Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)
Geheges landeten, zog Lotte ihre Magie zurück. Das schwarze Fell der Katzen stand knisternd hoch, ihre Schwänze waren doppelt so buschig wie sonst. Sie fauchten und spuckten, als sie sich auf wackligen Beinen in ihre Schlafkiste zurückzogen, und drohten mit fürchterlicher Rache.
»Wir lassen sie besser allein, damit sie sich etwas abregen können«, sagte Lotte. »Ich würde dir raten, von jetzt an gut aufzupassen, was hinter deinem Rücken geschieht, Sofie.« Sie musste Ruby vom Gehege wegzerren. Ihre Freundin starrte es noch immer stumm an, oder eher gesagt, die Stelle in der Luft. Sie funkelte etwas.
Als sie in das eigentliche Ladenlokal zurückgingen, entdeckten sie Septimus, der tatsächlich einmal aufgerichtet dastand, und zwar auf seinem Käfig, von wo aus er versuchte, durch das Ladenfenster zu spähen. »Lotte, weißt du, wo Danny ist?«
»Nein, hat er nicht gemeint, er träfe sich mit ein paar Freunden aus der Schule?«, fragte Lotte. »Warum, machst du dir Sorgen um ihn?«
»Nein, nein«, brummte Septimus. »Ich wüsste nur gern, wo er ist, das ist alles.« Er klang nicht sehr überzeugend, und Lotte sah nun ebenfalls ängstlich aus dem Fenster.
»Septimus!« Sofies Stimme war ein leises Knurren. »Was haben Danny und du angestellt?«
»Ich habe ihm doch gesagt, er soll vorsichtig sein.« Septimus knetete seinen Schwanz in den Pfoten, wie es die Mäuse ab und zu taten. Lotte hatte ihn noch nie so besorgt gesehen. »Ah! Da ist er ja!«, quiekte er erleichtert und kletterte das Regal hinunter, um auf Danny zuzulaufen und ihn an der Tür zu begrüßen.
Danny sah furchtbar aus. Er ließ die Schultern hängen und hatte überall auf seiner Jeans und seinem besten Kapuzenpulli Matsch verteilt. Er streichelte Septimus, der an ihm hoch bis auf die Schulter gelaufen war und nun liebevoll in sein Ohr schnatterte. »Hallo, Lotte, hallo, Ruby«, murmelte Danny. Was hieß, dass etwas schrecklich falsch gelaufen war; normalerweise war er nie so höflich.
Lotte vergaß, dass sie eigentlich sauer auf ihn war, und ging drei Cola aus dem Kühlschrank holen. Onkel Jack war so beschäftigt damit, Sams und Joes Kämme auszumessen, dass ihm nicht mal auffiel, wie sie die Plätzchendose stibitzte. Dann lotsten sie, Ruby, Sofie und Septimus Danny die Treppe hinauf in Lottes Zimmer. Ruby guckte zuerst so, als dächte sie, sie solle besser nicht mitgehen, aber Septimus murmelte Lotte zu: »Nimm sie mit. Sie versteht.« Was natürlich stimmte, Lotte aber dazu brachte, sich zu fragen, ob er damit gemeint hatte, sie tue es nicht.
»Was hast du gemacht?«, fragte Sofie, sobald Danny auf Lottes Bett saß, und ihre Schnurrhaare zuckten vor Neugierde.
Danny sackte in sich zusammen. Offenbar hatte er geübt, zu beeinflussen, wie die Menschen ihn wahrnahmen, und er schien irgendwie tiefer in seinen Kleidern zu verschwinden, sodass Lottes Augen einfach über ihn hinwegglitten. Er war nur noch ein Kleiderhaufen auf dem Bett. Sie spürte ein starkes Zupfen in ihrem Kopf, als Sofie mit ihren Krallen in den Nebel fuhr, in den Danny ihren Geist gehüllt hatte, und ihn fortriss.
»Hör auf damit«, befahl Sofie streng. »Du kannst uns nicht mit deinen billigen Tricks reinlegen, selbst wenn sie bei deinen Freunden funktioniert haben.«
Danny seufzte und schüttelte sich und war wieder normal. »Das haben sie nicht. Genau das ist ja das Problem. Gib uns ein Plätzchen, Lotte.«
Ruby verfolgte alles mit großen runden Augen. »Er kann es auch?«, flüsterte sie Lotte zu.
»Er könnte, wenn er sich anstrengen würde«, sagte Sofie. »Aber er ist zu faul. Und jetzt steckt er in Schwierigkeiten, hm?«
»Es gibt keinen Grund, sich dermaßen darüber zu freuen«, erwiderte Danny, aber er klang zu erschöpft, um sauer zu sein.
»Das tun wir doch gar nicht«, versicherte Lotte ihm. »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, aber irgendwie dachte ich, weil du älter bist als ich, wüsstest du schon, was du tust.«
»Ha!« Dannys Stimme klang bitter. »Ich wünschte, dem wäre so.«
Lotte hatte noch nie erlebt, dass er so klang – fast, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen –, und sie wünschte, sie könnte ihn einmal fest drücken. Aber das würde er niemals zulassen, besonders, solange Ruby dabei war.
Sofie sprang auf das Bett, der scharfe Blick ihrer dunklen Augen wurde weicher, und sie legte ihre Schnauze auf sein Knie. »Du bist ein sehr dummer Junge«, sagte sie voller Zuneigung.
Septimus beäugte sie misstrauisch,
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