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Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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selbst wenn er ein wenig chaotisch war. Er war da. Nicht in einem anderen Land, um zu arbeiten. Ein verloren gegangener Elternteil ist nachvollziehbar, dachte Lotte. Aber beide zu verlieren, das ist einfach unverzeihlich.
    »Ich wünschte bloß, ich wüsste, was geschehen wird«, flüsterte Lotte. »Ob er zurückkommt oder nicht. Vielleicht kann er nicht. Werde ich ihn jemals als echte Person sehen? Ich weiß, dass er lebt, aber ich kann ihn immer noch nicht umarmen oder zum Elternabend in die Schule schicken, oder sonst etwas.« Sie sah Ruby unverwandt an. Es auszusprechen war ihr verhasst, doch sie musste es jemandem erzählen. »Ich bin nicht sicher, ob es mir nicht lieber wäre, wenn er immer noch tot wäre«, sagte sie hastig. »Ich halte diese Ungewissheit nicht aus. Dass er lebt, macht es nicht leichter. Es bereitet mir bloß Bauchschmerzen.«

Kapitel 3
    Als Lotte und Ruby zurück zur Tierhandlung Grace kamen, konnten sie nicht anders, als über den Unterschied zu dem Laden an der Brücke zu lächeln. Lotte wischte sich noch schnell mit einem zerfledderten Taschentuch, das sie am Boden ihrer Manteltasche gefunden hatte, über die Augen. Dann stießen sie die Ladentür auf.
    Ein pinkfarbener Mäuserich stand auf der Ladentheke und demonstrierte Onkel Jack und Ariadne, dass er wirklich eine Eichel auf seiner Nase balancieren konnte. Er erstarrte, als die Türglocke schellte, und die Eichel fiel herunter wie in Zeitlupe und schoss kreiselnd über die Ladentheke.
    »Oh, ihr seid das!« Fred der Mäuserich schimpfte. »Mein Fell hätte vor Schreck fast die Farbe verloren! Könntet ihr euch bemühen, solche Dinge bleiben zu lassen?«
    »Entschuldige, bitte«, erwiderte Lotte grinsend. Fred gelang es stets, sie aufzuheitern.
    »Ihr seid spät dran, Mädchen«, stellte Onkel Jack fest.
    »Lotte ist mitgekommen, um mir zu helfen, eine neue Wärmelampe für Sam und Joe zu finden«, erklärte Ruby. »Wir … äh … wir waren in der anderen Tierhandlung hinten bei der Brücke.« Sie sah Onkel Jack ängstlich an und hoffte, er würde nicht verärgert sein.
    Onkel Jack runzelte leicht die Stirn. »Wie ist der Laden so?«, fragte er. »Ich bin in letzter Zeit nicht daran vorbeigekommen, aber auf mich hat er immer etwas schäbig gewirkt.«
    »Er ist grässlich«, berichtete Lotte ihm.
    »Sie hatten eine Lampe, sie war jedoch nicht so gut wie die, die Sam und Joe im Moment haben«, fügte Ruby hinzu.
    »Hatten sie auch Tiere da?« Onkel Jack wirkte besorgt. »Ich hoffe nicht, es sieht so deprimierend da drin aus.«
    Lotte nickte. »Nicht viele. Es gab ein Aquarium mit Fischen, und die schienen zufrieden zu sein, aber da war auch noch ein Kaninchen, Onkel Jack, und um das mache ich mir wirklich Sorgen.«
    »Ein Kaninchen?« Onkel Jack sah sie grübelnd an. »Ein weißes?«
    »Nein, ein hellgraues, total niedliches. Es hat riesige, zuckende Ohren. Es hasst es dort, dass konnte man sehen.« Lottes Stimme bebte. Das mit dem Kaninchen machte sie furchtbar wütend und traurig zugleich. Niemandem sollte es erlaubt sein, ein Tier in einem so winzigen Käfig zu halten.
    Ein Trommelwirbel aus Klackgeräuschen erklang, als Sofie die Treppenstufen hinuntergaloppierte und in den Laden schlitterte. »Lotte! Du bist wieder da! Wenn ich nur bei dir gewesen wäre, dann hätte ich diese Frau für dich beißen können«, versicherte sie Lotte betrübt. »Wieso warst du so wütend auf sie? Ich habe noch halb geschlafen, ich konnte es nicht erkennen.«
    »Sie war grausam zu einem Kaninchen«, erklärte Lotte ihr und hob sie hoch, um sie an sich zu drücken.
    »Lotte hat ihr gehörig die Meinung gesagt«, ergänzte Ruby. »Du wärst stolz auf sie gewesen.«
    Sofie rümpfte die Nase. »Kaninchen sind nutzlos. Alles, was sie können, ist, aus Hüten zu springen. Wozu soll das gut sein, hm?«
    Ariadne lachte. »Ich glaube, Menschen zwingen sie dazu, Sofie, weil sie es lustig finden. Ich glaube nicht einmal, dass Kaninchen Hüte besonders mögen.«
    »Na, dann sollten sie es eben nicht tun«, sagte Sofie herablassend. »Was kümmert uns dieses Kaninchen überhaupt, Lotte? Ich interessiere mich nicht für langweilige Kaninchen. Sie sind keine anregenden Gesprächspartner.«
    »Ich bin nicht sicher, ob es überhaupt ein Kaninchen ist, das sprechen kann«, räumte Lotte ein. »Aber es ist in einem kleinen Käfig in einer schmuddeligen Tierhandlung gefangen, Sofie. Es war wirklich hübsch, mit wunderschönen großen Augen wie deinen, nur dass sie

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