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Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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das Gesicht verziehen.
    »Ich hab’s dir gesagt«, murmelte Ruby, und die Tür fiel mit einem Knall hinter ihnen ins Schloss.
    In der Tierhandlung war es ziemlich dunkel, und es herrschte großes Durcheinander, jedoch nicht auf die nette Art wie bei Onkel Jack. Dort waren die Wände mit Käfigen und stapelweise anderen Dingen zugestellt, aber alles war sauber und roch frisch. Lotte nahm an, dass Onkel Jack den vorhandenen Raum irgendwie mit Magie gedehnt hatte, wann immer er es nicht ertrug, auf eine neue Gattung Tier zu verzichten. Denn niemand hätte einen Laden mit dermaßen vielen komischen Ecken und Verstecken und merkwürdigen kleinen Nischen gebaut.
    Die Unordnung in diesem Laden hier war staubig und muffig und alt. Die Käfige sahen nicht dreckig aus – die meisten waren sowieso leer –, doch der allem anhaftende Geruch kribbelte in Lottes Nase.
    Niemand saß hinter dem Ladentisch, daher wanderten die Mädchen umher und nahmen sich den einen oder anderen Stapel vor, um zu prüfen, ob sie irgendetwas entdecken konnten, das helfen würde, Echsen warm zu halten.
    »Wonach suchen wir eigentlich?«, fragte Lotte und schob schaudernd einen flauschigen rosafarbenen Katzenmantel beiseite. Keine Katze mit einem Funken Selbstachtung hätte sich darin sehen lassen. Ob tot oder lebendig. »Nach so was wie Echsenwärmflaschen?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Ruby nachdenklich. »Ich hatte an eine neue Wärmelampe für ihr Terrarium gedacht. Kennst du die? Sie sind wie künstliches Sonnenlicht. Sam hat allerdings gemeint, was er total gerne hätte, wären heiße Steine, auf die er sich legen könnte. Ich weiß nicht, ob es so etwas überhaupt zu kaufen gibt. Ich habe den Eindruck, dass die Art Echse, zu der sie gehören, vielleicht daran gewöhnt ist, in der Nähe von Vulkanen zu leben.«
    Sam und Joe hatten Ruby bisher noch nicht verraten, dass sie eigentlich Drachen waren. Lotte vermutete, sie wollten sie nicht aufregen. Abgesehen davon hätte Ruby vielleicht besorgt darauf reagiert, wenn sie erfahren hätte, mit welchem Enthusiasmus sie ihre Recherchen über das Feuerspeien betrieben. Schließlich hausten sie in ihrem Zimmer. Andererseits gab es jetzt, da Ruby alles über die Tierhandlung von Onkel Jack und über Lottes Zauberkräfte wusste, wahrscheinlich nicht mehr viel, dass sie noch schockieren konnte, dachte Lotte. Immerhin hatte sie die unglaubliche Neuigkeit über Lottes Vater sehr gut weggesteckt – und dazu brauchte es schon eine Menge Vorstellungskraft.
    Lotte seufzte. Sie wünschte, sie wüsste, was sie von ihrem Vater halten sollte. Oder was jetzt passieren würde. Die ganze Geschichte hatte sie aus der Bahn geworfen, weil sie davon ausgegangen war, dass er tot wäre. Ihre Mutter hatte das immer wieder behauptet. Würde Lotte ihn wiedersehen? Sie hatte eine Ahnung, dass es so sein würde. Aber wann? Sie wollte es unbedingt mit Sicherheit wissen.
    »Was wollt ihr?«, fauchte eine mürrische Stimme.
    Lotte machte einen erschrockenen Satz und stieß einen Stapel Gummimäuse und einen Plastikterrier um, der einen karierten Hundemantel trug. Schuldbewusst hob sie alles auf, während eine kleine alte Frau mit sauertöpfischer Miene sie und Ruby wütend anfunkelte.
    Ruby erklärte, wonach sie suchten, während die alte Frau abwechselnd grummelte, wie verhasst ihr Reptilien seien, und Lotte missmutig beäugte.
    »So etwas führen wir nicht. Neumodischer Quatsch«, brummte sie grantig, als Ruby ihr Ansinnen stockend vorgetragen hatte.
    Ruby seufzte und wollte sich gerade umdrehen und gehen, als ihr etwas in dem wackeligen Stapel hinter dem Kopf der Frau ins Auge fiel. »Oh, aber gucken Sie mal! Eine Wärmelampe für Reptilien! Sie haben eine da oben!«, rief sie und zeigte darauf.
    Die alte Frau sah so wütend aus, dass Lotte sich fragte, ob sie es einfach verabscheute, Dinge zu verkaufen. Lotte konnte nicht nachvollziehen, wie sich ihr Geschäft über Wasser halten konnte, wenn sie zu jedem so grässlich war, der einen Fuß in den Laden setzte. Oder vielleicht mochte sie auch bloß keine Kinder.
    Unter viel Murren holte die alte Frau einen Schemel, stieg darauf und reckte sich nach der Lampe.
    Lotte, die bereits einen Stapel umgeworfen hatte, beschloss, dass es das Beste sei, nicht im Weg zu sein. Sie wich einige Schritte vom Ladentisch zurück, um sich ein Regal mit Kleintierstreu anzusehen und fand sich Nase an Nase mit einem Kaninchen wieder.
    Oder vielmehr Nase an Po. Der Kaninchenkäfig (der furchtbar

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