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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Mönch fuhr sich über die Tonsur, die kreisrund ausrasierte Stelle des Kopfhaares. Dann warf er einen Blick über die Schulter und meinte leise: „Es geht um diesen Toten, Gott steh uns bei.“ Er blickte Kim direkt in die Augen. „Wir haben erfahren, dass du den Mörder gesehen hast.“
Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich habe nur eine Gestalt fliehen sehen, mehr leider nicht“, korrigierte sie.
Der Mönch lächelte verlegen. „Dennoch: Unser Abt Adalung wünscht dich zu sprechen. Jede Kleinigkeit, die dir aufgefallen ist, kann von großer Bedeutung sein. Der Täter muss schließlich rasch gefasst und seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Unserer Abt wird nicht eher ruhen, bis der Täter gestellt ist. Adalung selbst hat die Ermittlungen übernommen.“
„In Ordnung, ich komme mit“, sagte Kim. „Aber meine Freunde möchte ich dabeihaben.“
Der Mönch deutete eine Verbeugung an. „Warum nicht? Aber ich kann euch nicht versichern, dass der Abt dies gutheißt. Wir werden es sehen. Folgt mir. Ich werde euch zu den Gemächern des Abtes bringen. Sie liegen übrigens neben unserer Bibliothek mit dem Scriptorium.“
Unterwegs stellte sich der junge Mönch vor. Er hieß Quirinus und war der Fra Botanicus.
„Was ist das?“, wollten die Freunde wissen.
„Ich bin für die Pflege der Gärten verantwortlich“, erklärte Quirinus. „Jeder Bruder im Kloster hat seine Aufgabe. Der Bursar zum Beispiel kümmert sich um die Finanzen des Klosters, der Camerarius um die Küche, die Brauerei und die Bäckerei, der Sacratarius um die Ausstattung der Kirche und der Vestiarius um unsere Kleidung und das Bettzeug, um nur ein paar Aufgaben zu nennen.“
„Dann kennst du dich wohl auch gut mit Kräutern aus?“, fragte Kim neugierig.
„Oh ja!“, rief Quirinus begeistert. „Unser Abt Adalung hat mich persönlich unterrichtet. Er weiß unglaublich viel über die Heilkraft der Kräuter. Unser Herbarium sucht seinesgleichen. Wir haben wunderbare Heilkräuter bei uns angepflanzt, und sie gedeihen prächtig. Huflattich, der gut gegen Husten wirkt, oder das Wiesenschaumkraut, welches wir mit Erfolg bei Entzündungen der Schleimhäute einsetzen. Unser Wissen sammeln wir in unseren Kräuter- und Arzneibüchern, die in unserem Scriptorium, dem Schreibsaal stehen. Wenn ihr wollt, zeige ich euch den Kräutergarten gerne einmal. Ich freue mich immer, wenn sich jemand für meine Arbeit interessiert. So, hier sind die Gemächer des Abtes.“
Sie hatten ein unscheinbares Gebäude hinter der Basilika erreicht. Quirinus klopfte an eine grobe Holztür.
„Herein“, ertönte eine Stimme.
Der junge Mönch schob die Freunde in einen düsteren Raum, dessen einziger Schmuck aus einem großen Kruzifix bestand, und zog sich augenblicklich zurück.
Ein auffallend großer Mann mit einem mürrischen Gesicht erhob sich hinter einem Tisch. Er musterte die Freunde mit strengen Augen. Jeder Zoll der hageren Gestalt verströmte einschüchternde Autorität. „Mein Name ist Adalung, wie ihr vermutlich wisst“, sagte der Abt. Seine Stimme war rau.
„Ja, wir …“, fing Julian an, wurde aber sofort unterbrochen.
„Favete linguis ! Du redest dann, wenn du dazu aufgefordert wirst“, stellte der Abt klar. „Und nehmt die Katze hoch. Ich will nicht, dass sie hier herumstreift.“

    Kija machte einen Buckel und fauchte leise. Überrascht sah der Abt zu ihr hinunter. Dann richtet er seinen kalten, forschenden Blick auf Kim.
„Berichte, was du in der vergangenen Nacht gesehen hast“, verlangte er. „Und lass nichts aus.“
Das Mädchen erzählte, was sie wusste, während Adalung in seinem Gemach auf und ab ging. Als Kim ihre Geschichte zu Ende erzählt hatte, war die Miene des Abts noch finsterer als zuvor.
„Ist das wirklich alles?“, fragte er ungehalten.
Kim nickte.
Der Abt seufzte. „Das bringt uns nicht viel weiter. Es ist möglich, dass der Täter noch im Kloster herumläuft – quod deus avertat. Und nun geht!“ Adalung setzte sich wieder hinter seinen Tisch und versank in Schweigen.
Die Freunde zogen sich geräuschlos zurück und traten in die Nachmittagssonne hinaus.
„Ein unheimlicher Typ“, stellte Kim fest. „Und dann immer wieder dieses Latein. Habt ihr das verstanden?“
„Nö“, gab Leon zu.
„Äh, ja“, meinte Julian.
„Tu doch nicht so!“, lachte Leon.
„Doch, ehrlich“, meinte Julian. „Favete linguis heißt so viel wie: Hüte deine Zunge! Und quod deus avertat heißt, glaube ich: Was Gott verhüten möge. Mir

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