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Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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ihm nicht die Genugtuung, dass ich vor Schmerz aufstöhne. Ich beiße die Zähne zusammen und starre zu ihm hoch, denke fieberhaft nach, wie ich aus dieser Situation wieder herauskomme. Ich kann nur hoffen, dass sie es noch nicht zu Patience geschafft haben.
    Als hätte sie meine Gedanken gelesen, fragt mich die Frau plötzlich: »Wo ist die Kleine? In welchem Zimmer hält sich dein Schäfchen versteckt?« Dicke Tropfen fallen aus ihrem Haar und haben bereits eine Lache im Gras hinterlassen.
    »Wer seid ihr?« Eine bessere Frage fällt mir nicht ein, um Zeit zu schinden.
    Der Cupid lacht wieder. »Du weißt, wer wir sind, wir wissen, wer du bist und wir alle sind uns im Klaren darüber, was wir hier wollen. Oder besser gesagt, wen .«
    »Ihr miesen -«, beginne ich, aber die Cupid lässt mich nicht ausreden.
    Sie stürzt sich auf mich und ich spüre ihre Faustschläge auf mich einprasseln. »Deine Töle hat meinen Hund totgebissen!«
    Ich atme erleichtert auf, weil Mali es geschafft hat. Dann wehre ich die Schläge meiner Angreiferin ab und versuche, mich unter ihr fortzuwinden, doch sie hockt auf meiner Brust wie eine fette Kröte.
    »Ich suche die Kleine«, sagt der Cupid. Seine Stimme klingt gelangweilt, scheinbar hat er schon das Interesse an mir verloren. »Du kommst hier klar?«
    »Ja, Slade.«
    Für einen Moment ist die Frau abgelenkt. Ich schubse sie von mir herunter und springe auf, nur um gleich wieder auf Slades Pfeilspitze zu blicken. »Hier geblieben.«
    Das darf doch nicht wahr sein! Ich frage mich, seit wann die Cupids so organisiert sind, so zäh und fokussiert. Ich hebe beide Hände, als wolle ich mich ergeben, dann lasse ich meine Faust nach vorne und gegen seinen Hals schnellen.
    Slade taumelt und ich ziehe meine Ersatzwaffe, eine geschliffene Scherbe, aus dem Stiefel. Ich verletze den Häscher am Oberarm, dann geht auf einmal alles ganz schnell.
    Zwei Pfeile zischen durch die Nacht und ich fahre herum. Die Cupidfrau ist leblos zu Boden gegangen. Hinter ihr steht ein Junge, der mir bekannt vorkommt, den ich aber in dem Moment nicht einordnen kann. Er hat sich den Pfeil und Bogen des Cupids geschnappt, den ich als Erstes erledigt habe. Neben ihm hockt Mali.
    »Pass auf!«, ruft er mir zu und ich ducke mich instinktiv weg.
    Slade, dessen Versuch, mich mit der Armbrust niederzuschlagen, schief gegangen ist, brüllt wütend auf, macht kehrt und verschwindet in den Sträuchern.
    Der Junge setzt ihm noch ein paar Meter nach, dann bleibt er kopfschüttelnd stehen.
    »Er ist weg. Diese Viecher überwinden die Mauer, als wäre sie überhaupt nicht da.« Er wendet sich mir zu und mustert mich von oben bis unten. Ich tue es ihm gleich. Er trägt die unauffällige Kleidung, die für die Bediensteten des Internats üblich ist: eine schwarze Hose und ein einfaches, nachtblaues Hemd, das ihn in der Dunkelheit perfekt tarnt. Die Ärmel sind hochgeschoben und entblößen seine drahtigen, sonnengebräunten Unterarme. Sein Haar ist dunkelblond und sieht aus, als hätte er seinen Kamm genau so zum Teufel gejagt wie den Cupid mit der Armbrust. Unter zerzausten Strähnen funkeln mir blaue Augen entgegen, in denen es nach dem gewonnenen Kampf fast vergnügt blitzt.
    Ich halte die Glasscherbe noch immer fest, diesmal richte ich sie auf meinen mysteriösen Retter. »Wer bist du?«, frage ich scharf.
    »Hey, nicht doch.« Er lässt Pfeil und Bogen sinken, dann lächelt er. »Ich bin Cy. Du ... hast mich vielleicht schon mal gesehen?«
    Das habe ich in der Tat, aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann und wo. »Was suchst du hier?«
    »Es sah für mich aus, als könntest du Hilfe gebrauchen.« Er schiebt sich eine Strähne aus der Stirn. »Aber wahrscheinlich habe ich mich geirrt und du kamst bestens zurecht, richtig?«
    Ich ignoriere seinen Spott und stecke die Scherbe zurück in meinen Stiefel. Das Leder ist nass und steif. Um meine Nerven zu beruhigen, kraule ich Mali das Fell. »Du bist ein Wächter«, murmle ich, kann meinen eigenen Worten aber keinen Glauben schenken.
    »Verwundert?«
    »Nein«, lüge ich und mustere den Jungen genauer. Ich schätze ihn auf achtzehn oder neunzehn. Anders als die Schüler und Lehrer des Internats ist er absolut durchtrainiert. »Du bist aber nicht auch wegen Patience hier, oder?« Ich versuche, meine Frage gleichgültig klingen zu lassen.
    »Doch, da muss ich dich leider enttäuschen.« Cy macht sich daran, die Hosentaschen der Cupids abzusuchen. »Das gehört

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