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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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Regal hinunter, aber die anderen waren weniger tollkühn. »Wohin müssten wir denn mitkommen?«, rief eine niedliche weiße Maus mit rubinroten Augen von ihrem Käfig aus.
    Lotte warf den pinkfarbenen Mäusen einen bangen Blick zu und versuchte, beiläufig zu klingen. »Nur die Straße runter.« Sie machte eine Pause. »Zu Pandoras Laden.«
    »Wohin?«, quiekte die kleine weiße Maus. »Bist du verrückt geworden? Nicht mal für die ganze Flasche!« Und sie tauchte unter ihr Stroh und rollte sich, den Schwanz über die Ohren gelegt, zu einem zitternden Ball zusammen.
    Die übrigen Mäuse schlichen ans hintere Ende ihrer Käfige und taten, als hätten sie nichts von dem gehört, was Lotte gesagt hatte. Plötzlich war das Rattern von Laufrädern zu vernehmen, während sie alle versuchten, beschäftigt auszusehen. Aber die pinkfarbenen Mäuse, Lottes Lieblinge, marschierten quer durch den Laden zu ihr und hangelten sich an ihrem Bein bis auf die Ladentheke hoch. Sie bildeten einen andächtigen Kreis um die Elixierflasche.
    »Ihr kommt also mit?«, fragte Lotte erfreut.
    »Na klar!«, sagte Fred. »Aber Lotte, wir haben noch eine sehr wichtige Frage.«
    Lottenickte.»Ichweiß.Eswirdgefährlichwerden.Daskannichnichtleugnen.Aberichverspreche,meinBesteszugeben,damitunsallennichtspassiert.«
    Fred zwinkerte ihr zu und wedelte wegwerfend mit der Pfote. »Nein, nein, nein. Lotte, hör zu.« Er sah zu ihr hoch, und die anderen beobachteten Lotte und ihn alle Pfötchen drückend. »Sprechen wir über einen großen oder einen kleinen Fingerhut?«
    »Sie ist weg!«, zischte Danny, und Lotte schlich zur Tür rüber. Abgesehen von den Tieren waren sie allein im Laden. Onkel Jack war vor einer Stunde gegangen, er hatte seltsam abwesend gewirkt. Jetzt war Lotte noch unbehaglicher zumute, was Halloween betraf. Für sie fühlte es sich nicht wie eine besondere Nacht an, und nun machte sie sich Sorgen, dass dies bedeuten könnte, sie sei als Hexe ein hoffnungsloser Fall. Aber Danny schien sich auch nicht sonderlich dafür zu interessieren. Vielleicht musste man dafür einfach älter sein?
    Draußen herrschte eine samtene Dunkelheit. Sämtliche Straßenlaternen schienen erloschen zu sein, ihr Licht vollständig von der Nacht verschluckt. Nebelschwaden waberten über die Bürgersteige, doch hoch oben am Himmel schien der Mond hell und klar.
    Eine hochgewachsene Gestalt bewegte sich mit schnellen Schritten die Straße hinunter, den schwarzen Mantel eng um sich geschlungen.
    »Bist du dir sicher, dass sie es ist?«, flüsterte Lotte.
    »Sie ist aus dem Laden gekommen. Und guck dir mal die Haare an. Außerdem hat sie ihre Hunde dabei – sie laufen voraus.« Danny zeigte auf zwei schattenhafte Umrisse, die etwas weiter entfernt durch den Nebel glitten.
    »Oh, ja, du hast recht«, murmelte Lotte, als sie sah, wie Pandora ihren langen Vorhang aus weißblondem Haar über die Schultern warf.
    »Also gut. Ich werde ihr folgen.« Danny wollte sich vorsichtig zur Tür hinausstehlen, aber Lotte packte ihn am Ärmel. »Nicht!«
    »Lotte! Ich muss – so haben wir es geplant. Lass mich los, sonst verliere ich sie noch.« Danny spähte noch einmal ängstlich hinaus.
    »Aber wir wissen nicht, was sie vorhat. Wahrscheinlich ist es etwas Schreckliches! Was, wenn sie dich dabei erwischt, wie du ihr hinterherspionierst? Danny.« Lotte schluckte. »Sie könnte dir wehtun!«
    »Hör zu, ich werde ihr nicht zu nahe kommen. Ich muss nur sicherstellen, dass sie immer noch da draußen ist und nicht zum Laden zurückkehrt. Außerdem wirst du es wissen, wenn etwas schief läuft, Lotte. Da bin ich sicher. So wie ich dich vorhin mit Sam und Joe reden hören konnte. Cousin und Cousine. Wir sind verbunden, wenn wir das wollen.« Er ließ sie einen kurzen Blick in sein Inneres erhaschen, während er sie dickköpfig anstarrte. »Du kannst dann kommen und mir helfen.«
    Lotte ließ widerstrebend seinen Ärmel los. »Stell bloß nichts Dummes an«, sagte sie warnend.
    Danny grinste. »Ich verspreche es.« Er glitt in die Nacht hinaus und rannte mit geräuschlosen Schritten die Straße hinunter.
    Als Lotte sich von der Tür abwandte und umdrehte, sah sie George und die Mäuse aufgereiht auf dem Ladentisch stehen. Sogar die sonst so albernen Mäuse wirkten fast wie kleine Soldaten. Sofie saß auf dem Hocker hinter ihnen, einen besorgten Blick in den dunklen Augen.
    »Bereit, Männer?«, fragte George, und die Mäuse begannen sofort, aufgeregt durcheinanderzupiepsen. »Ruhe!

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