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Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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»Und was bedeutet das?«
    »Zwölf Strafpunkte, also«, fasst Wum Randy zusammen, statt mir zu antworten.
    »Das ist nicht fair! Keiner von euch hat mir etwas von einer Jury und irgendwelchen Punkten gesagt!«, schleudere ich Wum entgegen.
    »Das sind die Spielregeln«, antwortet Wum gelassen.
    Ich schnappe nach Luft. »Spielregeln? Es geht hier um mein Leben und mir werden noch nicht einmal die Regeln erklärt!«
    »Deswegen nur sechs Strafpunkte, nicht sieben.« Verächtlich verzieht Melim Ferrisen sein Gesicht.
    »Aber …«
    Wum würgt meinen Protest mit einem scharfen Blick ab und positioniert sich hinter dem dritten Stuhl.
    »Schließlich ist es mir eine besonders große Ehre, dir die Baronessa da Lucia vorzustellen, die als unsere Herzensdame die romantischen Momente genau unter die Lupe nimmt.«
    Der letzte Sessel dreht sich um die eigene Achse und aus einem Meer von zerplatzenden Herzen wirft mir die Baronin etliche Kusshände zu, wobei die roten Steine auf ihren fünf oder sechs protzigen Ringen im Scheinwerferlicht funkeln. Auch am Hals trägt sie aufwändigen Schmuck aus goldenen Ranken, die sich … ich kneife die Augen zusammen … tatsächlich bewegen. Blätter verschmelzen miteinander, kleine Blüten springen auf, spucken ein Feuerwerk aus glitzerndem Staub auf ihr talarartiges Gewand, welches in Weiß und Gold perfekt auf ihre ebenso weißen Locken abgestimmt ist, die von goldenem Schmuck zusammengehalten werden. Ihr Gesicht hingegen ist unnatürlich glatt. Trotzdem schätze ich, dass sie ihr letztes Lebensdrittel bereits erreicht hat.
    Sobald der Applaus verebbt ist, trötet die Baronin dröhnend: »Wie sehr ich mich auf euch gefreut habe! Was für ein wunderbares Paar!«
    Begriffsstutzig sehe ich zu Wum. Paar? Was für ein Paar?
    »Kay und Alison, Alison und Kay, die ewige Liebe!«, beantwortet Baronessa da Lucia meine stumme Frage. »Nur leider, leider konnte ich keinen Esprit zwischen euch ausmachen. Fast so, als würdet ihr euch nicht kennen, meine Täubchen. Deswegen musste ich euch, so sehr ich es auch bedaure, ebenfalls zwölf Strafpunkte geben. Und auch nur zwölf, weil ich ein viel zu großes Herz habe.«
    Die zwölf erscheint in diesem Moment auf dem Pult. Ich starre ungläubig auf die Baronin, die mir schon wieder Kusshände zuwirft. Was soll das bedeuten … romantische Momente, Esprit und überhaupt … Kay und ich kennen uns doch tatsächlich kaum … Zum Teufel! Von welcher ewigen Liebe spricht sie da?
    Wum Randy hat sich wieder zu mir gesetzt und drängt sich mit seiner nervigen Fröhlichkeit in meine sich überschlagenden Gedanken.
    »Wie du bereits weißt, entscheidet fairerweise unser neutrales Publikum über den Schwierigkeitsgrad der Challenges. Sie sitzen sozusagen am Drücker, genauer gesagt am Cull. Sie entscheiden aber nur über eure Startbedingungen, die Ausgangsbasis, mit anderen Worten. Das Voting der Jury aber beeinflusst dieses Ergebnis. Die Jury kann ihre Punktzahl während der laufenden Challenges abgeben. Nur bei keinem einzigen Strafpunkt hat die Entscheidung des Publikums Bestand. Sehen wir uns doch einmal das genaue Ergebnis des letzten Cull an!«
    Wum Randy dreht sich schwungvoll mit dem Stuhl zur Seite. Neben ihm erscheint eine balkenförmige Grafik in der Luft, die sich in Zeit und Entfernung aufteilt.
    »Hier sehen wir, wie gewogen dir unser Publikum war, Alison.« Wum deutet mit ausgestrecktem Arm auf die lang gestreckten Balken. »Du befandest dich lediglich einen Katzensprung von dem Apfelbaum entfernt, deren Frucht eine so tragische Rolle in deinem Leben einzunehmen scheint, und das Publikum hat entschieden, dass dir fast dreizehn Stunden zur Verfügung stehen.«
    »Aber es waren nur achtundvierzig Minuten!«, begehre ich auf.
    »Ja, denn jeder Strafpunkt der Jury kostet dich Zeit.«
    Ein Raunen geht durch das Publikum.
    »Wie viel Zeit?«, frage ich mit belegter Stimme.
    »Du wirst es früh genug feststellen. Hoffentlich …«, sagt Wum und lächelt dabei dem Publikum zu. »Jetzt eine kurze Werbeunterbrechung und im Anschluss holoportieren wir endlich die Momente, die uns zeigen, was Alisons Zeitsprung verändert hat. Ich weiß, Sie alle brennen darauf!«
    Das Diagramm verschwindet, stattdessen bläst sich die stilisierte Uhr von Timeship auf, der wiederum als Partner der Show angepriesen wird, und Wum zieht mich, mit der freien Hand dem Publikum zuwinkend, von der Bühne.
    Die Stühle hinter der Plattform sind leer. Wum bedeutet mir dort zu

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