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Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Titel: Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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simpel aber riskant. Sobald der Bote ganz nah war, wollten sie das Seil ruckartig hochreißen, um ihn zu stoppen. Es kam auf Sekunden an.
    Der Bote stürmte heran, dicht über das Pferd gebeugt. Kims Magen krampfte sich zusammen. Noch zehn Meter, noch fünf …
    „Jetzt!“, rief das Mädchen und zog das Seil straff.
    Das Pferd wieherte und scheute, als es das plötzlich aufgetauchte Hindernis erblickte, und warf seinen Reiter ab, der mit einem Aufschrei in den Staub fiel. Mit wenigen Schritten waren Kim und Leon bei dem Boten. Von der anderen Seite kamen Iti und Julian. Der Reiter schien den Sturz besser überstanden zu haben als erwartet und war schnell wieder auf den Füßen. Der Mann presste die Papyrusrolle mit der linken Hand an seine Brust. Seine Rechte glitt zum Gürtel und zog einen Dolch.
    „Keinen Schritt weiter oder ihr seid tot“, zischte der Bote. Er warf hektische Blicke von einem zum anderen. Vorsichtig machte er ein paar Schritte in Richtung Palast.
    Der Kerl wird jetzt gleich um Hilfe rufen und dann ist alles aus! Das darf nicht passieren!, dachte Kim.
    Da kam ihnen Kija zu Hilfe. Sie sauste auf den Boten zu und biss ihn in die Wade. Wieder brüllte der Mann auf und versuchte, Kija mit dem Dolch zu treffen. Das nutzten die Freunde aus. Sie stürzten sich auf den abgelenkten Mann und rangen ihn gemeinsam nieder. Iti gelang es, dem Mann den Mund zuzuhalten, bis sie ihn mit einem Tuchfetzen geknebelt hatten. Dann fesselten sie ihn mit dem Seil und zogen den wild strampelnden Boten in einen verwaisten Hinterhof. Sie nahmen dem Mann die Papyrusrolle ab. Im ersten Licht des anbrechenden Tages versuchten die Freunde, den Inhalt des Briefes zu entziffern. Das war ziemlich mühsam, aber es gelang. Was sie dort lasen, verschlug ihnen den Atem.
    „Anchesenamun will sich mit den Hethitern verbünden“, rief Julian entsetzt. „Mit den schlimmsten Feinden der Ägypter!“
    Kim deutete auf eine Stelle in der Mitte des Schreibens. „Nicht nur das – sie will sogar einen der Söhne des Hethiterkönigs Schuppiluliuma heiraten.“ Dann las sie laut vor: „Einen Sohn habe ich nicht. Aber du, so sagt man, wärst mit Söhnen gesegnet. Würdest du mir einen deiner Söhne zum Gatten geben?“
    Iti wurde wütend. „Das ist wirklich nicht zu fassen“, schnaubte er. „Damit will sie nur ihre Macht sichern. Wen auch immer sie heiratet, er wird der neue Pharao! Und sie würde natürlich Königin bleiben.“
    „Aber warum wendet sie sich an den Feind Ägyptens?“, fragte Kim.
    „Weil sie im eigenen Reich keinen vergleichbar starken Mann gefunden hat, der an ihrer Seite Pharao sein könnte“, erläuterte Iti. „Aja würde Anchesenamun nie heiraten. Ich weiß, dass er sie nicht ausstehen kann. Vermutlich hat er sogar vor, sie vom Hof zu verstoßen und sich selbst zum Pharao zu machen – mit einer anderen Königin an seiner Seite.“
    Jetzt verstand Kim. „Vermutlich hat Anchesenamun das gewusst. Sie räumte Tutanchamun aus dem Weg, um zu verhindern, dass man sie wegen ihrer Kinderlosigkeit vom Hof verstößt. Jetzt braucht sie aber wieder einen mächtigen Mann neben sich. Notfalls sogar den Feind. Ihren persönlichen Widersacher Aja wird sie sofort töten lassen, wenn ihr Vorhaben gelingt. Da bin ich mir sicher.“
    „Vielleicht hätten sich die großen Reiche vereint – zu einer Supermacht“, überlegte Julian.
    „Zu einem Reich vereint? Niemals!“, widersprach Iti. „Den Hethitern ist nicht zu trauen. Sie bekämpfen uns seit vielen Jahren und fallen immer wieder in unser Land ein.“
    Julian verkniff sich die Bemerkung, dass die Hethiter dies sicher auch über die Ägypter sagen würden, und wechselte lieber das Thema.
    „Was für ein mörderischer Plan von Anchesenamun“, sagte er. „Und wir alle haben Aja verdächtigt. Aber lasst uns doch weiterlesen!“
    In den nächsten Zeilen beteuerte Anchesenamun, dass sie in großer Angst lebe. Ihre größte Furcht bestehe darin, dass sie einen einfachen Mann heiraten müsse und damit alle Privilegien verlieren würde.
    Die Freunde waren so in den Brief vertieft, dass sie nicht bemerkten, dass es dem Boten gelungen war, die Fußfesseln zu lockern. Plötzlich rannte er los.
    Iti und Leon nahmen die Verfolgung auf, brachen diese aber schnell wieder ab. In der Morgendämmerung waren die ersten Händler und Fischer unterwegs. Deswegen war es unmöglich, den Boten ohne Aufsehen zu erregen erneut zu überwältigen.
    „So ein Mist!“, ärgerte sich Leon. „Der

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