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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sagte Bard, »werden sie es tun.«
»Dann ist Alaric in seinem Bruder gesegnet! Wie wahr ist das alte Sprichwort: Bloß ist der Rücken dessen, der keinen Bruder hat … Aber du bist nur ein einziger Mann, und du hast Hastur einen Eid geschworen, der dich bindet. Wenn wir Zeit hätten oder wenn Alaric stark und gesund wäre … «
»Wenn Königin Lorimel Hosen statt Röcke getragen hätte, wäre sie König geworden, und Thendara wäre nie gefallen«, erwiderte Bard kurz. »Es hat keinen Sinn, wenn und ich wünschte bei allen Göttern und dergleichen Unsinn zu sagen. Wir müssen unseren Mantel nach dem Tuch zuschneiden, das wir haben! Die Götter wissen, daß ich meinen Bruder liebe, und ich hätte heulen können wie Geremys neugeborener Sohn, als ich ihn so gebeugt und krumm vor uns stehen sah. Aber was geschehen ist, ist geschehen. Die Welt wird gehen, wie sie will. Ich bin nur ein einziger Bruder.«
»Die Hasturs haben Glück, daß du nicht als Zwilling geboren wurdest.« Dorn Rafael lachte verzweifelt auf. »Denn mit zweien von deinem Schlag, lieber Sohn, könnte ich alle Hundert Königreiche erobern.«
Und dann hielt er inne. Sein Lachen brach mittendrin ab, und er starrte Bard mit solcher Intensität an, daß Bard sich fragte, ob der Schock über Alarics Leiden dem alten Mann den Verstand verdreht habe. »Zwei von deinem Schlag, Wolf, mit denen könnte ich das ganze Land von Dalereuth bis zu den Hellers erobern. Bard, stell dir einmal vor, es wären zwei von dir da«, flüsterte er, »daß ich noch einen Sohn hätte, genau wie du, mit deinem Geschick in der Kriegführung und deinem strategischen Genie und deiner unwandelbaren Loyalität zwei von deinem Schlag! Und ich weiß, wie ich den anderen finden kann. Nicht einen anderen, der dir ähnlich ist sondern dein zweites Ich! «
    5
    Bard sah seinen Vater entgeistert an. Die Götter mögen es geben, dachte er, daß Alaric reif genug zum Regieren ist, denn unser Vater hat plötzlich den Verstand verloren!
    Aber Dom Rafael sah nicht aus wie ein Wahnsinniger, und seine Stimme und sein Betragen waren so beherrscht, daß Bard eine andere, rationalere Erklärung einfiel.
»Du hast es mir bisher nicht anvertraut, Vater - aber meinst du, daß du einen zweiten Bastardsohn hast, mir ähnlich genug, daß er sich, wenn es nötig sein sollte, als mich ausgeben könnte?«
Dom Rafael schüttelte den Kopf. »Nein. Und ich bin mir bewußt, daß sich das, was ich soeben gesagt habe, wie das Gefasel eines Wahnsinnigen anhören muß, lieber Sohn. Mach dir nicht die Mühe, mir nach dem Mund zu reden. Ich werde nicht zu toben beginnen wie eine schwangere Frau beim Geisterwind und auch keine Schmetterlinge im Schnee jagen. Aber was ich dir jetzt sagen muß, ist sehr merkwürdig, und … « - er blickte sich in dem leeren Thronsaal um -»… wir können auf keinen Fall hier darüber reden.«
In den Privaträumen seines Vaters wartete Bard, bis sein Vater die Diener weggeschickt hatte. Darm goß er ihm und sich ein Glas Wein ein.
»Nicht zuviel«, sagte Dom Rafael trocken. »Ich will nicht, daß du mich für betrunken hältst, wie du bereits gedacht hast, ich sei wahnsinnig. Ich sagte, Bard, mit zweien von deinem Schlag, mit zwei Generalen, die dein Talent für den Kampf und die Strategie haben und das muß dir angeboren sein, denn diejenigen, die dich erzogen, zeigen keine Spur davon, und auf meine Unterweisung ist es bestimmt nicht zurückzuführen -, mit zweien von dir, Bard, könnte ich das ganze Reich erobern. Wenn die Hundert Königreiche zu einem einzigen Reich vereinigt werden müssen - und ich gebe zu, daß das ein gesunder Gedanke ist, denn warum müssen alle diese Länder in jedem Frühling und Herbst vom Krieg zerrissen werden -, warum sollen dann die Hasturs die Oberherren sein? In diesen Bergen haben schon Männer den Namen di Asturien getragen, lange bevor der Lord von Carthon seine Tochter einem Hastur gab. Auch in unserer Linie ist Laran, aber es ist das Laran der Menschheit, der echten Menschen, nicht das des Chieri-Volkes. Die Hasturs sind Chieri beziehungsweise stammen von Chieri ab, wie du sehen kannst, wenn du einmal ihre Finger zählst. Und viele von ihnen werden immer noch emmasca geboren, sind weder Mann noch Frau. Felix von Thendara wurde vor hundert Jahren so geboren, und deshalb hat jene Dynastie ein Ende gefunden.«
»Es gibt keinen Menschen in diesen Bergen, der nicht einige Tropfen Chieri-Blut hat, Vater.«
»Aber nur die Hastur-Sippe hat mit ihrem

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