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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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jeden Fall bin ich stärker als du, und du mußt einsehen, daß es keinen Zweck hat, gegen mich anzukämpfen. So … « Er zerrte an ihrem Halstuch. »Ziehen wir diese Kleider aus.«
»Nein!« schrie sie in panischer Angst und wich vor ihm zurück. Bard knirschte mit den Zähnen. Wenn die kleine Katze auf einen Kampf aus war, wollte er dem ein schnelles Ende bereiten. Er zog ihr das Halstuch ab und warf es fort, dann faßte er oben in ihre Jacke und riß sie bis zum Saum auf, raffte die Fetzen zusammen und schleuderte sie zu Boden. Die Unterjacke folgte; der dünne Stoff zerriß leicht. Ihre Fingernägel hinterließen Kratzer auf seinen Händen, und sie trommelte ihm mit den Fäusten ins Gesicht, aber er achtete nicht darauf. Während sie noch immer um sich schlug, hob er sie hoch, warf sie in der Mitte des Betts nieder und legte sich neben sie. Sie trat nach ihm, und er schlug sie brutal mit der offenen Hand. In ihrem dünnen Hemd krümmte sie sich von ihm weg und begann zu weinen. »Carlie, mein Herz, meine Liebste, ich will dir nicht weh tun, es hat keinen Zweck, daß du dich gegen mich wehrst.« Er versuchte, sie eng an sich zu ziehen, aber sie drehte schluchzend das Gesicht von seinem suchenden Mund fort. Wütend über ihr Weinen, wo er doch so zärtlich zu ihr sein wollte, ohrfeigte er sie noch einmal heftig. Sie hörte auf, sich zu wehren, und lag still, und die Tränen strömten ihr übers Gesicht. Verdammt sollte sie sein! Es hätte so schön für sie beide sein können! Warum hatte sie ihn gezwungen, das zu tun?
Sie hatte den Augenblick verdorben, von dem er jahrelang geträumt hatte, und das machte ihn nicht nur wütend, es erregte ihn auch. Er warf sich über sie, zog ihr Hemd hoch und zwang ihre Beine mit seiner Hand auseinander. Sie wölbte ihren Körper nach oben und versuchte, ihn abzuschütteln, aber er drückte sie mit Gewalt hinunter. Sie keuchte und lag still, zitternd und schluchzend. Jetzt kämpfte sie nicht mehr gegen ihn an, obwohl er sah, daß er ihr weh tat. Sie biß die Zähne so fest auf die Unterlippe, daß dort ein Blutfleck entstand. Bard versuchte, ihn wegzuküssen, aber sie warf den Kopf zur Seite. Steif wie ein Leichnam lag sie in seinen Armen, nur daß ihr immer noch die Tränen über das Gesicht flossen, als seien sie allein lebendig.
    »Lord General … «, wurde Paul, der den Flur hinunterschritt, von einem Soldaten angehalten. Einen Augenblick lang glaubte er, Bard sei Plötzlich in dem Quergang aufgetaucht. Dann wurde ihm klar, daß er selbst angeredet worden war. Also war es dahin gekommen, daß er Bard so sehr glich! Er wollte seine Identität schon enthüllen. dann fiel ihm ein, daß ja keiner auf den Gedanken kommen durfte, Paolo Harryl und Bard seien sich dermaßen ähnlich. Schnell durchforschte er sein Gedächtnis nach dem Namen des Mannes. »Lerrys.«
Die Augen des Mannes wanderten zu dem Kratzer auf Pauls Wange. »Ihr seht aus, als hättet Ihr mit einer dieser Huren in Rot gekämpft«, lachte er. »Ich hoffe, Ihr habt ihr die Ohrringe aus den Löchern gerissen, Sir.« Auf Casta war die Redewendung leicht zweideutig, und Paul - der den Witz auf seiner eigenen Welt ein bißchen zu plump gefunden hätte -lachte kameradschaftlich und antwortete nur mit einem wissenden Grinsen.
»Ich hörte, daß sie alle desertiert sind, Sir. Wollt Ihr sie bestrafen oder zu Gesetzlosen erklären oder etwas in der Art? Die Männer hätten ihren Spaß daran, und die Frauen würde es lehren, an dem ihnen angemessenen Platz zu bleiben.«
Paul schüttelte den Kopf. »Falken fliegen keinen Käfigvögeln nach, und Reisende soll man nicht aufhalten.« Gedankenverloren ging er weiter zu seinen eigenen Räumen. Wie er es vorhergesehen hatte, wartete Melisandra auf ihn.
Sie legte die Arme um ihn und küßte ihn, und Paul wurde bewußt, daß er sich auf dem ganzen Rückweg von der Insel des Schweigens auf diesen Augenblick gefreut hatte. Was war mit ihm geschehen, daß eine Frau ihm so unter die Haut geraten konnte?
»Wie geht es Erlend?«
Gut obwohl ich wünschte, wir könnten ihn aufs Land schicken, wo er sicher wäre«, antwortete sie, »oder noch besser in den Turm. Aber … «, sie wurde blaß, »… nach dem, was in Hali geschehen ist, weiß ich nicht recht, ob es im Turm oder sonst irgendwo im Land noch Sicherheit gibt.«
»Schicke ihn aufs Land, wenn du willst«, meinte Paul. »Ich bin überzeugt, Bard wird nichts dagegen haben. Aber warum glaubst du, er sei hier nicht sicher,

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