Die Zeitwanderer
»Natürlich bin ich bereit, die Person zu belohnen, die diesen Auftrag für mich übernimmt.«
Der Schatzmeister starrte voll Staunen auf die glänzenden Münzen. »Es versteht sich ganz von selbst, wie ich hoffe, dass ich bereit stehe, Euer Vorhaben voll und ganz zu unterstützen.«
»Glänzend«, erwiderte Douglas. »Ich bin sehr froh, das zu hören.« Er legte einen hübschen Stapel Münzen auf den Tisch. »Wir werden dies bloß als eine erste Anerkennung betrachten«, erklärte er und schob das Geld zum Schatzmeister hin. »Sobald der Lehrstuhl eingerichtet ist, werde ich natürlich jemanden brauchen, der für seinen Erhalt Hilfe leistet. Und ich bin bereit, dafür eine noch größere Anerkennung zu zeigen.«
»Mehr muss man dazu nicht sagen, Sir. Mehr muss man dazu nicht sagen.«
»Gut.« Douglas Flinders-Petrie erhob sich, um zu gehen. Unvermittelt lehnte er sich über den Schreibtisch; seine schlaksige Figur türmte sich über dem untersetzten Schatzmeister. »Ich wusste, dass ich auf Euch rechnen könnte, Mr Cakebread - geradeso wie ich weiß, dass ich auf Eure völlige Diskretion zählen kann.«
»Das ist doch selbstverständlich, Sir. Ist doch selbstverständlich.« Der Schatzmeister erhob sich ebenfalls und folgte dem Gast zur Tür. »Gibt es sonst noch irgendetwas, Sir? Irgendetwas sonst?«
»Nein, ich glaube nicht ...«, begann Douglas und hielt dann inne. Als ob er eine plötzliche Eingebung bekommen hätte, fügte er hinzu: »Jetzt, da Ihr es erwähnt, glaube ich, dass ich irgendeinen sicheren Ort benötigen werde, um verschiedene Sachen aufzubewahren - wichtige Dokumente, Urkunden und Ähnliches -, die eingesetzt werden, um meinen Antrag für den Stiftungslehrstuhl zu unterstützen.«
»Gewiss, Sir«, sagte der Schatzmeister, der sich von seiner umgänglichsten Seite zeigte. »Ich habe genau einen solchen Ort.«
»Denkt Ihr, dass ich ihn jetzt sehen könnte?«
»Selbstverständlich, Sir.« Schatzmeister Cakebread eilte zum Tisch zurück und holte einen Schlüsselring. »Ich kann ihn Euch auf der Stelle zeigen; er ist in der Krypta der Kapelle.«
Douglas wurde zur Kapelle des College geführt und dann hinunter in die Krypta, wo er im flackernden Licht einer hastig entzündeten Fackel einen kleinen trockenen Raum mit einem Tisch sah, an dessen Wänden sich Holztruhen und eiserne Schatullen reihten.
»Ja«, meinte er anerkennend. »Das wird seinen Zweck gut erfüllen. Gibt es eine Kiste, die ich vielleicht nutzen kann?«
»Diese hier ist leer, Sir«, antwortete der Schatzmeister und hantierte an dem großen Eisenring, um den Schlüssel zu finden.
»Das wird nicht nötig sein«, sagte Douglas und befreite ihn von dem Schlüsselring. »Wenn Ihr nichts dagegen habt, oben auf mich zu warten ... Ich werde ihn schon alleine finden.« Er lächelte und begleitete den Schatzmeister zur Tür. »Es wird nicht länger als einen Moment dauern. In Eurem Büro werde ich wieder zu Euch stoßen.«
»Wie Ihr wünscht, Sir; wie Ihr wünscht«, erwiderte Cakebread. »Ich werde dann oben auf Euch warten. Bitte, lasst Euch Zeit.«
Douglas schloss die Tür hinter dem Schatzmeister und lauschte, bis er die Schritte des Mannes auf den Stufen hörte. Dann ging er direkt auf eine Schatulle in einer der Ecken zu. Nach ein paar Versuchen fand er den Schlüssel, der passte. Er schloss die Kiste auf und öffnete sie. Darin erspähte er zwischen einigen zusammengeschnürten Pergamenten und Schriftrollen ein in ein Tuch gewickeltes Bündel. »Endlich«, flüsterte er. »Ich habe Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um dich zu finden.«
Er nahm es hoch und legte es auf den Tisch in der Nähe. Dort zog er das Tuch weg - seine Finger zitterten dabei vor unterdrückter Aufregung - und enthüllte eine lange, unregelmäßig geformte Pergamentrolle, die von einem schwarzen Band zusammengehalten wurde. Das Pergament hatte eine so feine, papierartige Beschaffenheit, dass es fast durchsichtig war. Vorsichtig - unendlich vorsichtig - löste er das Band und rollte einen Teil des Pergaments auf. Es zeigte sich eine Anzahl von strahlend blauen Symbolen, die in die Rolle eingraviert waren.
»Guten Tag ... Großvater?«, sagte er. »Bin ich erfreut, dich kennenzulernen? Du hast ja keine Ahnung ...«
Dann - als ob er fürchtete, belauscht zu werden - zog er rasch aus einer Innentasche seines Mantels eine Rolle aus dickerem Pergament, verschnürte sie mit dem Band und wickelte sie in das Tuch. Die vertauschte Rolle legte er in die
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