Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Streitigkeiten beim Brettspiel entscheiden oder unsere kleinen Mädchen zum Seilchenspringen?«
Varzil sagte: »Bei den meisten Kriegen geht es um eine Sache, die besser durch ein vernünftiges Gespräch zwischen vernünftigen Männern geregelt werden könnte. Ist das nicht möglich, wäre eine Entscheidung durch ein Fangballspiel der Kinder diesen endlosen Feldzügen vorzuziehen, die nur beweisen, daß die Götter die zu lieben scheinen, die die besser ausgebildeten Soldaten haben!« Seine Stimme klang unendlich bitter.
»Du sprichst wie ein Feigling«, polterte Dom Rafael. »Ein Krieg mag empfindliche Nerven beruhigen, aber du kannst Tatsachen nicht wegdisputieren. Die Menschen sind nun einmal nicht vernünftig - und warum sollten sie auch vernünftig sein, wenn es ihnen anders lieber ist? Auf lange Sicht wird jede Meinungsverschiedenheit zugunsten dessen entschieden, der sich als der Stärkere mit Gewalt durchsetzen kann. Du kannst die Natur des Menschen nicht ändern, das lehrt uns die gesamte Geschichte der Menschheit. Wenn ein Mann mit der Antwort, die er bekommt, nicht zufrieden ist, ganz gleich, wie vernünftig und richtig sie anderen scheinen mag, wird er ausziehen und kämpfen für das, was er will. Andernfalls würden wir alle ohne Hände und Arme und den Verstand, Waffen zu benutzen, geboren. Niemand als ein Feigling kann etwas anderes behaupten, obgleich ich es von einem Sandalenträger, einem Laranzu erwarte.«
Varzil sagte: »Harte Worte brechen keine Knochen, Sir. Ich fürchte mich nicht so sehr davor, Feigling genannt zu werdend, daß auch«, stellte Varzil fest, »und ebenso König Carolin. Ich, ich einen Krieg führen würde, um es abzustellen, so wie Schuljungen sich blaue Augen schlagen, weil der eine den anderen Hurensohn oder von sechs Vätern gezeugt geschimpft hat. Willst du behaupten wenn nur mit Schwertern bewaffnete Soldaten gegen dich zögen: würdest du sie mit Haftfeuer verbrennen?«
»Ja, natürlich, wenn ich Haftfeuer habe. Ich stelle das böse Zeug nicht her, aber wenn es gegen mich verwendet wird, muß ich es besitzen, und ich muß es einsetzen, bevor der Feind es gegen mich einsetzen kann. Glaubst du wirklich, irgendwer wird diesen Vertrag halten, wenn er nicht bereits überzeugt ist, daß er Sieger sein wird?« »Und du willst auf diese Weise kämpfen, auch wenn du weißt, das bedeutet, auf dein eigenes Land fällt Knochenwasserstaub, das neue Gift, das schwarze Schwären bei jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind hervorruft, wenn es eingeatmet wird, so daß man es die Maskenseuche nennt? Ich hätte dich für einen barmherzigen und vernünftigen Mann gehalten! «
»Das bin ich auch«, behauptete Dom Rafael. »Aber so vernünftig bin ich wieder nicht, daß ich meine Waffen niederlege und mich ergebe, damit mein Volk von irgendeinem anderen Land versklavt werden kann! Nach meiner Meinung ist alles, was einen schnellen und entscheidenden Sieg herbeiführt, eine barmherzige und vernünftige Waffe. Ein mit Schwertern wie ein Turnier ausgekämpfter Krieg mag sich jahrelang hinziehen. Gegen Serrais kämpfen wir schon beinahe mein ganzes Leben lang! Dagegen werden weise Männer es sich zweimal überlegen, ob sie gegen Waffen, wie ich sie ins Feld führen kann, einen Krieg weiterführen wollen. Nein, Dom Varzil, Eure Worte klingen, oberflächlich betrachtet, gut, aber darunter lauert der Wahnsinn. Eure Art des Krieges würden die Männer zu sehr genießen und es wie ein Spiel in die Länge ziehen. Wüßten sie doch, sie könnten es endlos fortführen, ohne ernsthaft verletzt zu werden. Kehre zu Carolin zurück und sage ihm, ich verabscheue seinen Vertrag und werde ihm niemals beitreten. Wenn er gegen mich zieht, wird er mich mit jeder Waffe ausgerüstet finden, die meine Leroni herstellen können. Dann komme es über sein eigenes Haupt, wenn er seine Männer nur mit Schwertern und Schilden ausrüstet. Von mir aus kann er sie mit Tennisbällen bewaffnen und mir die Arbeit erleichtern oder ihnen befehlen, sich gleich zu ergeben. Ist dieser blödsinnige Vertrag alles, was Ihr mir berichten solltet, Dom Varzil?«
»Nein«, sagte Varzil.
»Was gibt es denn sonst noch? Ich will keinen Krieg mit den Hasturs. Ich würde einen Friedensvertrag vorziehen.«
    »Ich wurde mit der Vollmacht abgesandt, dir den Eid abzunehmen, daß du dich eines Krieges gegen uns enthalten wirst. Du bist ein vernünftiger Mann, sagst du. Warum soll dann dies Land vom Kampf zerrissen werden?«
»Es ist nicht mein Wunsch zu

Weitere Kostenlose Bücher