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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Zuchtprogramm dafür gesorgt, dies Blut in ihrer Linie zu erhalten«, erwiderte Dom Rafael. »Deshalb haben so viele der alten Familien - Hastur, Aillard, Ardais, selbst die Aldarans und Serrais - in ihrem Blut und Erbe so viel Seltsames, daß echte Menschen sich vor ihnen in acht nehmen. Es mag ihnen ein Kind geboren werden, das mit einem bloßen Gedanken töten oder in die Zukunft blicken kann, als laufe die Zeit in beiden Richtungen ab, oder es vermag Feuer zu entzünden und Flüsse anschwellen zu lassen … Es gibt zwei Arten von Laran, die Art, die alle Menschen haben und mit Hilfe eines Sternensteins benutzen können, und die schlechte Art, mit der die Hastur-Sippe begabt ist. Unsere Linie ist nicht völlig frei davon, und als du mit der Leronis deiner Mutter diesen rothaarigen Sohn zeugtest, brachtest du das Laran der Hastur-Sippe in unser Volk zurück. Aber was geschehen ist, ist geschehen, und Erlend mag uns eines Tages noch nützlich sein . Hast du das Mädchen inzwischen wieder geschwängert? Warum nicht?« Aber er wartete nicht auf Bards Antwort.
»Wie dem auch sei, du verstehst sicher, warum ich mich nicht von den Hasturs beherrschen lassen will. Sie sind durch und durch mit ChieriBlut verseucht, und ihre Gaben werden nicht von der normalen Menschheit geteilt, sondern sind aufgrund dieses Zuchtprogramms ein Merkmal ihrer Linie. Ich bin der Ansicht, daß Menschen regieren sollten, kein Hexenvolk!«
»Und warum erzählst du mir das alles gerade jetzt?« fragte Bard. »Meinst du, Erlend soll, wenn er erwachsen ist, Anspruch auf Abstammung von ihrer Sippe erheben?« Er sprach ironisch, und sein Vater antwortete ihm auch gar nicht erst darauf.
»Was du nicht weißt«, fuhr er fort, »ist, daß ich als Junge die LaranKunst studiert habe. Ich wurde nicht zum König erzogen, denn Ardrin war der Älteste, aber die Festung der di Asturiens hatte ich auch nicht, denn es waren drei Brüder zwischen uns, und so hatte ich Muße zum Lernen und Studieren. Ich war Laranzu und lebte einige Zeit im Dalereuth-Turm und erwarb mir dort einiges Wissen.«
Bard hatte gewußt, daß sein Vater einen Sternenstein trug, aber das war ganz und gar nicht ungebräuchlich, und nicht jeder, der einen Sternenstein hatte, kannte sich in Laran-Dingen aus. Nicht gewußt hatte er, daß sein Vater in einem Turm gewesen war.
»Nun gibt es ein Gesetz im Gebrauch des Sternensteins«, führte Dom Rafael aus. »Ich weiß nicht, wer es entdeckt hat oder warum es so ist, aber es ist so: Alles, was existiert, mit der Ausnahme eines Sternensteins, existiert in einem - und nur einem - genauen Duplikat. Nichts ist einmalig, ausgenommen ein Sternenstein, der kein Duplikat besitzt. Doch alles andere - alles, jedes Rabbithorn im Wald, jeder Baum und jede Blume, jeder Stein auf dem Feld hat sein genaues Duplikat. Ebenso hat jedes menschliche Wesen irgendwo ein genaues Duplikat, ihm ähnlicher als sein eigener Zwilling. Und das sagt mir, daß auch du, Bard, irgendwo ein genaues Duplikat hast. Er mag in den Trockenstädten oder in den unbekannten Ländern jenseits der Mauer um die Welt leben, er mag der Sohn eines Bauern sein oder sich jenseits des nicht zu überquerenden Golfs der See von Dalereuth befinden, die in das Unbekannte Meer führt. Und er wäre dir ähnlicher als ein Zwillingsbruder, auch wenn er weit außerhalb der Hundert Königreiche wohnt. Ich hoffe, es ist nicht so; ich hoffe, er ist in den Kilghardbergen, denn andernfalls hätten wir Schwierigkeiten, ihn unsere Sprache und die Sitten unseres Volkes zu lehren. Aber was er auch sein mag, er wird Laran haben, selbst wenn er nie gelernt hat, es zu benutzen, und er wird dein militärisches Genie haben, wiederum auch dann, wenn er noch nicht weiß, wie er es einsetzen soll, und er wird dir so ähnlich sehen, daß deine eigene Mutter, lebte sie noch, nicht imstande wäre, euch nach dem Aussehen allein zu unterscheiden. Verstehst du nun, lieber Sohn, warum es gut wäre, hätten wir ihn?«
Bard runzelte die Stirn. »Langsam begreife ich … «
»Und noch etwas. Dein Doppelgänger hätte Hastur keinen Eid geschworen und wäre nicht an ihn gebunden. Verstehst du mich?« Bard verstand ihn in der Tat. »Aber wo finden wir dieses Duplikat meiner selbst?«
»Ich sagte doch, daß ich die Laran-Kunst studiert habe, und ich weiß, wie ein Schirm, eine Verbindung von Sternensteinen hergestellt wird, um diese Duplikate zusammenzubringen. Als ich ein junger Mann war, konnten wir, obwohl es schwierig war, Männer

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