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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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das für den Professor den sicheren Tod bedeuten.
    Nur zu gerne hätte er den Beginn seiner Reise noch hinausgezögert, denn die Erinnerungen an seinen letzten Zeitsprung waren alles andere als angenehm. Doch war es besser, nicht bis zur letzten Minute zu warten. Schließlich konnte alles Mögliche passieren, von dem er keine Ahnung hatte. Er rappelte sich auf und faltete die Wärmedecke zusammen.
    „Es ist Zeit, Hanna. Ich muss gehen.“
    Hanna nickte wortlos und stand ebenfalls auf.
    Zacharias packte alles, was noch in dem Busch herumlag, in den Sack und lud ihn sich auf den Rücken. Nur den Zeittunnelaktivator nahm er in die Hand. Wenige Minuten später standen sie wieder am Rand der Lichtung. Der Himmel war immer noch sternenklar. Nebelschwaden waberten kniehoch über das Gras.
    „Und jetzt?“ fragte Hanna.
    „Jetzt werde ich in die Mitte der Lichtung gehen und diesen Apparat hier einschalten.“
    Er klopfte auf das Metallgehäuse des Zeittunnelaktivators. „Wenn alles klappt, werde ich dann ganz schnell verschwinden. Wahrscheinlich wird es ein helles blaues Licht geben. Du darfst dich nicht e rschrecken. Am besten, du wartest es erst gar nicht ab, sondern gehst gleich nach Hause.“
    Sie schüttelte entschieden den Kopf. „Kommt nicht in Frage. Ich will sehen, was passiert. Ich habe keine Angst.“
    „Also gut. Dann komm mit.“
    Hanna folgte ihm, bis sie mitten auf der Lichtung standen. Er besah sich den Zeittunnelaktivator genauer, auf dessen silbernem Metallgehäuse sich das Licht des Mondes spiegelte. Auf der Rückseite des Gerätes fand er in einer Vertiefung den Kippschalter, genau wie der Professor gesagt hatte. Vorsichtig entfernte er den kurzen Draht, der den Schalter gegen zufällige Betätigung sicherte.
    „Es ist so weit. Besser, du gehst ein Stück zurück.“
    „Dann müssen wir also Abschied nehmen.“ Hanna reichte ihm beide Hände. Er nahm sie und drückte sie fest.
    „Ich danke dir für alles, was du für uns getan hast“, sagte er und hoffte, dass seine Stimme nicht allzu sehr zitterte.
    „Es gibt nichts, wofür du dich bedanken müsstest. Du und Meister Freisius, der Professor, wie du ihn nennst ... ihr habt meiner Mutter das Leben gerettet.“
    Verstohlen wischte Hanna eine Träne fort. „Ob wir uns jemals wieder begegnen?“
    Zacharias sah hoch in den Sternenhimmel. Hanna brauchte das verdächtige Glitzern in seinen Augen nicht zu sehen.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Es ist ja nur, weil ... wir haben so viel miteinander erlebt, so viele Gefahren durchgestanden, und jetzt ...“ Sie lachte, obwohl schon wieder eine kleine Träne über ihre Wange kullerte. „Jetzt kann ich dir nicht einmal erzählen, wenn ich richtig Lesen und Schreiben gelernt habe.“
    „Tja, da hast du wohl recht.“
    Er grinste, obwohl ihm alles andere als fröhlich zumute war. „Und einen Brief wirst du mir wohl auch kaum schreiben können. Aber das musst du ja auch nicht. Ich weiß nämlich jetzt schon ganz genau, dass du es schaffen wirst.“
    „Ganz bestimmt schaffe ich es.“ Nachdenklich zog sie die Augenbrauen zusammen. „Aber warum sollte ich es eigentlich nicht tun?“
    „Nicht tun? Was meinst du?“
    „Na, einen Brief schreiben. Warum sollte ich dir nicht einfach durch die Zeit schreiben?“
    „Aber das geht doch nicht. Wie wohl sollte ich ohne Zeittunnelmaschine an den Brief kommen?“
    „Ich habe vielleicht keine Zeittunnelmaschine. Aber ich habe immerhin meinen Kopf.“ Hanna tippte sich vielsagend an die Stirne. „Ich werde einen Brief an dich schreiben und ihn an einem Ort verstecken, wo du ihn in deiner Zeit finden kannst.“
    „Das wird aber nicht so einfach sein“, wandte Zacharias ein. Allerdings war der Gedanke, einen Brief aus dem Mittelalter zu beko mmen, mehr als aufregend. „Auf jeden Fall müsste es eine Stelle sein, die viele Jahrhunderte unberührt und unverändert bleibt.“
    „So einen Ort gibt es doch bestimmt. Überleg doch mal! Vielleicht ist dir in den letzten Tagen hier etwas aufgefallen, das auch in deiner Welt noch existiert?“
    „Weißt du, Hanna“, sagte Zacharias zögernd, „es wird sich viel ändern, sehr viel. In der Zukunft wird nichts so sein, wie es heute ist. Sicher, es mag Gebäude geben, die die Zeit überdauern, aber ...“
    Burg Sonningen fiel ihm ein. Das war so ein Gebäude. Aber wie sollte Hanna dort einen Brief verstecken, der für Jahrhunderte unentdeckt blieb?
    „Es muss ein Versteck in der Nähe sein, das du leicht und ohne Gefahr

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