache fünfzig Schritte hinter ihm zur Landung kam. Die künstliche Kreatur schlug mit den Flügeln, ihr Schwanz peitschte wild hin und her, geradeso wie bei ihrem Vorbild. Margok war von jeher ein Meister darin gewesen, die Natur nachzuäffen, von den Orks bis zu den Heidorn. Der stählerne Drache jedoch, erfüllt von dunkler Magie, war sein jüngstes Hexenwerk.
    Schwankend kam Farawyn auf die Beine, den Kristallsplitter in der einen, den Zauberstab aus Lindenholz in der anderen Hand. Er wartete nicht ab, bis Margok einen neuerlichen Angriff gegen ihn vortrug, sondern konzentrierte sich und wirkte einen tarihan, der für jede Kreatur Erdwelts tödlich gewesen wäre.
    Der Dunkelelf reagierte mit beängstigender Gelassenheit.
    Nur eine beiläufige Bewegung mit der Dunkelaxt kostete es ihn, den Angriff abzuwehren, in den Farawyn all seine Zauberkraft gelegt hatte. Der Gedankenstoß glitt von ihm ab und verging wirkungslos.
    »Ist das alles?«, höhnte Margok von seinem schnaubenden Reittier herab, das sein metallenes Haupt gesenkt hatte wie ein wilder Stier. »Mehr hast du nicht zu bieten?«
    Farawyn bebte innerlich. Nicht nur, dass der Dunkelelf die Stärke Qorays und Riwanons in sich vereinte, er hatte auch Jahrtausende Zeit gehabt, seine Kräfte zu regenerieren. Der Älteste hingegen hatte einen Kampf nach dem anderen ausgetragen, und er war müde.
    Unendlich müde ...
    »Gib es auf«, forderte der Dunkelelf ihn auf. »Du weißt, dass dein Widerstand gegen mich zwecklos ist, warum lässt du es also nicht? Du hast nichts mehr zu gewinnen, alter Mann - aber unendlich viel zu verlieren.«
    »Genau wie du«, konterte Farawyn - und benutzte den Splitter des Annun dazu, seine Zauberkraft zu verstärken. Als er diesmal einen tarthan wirkte, verdichtete sich dieser zu einem gleißenden Blitz, der aus dem Kristall stach und Margok entgegenzuckte.
    Der Dunkelelf richtete sich im Sattel auf, hob die Axt und parierte den mörderischen Angriff. Der Blitz zersprang in Myriaden winziger Entladungen, ohne erkennbaren Schaden anzurichten. Aber diesmal schien es ihn ungleich mehr Kraft gekostet zu haben, die Attacke abzuwehren.
    Kurz hatte es den Anschein, als wanke Margok im Sattel - und Farawyn brachte sofort einen weiteren Blitzstrahl auf den Weg.
    Diesmal jedoch war der Dunkelelf schneller.
    Mit einer Gewandtheit, die in Widerspruch zu seiner Masse und seinem enormen Gewicht zu stehen schien, sprang der Stahldrache auf und schwang sich wieder in die Lüfte - der Blitz verfehlte ihn und schlug in die Wand. Den Naturgesetzen spottend, stieg die riesige Kreatur erneut zur Kuppel auf, und ihr Reiter verfiel in spöttisches Gelächter, als zwei weitere Attacken Farawyns ins Leere gingen.
    Wie eine riesige aufgeschreckte Fledermaus flatterte der künstliche Drache unter der Kuppel umher, flog bald hierhin und bald dorthin, ohne dass ein Muster erkennbar und

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