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Die Zeit-Moleküle

Die Zeit-Moleküle

Titel: Die Zeit-Moleküle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.G. Compton
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Ihrer Macht steht … Aber was Sie hier wirklich tun, wollen Sie mir verschweigen.«
    »Sie haben doch sicher schon von Industriespionage gehört, Mrs. Lampton. Wer gibt mir eine Garantie für Ihre Verschwiegenheit?«
    »Ich würde meine Arbeit unmöglich fortsetzen können, wenn ich in diesem Punkt fahrlässig wäre, Mr. Silberstein.«
    Das war die logische Antwort darauf. Silberstein fand, daß er seine Lüge lange genug hinausgezögert hatte. Jetzt würde sie glaubhaft klingen. Deshalb öffnete er ihr sein Herz.
    »Teleportation, Mrs Lampton. Unser Gründer interessiert sich für die kommerziellen Möglichkeiten der Teleportation.« Sie würde bestimmt das Labor besichtigen wollen. Die Ausrüstung des Labors widerlegte seine Lüge nicht. »Doch bis jetzt ist unser Erfolg noch sehr bescheiden.«
    »Das klingt nach einem harmlosen Forschungsprojekt. Die Namen klingen immer so harmlos.«
    »Sie können sich ja selbst überzeugen.« Er spreizte die Finger und deute aus dem Fenster. »Hier stirbt niemand an geheimnisvollen Krankheiten. Wir verpesten nicht die Atmosphäre, treiben keinen Raubbau mit Bodenschätzen und verschandeln nicht die Landschaft. Wir wollen auch keine Macht ausüben, weder politisch noch wirtschaftlich.«
    »Fürwahr, eine ländliche Idylle.« Mrs. Lampton wendete sich vom Fenster ab und lächelte gefährlich. »Meines Wissens haben Sie keine Erlaubnis für Vivisektionen vom Innenministerium.«
    »Da wir keine Vivisektionen durchführen, brauchen wir auch keine Erlaubnis dazu.« Und was war mit dem gescheckten Hund? Hatte sie vielleicht etwas davon gehört?
    »In der Nachbarschaft ist man anderer Meinung.«
    Wenn sie konkrete Beweise gehabt hätte, hätte sie diese Meinung ausführlich zitiert.
    »Was die Nachbarschaft vermutet, ist falsch.«
    »Und wie steht es mit den Lieferungen lebender Tiere?«
    »Vollkommen aus der Luft gegriffen.« Gott sei Dank.
    »Ich habe Berichte von Augenzeugen, die die Käfige gesehen haben.«
    »Tut mir leid, Mrs. Lampton, die Behauptungen stimmen einfach nicht.«
    Mrs. Lampton versteifte sich nicht auf diese Behauptungen. David Silberstein konnte sich leicht vorstellen, wer ihr diese Behauptungen zugetragen hatte: drogensüchtige Spinner. Sonst wäre Mrs. Lampton mit ihren Zeugen sofort zur Polizei gegangen. Sie wählte einen anderen Angriffspunkt.
    »In den Akten steht, daß Sie einen eigenen Gesundheitsdienst haben, eigene Ärzte und sogar ein kleines Krankenhaus.«
    »Richtig. Es wird regelmäßig vom staatlichen Gesundheitsdienst überprüft.«
    »Weshalb diese betonte Absonderung und Autarkie, Mr. Silberstein?«
    »Sie haben selbst vier Kinder, Mrs. Lampton.« Er machte eine kurze Pause, damit seine Antwort genau ins Schwarze traf. »Würden Sie Ihre Kinder nicht lieber unter Bedingungen aufwachsen lassen, die eine ausreichende ärztliche Versorgung garantieren? Wo nicht nur ein Arzt auf zehntausend Patienten trifft?«
    Sie steckte das weg, ohne eine Miene zu verziehen. »Kann ich einmal Ihre Krankenkartei sehen?«
    »Natürlich. Wir sind hier ein gesunder Schlag. Die Lektüre wird Sie langweilen.«
    »Wie viele Leute von der Belegschaft sind gestorben, seit dieses Forschungszentrum besteht?«
    »Keiner.« Tatsächlich waren vierzehn Leute durch Todesfall ausgeschieden. Alles Fälle, die ein untragbares Sicherheitsrisiko darstellten. »Sie haben bestimmt schon unsere Statistik gelesen.«
    »Sie ist zu gut, um wahr zu sein, Mr. Silberstein. Und was ist dem Mann, den man vor zwei Tagen durch St. Kinnow getragen hat? Der Mann, von dem Ihr Gründer einem Polizisten gegenüber behauptete, er sei tot?«
    »Mr. Littlejohn macht gern solche Scherze … Der Mann hatte natürlich einen Drogenrausch. Das verstößt gegen unsere Dorfsatzungen.«
    »Kann ich diesen Mann sehen?«
    »Natürlich, Mrs. Lampton.« Er machte sich eine Notiz auf seinem Block, als wollte er später auf die Sache zurückkommen. David sah hier nicht das geringste Risiko für ihn und das Dorf. Mrs. Lampton war seiner Einschätzung nach viel mehr an Dingen interessiert, die sie nicht sehen durfte, als an Sachen, die man ihr freiwillig unter die Nase hielt. Schlimmstenfalls war Mervyn unabkömmlich oder unauffindbar. Mrs. Lampton mochte sich dabei denken, was sie wollte. Auf keinen Fall würde jemand vom Dorf sie aufklären.
    »Dieser Mann nahm also trotz Ihrer Satzungen Drogen zu sich, Mr. Silberstein. Sind Sie deswegen nicht beunruhigt?«
    »Natürlich macht mir das Sorgen. Aber dieses Dorf ist keine

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