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Die Zehnte Gabe: Roman

Titel: Die Zehnte Gabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Johnson , Pociao
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Andere Gefangene aus der Kirche in Pen Sants:
Jane Tregenna, meine Mutter/Witwe - £ 156
Edward Coode, Esq, Tuchhändler (£ 100) & Frau Mary
(mein Onkel & meine Tante) - £ 140. Meine Vettern sind
beide umgekommen, fürchte ich.
    John Kellynch, Fischer aus Market-Jew (£ 96), Schwester
Henrietta (£ 125) & Mutter Maria Kellynch (£ 140)
Walter Truran, Prediger - £ 96
Jack Fellowes, Landarbeiter aus Alverton (£ 96), Ehefrau
Ann (£ 180) & Kinder Peter & Mary, zwölf & acht (£ 280
für beide)
    Alys Johns (£ 250) & ihr Sohn James, fünf (£ 104)
Ephraim Pengelly, Fischer aus Pen Sants - £ 80
Anne Samules, ehelos, aus Pen Sants - £ 80
Nan Tippet, Witwe aus Pen Sants - £ 85.
    Ich weiß nicht, warum der Preis, den sie für mich angesetzt haben, so hoch ist. Nur, daß ich eine so hohe Summe nicht wert bin, Sir.
    Über das Schicksal des Bürgermeisters & seiner Frau Ann Maddern, Ratsherr Polglaze & seiner Frau Elisabeth kann ich nichts berichten, aber ich habe gehört, daß über ihr Lösegeld gesondert verhandelt wird.

    Es sind auch noch andere Landsleute bei uns, die aus verschiedenen anderen Gegenden entführt wurden, Seeleute von Schiffen & Häfen im West Country, aber sie haben ihre eigenen Aussagen gemacht, sodaß ich Euch hier nicht damit behelligen muß.
    Bitte nehmt zur Kenntniß, Sir Arthur, daß die mohammedanischen Corsaires, die uns gefangen halten, ein Lösegeld von drei tausend vier hundert & fünfundneunzig Pfund (oder sieben tausend spanische Doublonen) für die Rückgabe aller Personen verlangen, in deren Namen ich schreibe. Es ist eine gewaltige Summe & ich weiß nicht, wo sie herkommen soll, aber ich bete, daß sich Mittel auftun lassen, um uns zu erlösen von unserem erbärmlichen Los, & daß unser Seufzen Euer Ohr erreichen möge & zu Mitleid & Erbarmen bewege. Betet für uns, wenn Ihr nichts anderes tun könnt, & bitte empfehlt mich freundlich Lady Harris, der ich täglich dankbar bin für ihre Güte & daß sie mir das Schreiben beigebracht & bitte grüßt auch meinen Vetter Robert. Wie Priester Truran sagt, nie haben wir die Bedeutung des Psalms, den die armen Juden in babylonischer Gefangenschaft geschrieben haben, besser verstanden als in diesen Stunden: »An den Wassern von Babel saßen wir & weinten, wenn wir an Zion dachten.« Oh, Cornwall, wie sehnen wir uns nach deinen grünen Hügeln & Tälern, der klaren Luft & dem freien & geordneten Leben, das wir einst besaßen, itzo da wir gefangen sind in Dunkelheit & Unrat, in Furcht um Leib & Leben.
    Ich habe gehört, in London gebe es Handelsschiffe, die noch Kontakte in diese Gegend haben. Sollte es Euch möglich sein, so bitte gebt uns Nachricht innerhalb eines Monats oder sechs Wochen, andernfalls werden wir an diesem entsezzlichen Ort zugrunde gehen.

    So will ich Euch nicht weiter belästigen, sondern verbleibe Eure ergebene & gehorsame Dienerin Catherine Anne Tregenna

ZWANZIG

    CATHERINE
    August 1625
     
    C at legte den Stift beiseite und seufzte. In Wahrheit hatte sie keinerlei Hoffnung, dass der Brief, den sie soeben beendet hatte, in die Hände ihres Herrn gelangte, geschweige denn, er auf ihre Bitte reagierte. Dreitausendvierhundertfünfundneunzig Pfund, von denen volle achthundert auf sie selbst entfielen, wie sie sehr wohl wusste. Das war ein Vermögen. Auf Kenegie hatte sie acht Pfund im Jahr verdient, und davon waren ihr noch Kost und Logis abgezogen worden. Matty hatte nur vier bekommen. Cornwall war ein armes Land; das Geld reichte hinten und vorn nicht. Steuern und Kirchenzehnte mussten irgendwie zusammengekratzt werden, der Lohn für einen Arzt war schier unbezahlbar - viele Kinder wurden krank und starben, weil ihre Eltern keinen Shilling für den Doktor hatten. Die Kosten für eine anständige Beerdigung zwangen viele Familien, sich der Gnade der Gemeinde auszuliefern, damit sie wenigstens die schlichteste Zeremonie erhielten. Cat hatte selbst gesehen, dass man die Toten in Sackleinen hüllte und einmal, wie des Nachts ein Fischer aus der Gegend eine vom Priester um den Preis einer Schüssel Grütze gesegnete Leiche abholte, die er dann im Meer bestattete.
    »Fertig?« Die große Frau mit dem groben Gesicht und den rauen Händen, in deren Obhut man Cat gegeben hatte, stand vor ihr. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und wartete ungeduldig.

    Cat nickte zögernd. »Ich bin fertig.«
    »Gib her.«
    Sie reichte ihr das Blatt. Die patrona nahm es ihr ab und inspizierte es misstrauisch, indem sie es mit

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