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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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ein Zerrbild davon. »Curran war verblendet. Er ist auf deine Lügen hereingefallen, so wie viele andere!«
    »Dennoch wurde er der erste Vertreter meiner neuen Rasse, der erste Ork«, ätzte der Dunkelelf. »Hasst du mich deswegen so sehr, dass du glaubst, mich besiegen zu können? Glaubst du, ich wüsste nicht, wer du bist und was dich antreibt? Nichts entgeht mir, Farawyn, des Currans Spross!«
    »Rede, was du willst!«, schrie Farawyn. »Die Vergangenheit hat keine Macht über mich!«
    »Denkst du das wirklich?« Margok lachte kehlig. »Im Gegenteil, du Narr! Die Vergangenheit ist alles, was dem Orden und dem ach so stolzen Volk der Elfen noch geblieben ist - und sie ist auf dem besten Weg dazu, euch einzuholen!«
    Damit hob er die Axt und riss an den Zügeln, um den Stahldrachen hinabfahren zu lassen und den anmaßenden Zauberer endlich zum Schweigen zu bringen - doch anders als er erwartet hatte, wich Farawyn weder zurück noch zeigte er Furcht.
    »Die Vergangenheit ist dein Ursprung, Dunkelelf, und deine größte Schwäche«, rief er laut. »Du solltest dich lieber um die Gegenwart kümmern!«
    »Warum?«, fragte Margok belustigt.
    Farawyn antwortete nicht. Dafür zog er unter seiner Robe einen schmalen glitzernden Gegenstand hervor, der in seiner Hand grell zu leuchten begann.
    Der Dunkelelf erkannte ihn sofort.
    Es war ein Splitter des Annun.
      
      
     
13. DOTHAINUR'Y'DRAGDAI
     
    »Woher hast du das?«, fragte Margok vom Rücken seines bizarren Reittieres herab, das unablässig mit den Flügeln schlug, um sich in der Luft zu behaupten. Mit grimmiger Befriedigung nahm Farawyn zur Kenntnis, dass ein Anflug von Überraschung in der Stimme des Dunkelelfen mitschwang.
    Der Älteste vermochte nicht genau zu sagen, was ihn in den Thronsaal gerufen hatte. War es der Hilferuf gewesen, den Schwester Tarana mit letzter Kraft ausgesandt hatte? Oder hatte er die Bedrohung selbst gespürt? Hatte er sie in einer seiner Visionen vorausgesehen, womöglich schon vor langer Zeit?
    Farawyn merkte, wie ihm sein Verstand zu entgleiten drohte. Mit aller Kraft schirmte er sein Bewusstsein gegen die Bosheit, die von Margok ausging. Unzählige Male hatte er sich gefragt, wie es sein musste, der personifizierten Schlechtigkeit zu begegnen. Nun erfuhr er es am eigenen Leibe, und ihm wurde klar, weshalb so viele Margoks Bann erlagen. Blanker Wahnsinn nagte am Verstände dessen, der dem Dunkelelfen gegenübertrat, abgrundtiefe Angst wollte ihn verzehren ...
    »Sieh an«, rief er dennoch trotzig, während er den Kristallsplitter weiter erhoben hielt, »offenbar weißt du doch nicht alles, Qoray!«
    »Qoray?« Die Gestalt auf dem Stahldrachen schüttelte unwillig den Kopf. Farawyn schauderte bei dem Gedanken, dass es der einst so vollendete Körper Riwanons war, einer Schwester des Zauberordens, der Margoks Geist beherbergte. Zwar war unter der schwarzen Rüstung, die der Dunkelelf trug, und infolge der dunklen Magie, die ihn durchdrang, nicht mehr viel davon zu erkennen; die schlanken, fast weiblichen Formen fielen jedoch auf und ließen den Dunkelelfen noch unheimlicher erscheinen, als er es ohnehin schon war. Schiefergraue, von dunklen Adern durchzogene Haut überzog die Hände und das Gesicht, aus dem ein rot glühendes Augenpaar starrte. Pechschwarzes Haar umloderte sein Haupt wie dunkles Feuer, und die Dunkelaxt in seiner Hand und der weite Umhang, die ihn wie Nebel umwallte, ließen keinen Zweifel daran, welch frevlerischer Mächte er sich bediente. »Willst du närrische Spiele mit mir treiben, alter Mann? Versuchst du, mich herauszufordern?«
    »Keineswegs.« Farawyn schüttelte den Kopf. »Ich versuche dich nur an das zu erinnern, was du einst gewesen bist und was du wieder sein wirst - ein sterbliches Wesen.«
    »Sterblich? Ich?« Margok lachte nur. »Du weißt nicht, was du da sagst. Ich habe schon existiert, als du noch nicht einmal ein Gedanke gewesen bist, und ich werde noch existieren, wenn dich die Welt längst vergessen hat. Ich habe die Jahrtausende überdauert, obwohl ich für tot gehalten wurde und meine Feinde zu triumphieren glaubten - doch nun bin ich zurückgekehrt und stärker als je zuvor.«
    »Nicht stärker als die Kraft des Annun«, konterte Farawyn.
    »Was willst du tun, alter Mann?«, tönte Margok. »Den Kristallsplitter als Waffe gegen mich gebrauchen? Du bist doch gar nicht in der Lage, seine Kräfte zu entfesseln!«
    »Kannst du dir da so sicher sein?«, fragte der Zauberer.
    »Um das zu tun, ist

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