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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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»und Carolin hat geschworen, es vor Angriffen von landhungrigen kleinen Königreichen zu schützen! Tut in eurem eigenen Reich, was ihr wollt. Aber ich warne euch, überschreitet seine Grenzen nicht, falls ihr nicht bereit seid, gegen alle zu kämpfen, die Verbündete von Hastur sind und den Vertrag unterzeichnet haben! «
»Drohst du mir?«
»Das tue ich«, sagte Varzil, »obwohl es mir lieber wäre, ich müßte es nicht. Als Abgesandter Hasturs verlange ich, daß du und deine beiden Söhne euch verpflichtet, nicht gegen die Vertragsländer, die sich einander als Gleichberechtigte verschworen haben, ins Feld zu ziehen. Andernfalls werden wir innerhalb von vierzig Tagen eine Armee nach Asturias führen. Wir werden das Königreich einnehmen und es in die Obhut eines Mannes geben, der Frieden mit den Com’ii unter Hastur hält.«
Bard hörte dies mit Schrecken. Sie waren nun einmal nicht darauf vorbereitet, Krieg gegen die Hasturs zu führen, nicht, wo sich die Leute jenseits des Kadarin erhoben, nicht mit Serrais im Osten! Und wenn die Hasturs jetzt angriffen, konnte Asturias ihnen nicht standhalten.
Dom Rafael ballte wütend die Fäuste.
»Welchen Eid forderst du von uns?«
»Nicht mir«, sagte Varzil, »sondern Geremy Hastur, der anstelle seines Verwandten Carolin hier steht, sollt ihr als Verwandte schwören, kein Land anzugreifen, das unter dem Schutz Hasturs steht. Dafür werdet ihr an dem Frieden teilhaben, der unter den Verbündeten herrscht.« Er benutzte das Wort Comyn in einer neuen Bedeutung. »Der Eid gilt, solange er nicht von der einen oder anderen Seite ein halbes Jahr vorher aufgekündigt wird. Wollt ihr ihn leisten?« Ein langes Schweigen entstand. Aber die di Asturiens waren im Nachteil und wußten es. Es blieb ihnen keine andere Wahl, als zu schwören. Sie waren dankbar, als Alaric das Wort ergriff, so daß weder Dom Rafael noch Bard an Gesicht verlor.
»Dom Varzil, ich will den Eid als Verwandter schwören, doch mich nicht eurem Bündnis anschließen. Wird das genügen? Ich gelobe, daß ich keinen Krieg gegen Carolin von Thendara führen werde, solange dieser Friedensvertrag nicht ein halbes Jahr vorher aufgekündigt wird. Aber«, setzte er hinzu, und Bard sah, wie sich das kindliche Kinn verkrampfte, »dieser Eid gilt nur so lange, wie mein Verwandter Carolin von Thendara mich in Besitz des Throns Von Asturias läßt. An dem Tag, wo er gegen den Thron ins Feld zieht, an dem gleichen Tag wird mein Eid ungültig, und dann betrachte ich ihn als meinen Feind.«
Geremy antwortete: »Ich nehme deinen Eid an, Cousin. Ich schwöre, dafür zu sorgen, daß auch Carolin es tut. Aber wie willst du deinen Vater und deinen Bruder an diesen Eid binden? Denn du bist noch nicht im rechtsfähigen Alter, und sie sind die Mächte, die deinen Thron halten.«
Alaric sagte: »Bei den Göttern und bei der Ehre meiner Familie: Bard. mein Bruder, willst du dich meinem Eid anschließen?«
Bard erklärte: »In der Form, in der du den Eid geleistet hast, mein Bruder, schließe ich mich ihm an.« Er faßte sein Schwert. »Zandru nehme dieses Schwert und dieses Herz, wenn ich deine Ehre beschmutze.«
»Und ich schwöre ebenso«, sagte Dom Rafael mit schmalen Lippen und schloß die Hand um seinen Dolch, »bei der Ehre von Asturien, die fleckenlos ist.«
Nein, es war ihnen keine andere Wahl geblieben, dachte Bard, als Geremy und Varzil unter endlosen Formalitäten Abschied nahmen, nicht mit einem verkrüppelten Kind auf dem Thron anstelle des starken jungen Kriegers, den sie erwartet hatten. Sie brauchten Zeit, und dieser Schwur war nur eine Möglichkeit, sich Zeit zu verschaffen. Sein Vater behielt die äußerliche Ruhe bei, bis die HasturGesandtschaft davongeritten war und Alaric, erschreckend blaß nach der Anstrengung der langen Zeremonie, in seine Räume geführt wurde. Dann brach Dom Rafael zusammen.
»Mein Sohn! Er ist mein Sohn, ich liebe ihn, ich ehre ihn, aber im Namen der Hölle, Bard, ist er geeignet, in Zeiten wie diesen zu regieren? Bei allen Göttern, ich wünschte, deine Mutter wäre meine gesetzmäßige Frau gewesen! «
» Vater«, redete Bard ihm zu, »nur seine Beine sind verkrüppelt. Sein Geist und sein Verstand sind gesund. Ich bin Soldat, kein Staatsmann; Alaric wird einen besseren König abgeben als ich!«
»Aber zu dir blicken die Leute auf, sie nennen dich Wolf und Kommandant. Werden sie jemals auf diese Weise zu meinem armen, kleinen, lahmen Jungen aufblicken?«
»Wenn ich hinter seinem Thron stehe«,

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