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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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richtig lag.
    Vor ihm auf dem Boden zeichneten sich die Umrisse der Heizdecken ab. Daneben stand wie ein dicker, schwarzer Klumpen der Sack, in dem der Professor seine Mitbringsel durch die Zeit transportiert hatte.
    Zacharias tauchte unter den Zweigen durch, schnürte den klammen Stoff auf und griff in den Sack. Als er ein kaltes, rechteckiges Metallstück ertastete, machte sein Herz vor Freude einen Sprung. Das musste der Zeittunnelaktivator sein!
    „Ich komme zurück“, flüsterte er und zog vorsichtig das Gerät heraus. „Ich komme zurück nach Hause!“
    Hinter ihm raschelten die Zweige. Dann kniete Hanna neben ihm. „Hast du was gesagt? Und was hältst du da in der Hand?“
    „Warte, ich werde es dir erklären. Lass mich erst einmal Licht machen.“
    Er stellte den Zeittunnelaktivator vorsichtig auf den Boden. Als er die Campingleuchte anknipste, fuhr Hanna erschrocken zurück.
    „Um Gottes willen, was für ein Zauber ist das?“
    Zacharias lächelte. „Das ist keine Zauber, Hanna. Das ist nur ein Licht. Ich habe dir gesagt, dass du hier vielleicht einige Dinge sehen wirst, die dir nicht gefallen werden.“
    „Nur ein Licht“, wiederholte Hanna, ohne den Blick von der Campingleuchte abzuwenden. Zögernd streckte sie die Hand aus, um den gläsernen Schirm der Lampe zu berühren.
    „Aber es ist nicht heiß.“ Sie schnupperte. „Und es gibt auch keinen Rauch. Wie kann das sein?“
    „Es funktioniert nicht mit Feuer, sondern mit einer anderen Kraft. Man nennt sie Elektrizität.“
    „Elektri... was?“, fragte Hanna und strich noch einmal über den Glasschirm. „Es ist wunderschön. Woher kommt dieses Licht? Wo gibt es Menschen, die so etwas bauen können?“
    „Setz dich erst mal hin. Ich werde dafür sorgen, dass uns ein bisschen wärmer wird.“
    In dem schummerigen Licht der Campingleuchte verband Zacharias die Kabel der Wärmedecken mit den Batterien. Sie waren nur eine Nacht benutzt worden, es musste also noch genug Strom da sein.
    „Zieh deine nassen Schuhe aus, nimm dir eine Decke und wickle dich hinein. Du wirst sehen, das tut gut.“
    Seine Kleider baumelten immer noch an dem Zweig, über den er sie in jener ersten Nacht zum Trocknen gehängt hatte. Er streifte er die klammen Jeans und das feuchte T-Shirt über. Kein angenehmes Gefühl, aber unter der Wärmedecke würde beides schnell trocknen. Erst, als er in seine Turnschuhe schlüpfte, registrierte er, dass Hanna ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Ihre Wärmedecke hatte sie nicht angerührt.
    „Deine Kleider ... sie sind so ... komisch! Eine blaue Hose ... die ist ja ganz weit an den Waden! Und was ist das bloß für ein Stoff?“
    Sie berührte ein Hosenbein der Jeans. „So etwas habe ich noch nie gesehen! Und das Schuhwerk an deinen Füßen! Mit Streifen an den Seiten! Du musst wirklich von sehr weit herkommen. Ich kenne niemanden, der so etwas trägt.“
    Zacharias schnürte die Turnschuhe zu. „Da wo ich herkomme, hat die eigentlich jeder. Na ja, zumindest jeder in meinem Alter.“
    „Jeder?“ fragte Hanna ungläubig. „Aber dann kann man ja die Hochwohlgeborenen nicht vom gemeinen Volk unterscheiden.“
    „Das ist bei uns auch nicht nötig. Aber jetzt nimm endlich die Decke. Du wirst sehen, sie ist sehr angenehm.“
    Zacharias hob die Decke vom Boden auf und reichte sie ihr. Hanna erschrak, als sie den Stoff berührte.
    „Das ist warm. Richtig warm“, sagte sie leise, und er hörte die Angst in ihrer Stimme.
    „Aber ... das ist unmöglich. Die Decke kann doch nicht von selbst warm sein. Bitte sag mir die Wahrheit. Das ... das ist doch Hexerei, oder?“
    Er setzte sich neben sie.
    „Hanna, woher auch immer ich komme und wer auch immer ich bin, eins verspreche ich dir: Ich bin ganz bestimmt kein Zauberer, kein Hexer oder sonst irgendjemand, der mit dunklen Mächten zu tun hat. Komm, nimm die Decke. Die Wärme wird dir gut tun.“
    Er wartete, bis sie sich eingewickelt hatte.
    „Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, Hanna. Wahrscheinlich wirst du mir sowieso nicht glauben.“
    Sie legte den Kopf auf die Knie. „Warum sollte ich dir nicht glauben? Ich weiß doch, dass du mich nicht belügst.“
    „Also gut.“
    Er machte eine feierliche Pause. Dann räusperte er sich. „Meister Freisius und ich ... eigentlich heißt er Professor Freising ... er und ich, wir ... nun, wir kommen aus einer anderen Zeit. Aus der Zukunft, um genau zu sein.“
    Es war ihm klar, wie verrückt sich das alles anhörte.
Aber jetzt

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