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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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war: „Wirklich, einen fabelhaften Sohn haben Sie da. Sie sollten ihn Geschichte studieren lassen.“
    Zacharias ließ sich wieder in die Kissen sinken. „Was ist denn mit Herrn Lamping?“
    „Nun“, sagte Papa, „Herr Lamping hat am letzten Mittwoch einen schlimmen Autounfall gehabt. Er wurde schwer verletzt und liegt im Krankenhaus. So wie es aussieht, muss er mindestens zwei Monate im Krankenhaus bleiben und anschließend noch für ein halbes Jahr in die Rehabilitation. Es ist noch nicht klar, ob er jemals wieder arbeiten kann.“
    Der Unfall von Herrn Lamping war nun wirklich keine schöne Nachricht. Aber was hatte das mit ihm und seinem Geburtstag zu tun?
    „Das heißt, Herr Lamping wird uns so schnell nicht mehr besuchen kommen“, stellte er nüchtern fest.
    „Das stimmt.“ Papa schaute ihn ernst an. „Aber das ist es nicht, was ich dir sagen wollte.“
    „Komm schon, Paps, raus damit. Ich bin schließlich kein kleines Kind mehr.“
    „Also gut.“ Papa lächelte ein bisschen, aber er sah immer noch sehr ernst aus. „Der Aufsichtsrat unserer Firma hat mich gebeten, Herrn Lamping während seiner Krankheit zu vertreten. Ich werde die Leitung unserer Niederlassung in Sonningen übernehmen.“
    „Aber das ist doch viel zu weit weg. Da kannst du doch auf keinen Fall jeden Tag hinfahren?“
    „Richtig“, sagte Papa. „Und weil das so ist, werden wir umziehen müssen. Du und Zinchen und Mama und ich, wir ziehen alle nach Sonningen.“
    Zacharias hätte nicht gedacht, dass ihm noch schlechter werden konnte, als es ihm ohnehin schon war. Das war ja eine schöne Geburtstagsüberraschung!
    „Nach Sonningen? Und was ist mit meinen Freunden? Mit der Schule? Und mit meinem Fußballverein?“
    „Ich weiß, ich weiß.“ Papa schaute auf den Boden, als gäbe es dort etwas ungeheuer Interessantes zu beobachten. „Aber es ist die einzige Möglichkeit. Sicher wirst du in Sonningen ganz schnell neue Freunde finden.“
    Zacharias wollte es nicht glauben. Sie würden doch unmöglich von heute auf morgen umziehen! Was sollte aus ihrem Haus werden? Und nicht nur das, schließlich erforderte ein solcher Schritt zweifellos jede Menge weitere Vorbereitungen! Sie konnten also gar nicht so einfach mir nichts dir nichts von hier weg. Er entspannte sich ein bisschen. Sicher würde das Ganze noch ein paar Monate dauern. Vielleicht würde Herr Lamping doch schneller wieder gesund oder die Firma fand statt Papa einen anderen Ersatz für Herrn Lamping. Kein Grund zur Aufregung also.
    Und so fiel es ihm leicht, ruhig und gelassen zu wirken, ganz so, wie es sich für seine dreizehn Jahre gehörte. „Was meinst du, Paps? Schaffen wir den Umzug noch in diesem Sommer?“
    Papa schüttelte den Kopf und sah zum Fenster hinaus, zu dem großen Apfelbaum, auf dem Zacharias schon so oft bis in die höchsten Spitzen geklettert war.
    „Es wird nächste Woche sein, Zacharias. Wir ziehen nächste Woche um. Am ersten Tag der Sommerferien.“
     
     

Umzugskartons und ein verschwundener Professor
    Als Zacharias am Morgen nach seinem Geburtstag aufwachte, ging es ihm schon viel besser. In der Luft lag der Duft von Kaffee, Toast und gebratenem Spiegelei, und er merkte erstaunt, dass er tatsächlich Hunger hatte.
    Unten hörte er Papa mit dem Geschirr am Frühstückstisch klappern. Er konnte jedenfalls ziemlich sicher sein, dass es Papa war, denn Papa machte jeden Sonntag Frühstück und meistens stand der Rest der Familie erst auf, wenn Papa alles vorbereitet hatte. Papa nahm ihnen das keineswegs übel. Er liebte diese Stunde am Sonntagmorgen, in der er den Kaffee aufsetzte, den Tisch deckte und schon mal einen ersten Blick in die Sonntagszeitung warf.
    Zacharias sprang aus dem Bett und stellte erfreut fest, dass sein Bauch überhaupt nicht mehr wehtat. Dann allerdings dachte er an den bevorstehenden Umzug nach Sonningen, und augenblicklich verschlechterte sich seine Laune so sehr, dass er am liebsten wieder ins Bett gekrochen wäre. Aber der Toast roch einfach zu verlockend. Ein gutes Frühstück würde die Lage jedenfalls nicht verschlechtern.
    Er nahm sich frische Unterwäsche und Strümpfe aus dem Schrank, schnappte sich die Jeans und sein rotes Lieblings-T-Shirt, das Mama gestern Abend ordentlich über seinen Schreibtischstuhl gehängt hatte. Dann tappte er über den Flur ins Badezimmer.
    Im Spiegel blickten ihm zwei grünblaue, noch nicht ganz muntere Augen entgegen. Das dicke, kastanienbraune Haar war so verwuschelt, dass es nicht so

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