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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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uns mit dem
    Tuchhändler getroffen. Er ist ein sehr bemerkenswerter junger Mann - genau, wie Nynaeve uns erzählt hat. Dennoch war er höflich. Ich glaube, er hat ein wenig Angst vor uns, was nur nützlich ist. Es wird gutgehen! Ihr habt vielleicht Gerüchte über Männer gehört, die sich hier aufhalten, einschließlich eines Burschen aus Saldaea. Ich fürchte, die Gerüchte sind alle nur zu wahr, aber wir sind bisher keinem von ihnen begegnet und werden dies nach Möglichkeit auch vermeiden. Wenn man zwei Hasen verfolgt, werden beide entkommen. Verin und Alanna sind hier, mit einer Anzahl junger Frauen aus der gleichen Gegend, aus der der Tuchhändler kommt. Ich werde versuchen, sie zur Ausbildung zu Euch zu schicken. Alanna hat eine gewisse Zuneigung zu dem Händler entwickelt, was sich als nützlich erweisen könnte, obwohl es auch besorgt macht. Aber alles wird gut werden, dessen bin ich gewiß.
    Merana Sheriam betonte die ihrer Meinung nach guten Nachrichten. Merana, eine erfahrene Unterhändlerin, hatte Caemlyn erreicht und wurde von Rand, dem ›Tuchhändler‹ gut aufgenommen. Wundervolle Nachrichten - für Sheriam. Und Verin und Alanna würden Mädchen von den Zwei Flüssen als Novizinnen herbringen. Sheriam war überzeugt, daß sie dieselbe Straße entlangkommen müßten, die sie selbst bereisten. Sie schien zu glauben, Egwene müßte von der Vorstellung, Gesichter von Zuhause zu sehen, vollkommen begeistert sein. Merana würde alles regeln. Merana wußte, was sie tat.
    »Das ist ein Eimer voller Pferdeschweiß«, murrte Egwene in die Nacht. Ein Bursche mit Zahnlücken, der einen großen Holzeimer trug, zuckte zusammen und starrte sie so verblüfft an, daß er sich zu verbeugen vergaß.
    Rand... höflich? Sie hatte seine erste Begegnung mit Coiran Saeldain, Elaidas Abgesandter, erlebt. ›Anmaßend‹ traf es genauer. Warum sollte er sich Merana gegenüber anders verhalten? Merana dachte, er habe Angst, obwohl das gut war. Rand hatte selbst dann selten Angst, wenn er sie haben sollte, und wenn er sie jetzt hatte, sollte Merana daran denken, daß Angst selbst den sanftmütigsten Mann gefährlich machen konnte und daß Rand allein schon dadurch gefährlich war, daß er war, wer er war. Und was sollte es bedeuten, daß Alanna Zuneigung entwickelt hatte? Egwene traute Alanna nicht vollkommen. Die Frau tat manchmal äußerst seltsame Dinge, vielleicht unbedacht und vielleicht aus tieferliegenden Gründen. Egwene würde ihr durchaus zutrauen, einen Weg in Rands Bett zu finden. Er wäre in den Händen einer Frau wie ihr Wachs. Elayne würde Alanna den Hals brechen, wenn dem so war, aber das war noch das wenigste. Schlimmer war, daß keine der Tauben, die Merana mitgenommen hatte, in die Taubenschläge Salidars zurückkehrten.
    Merana hätte eine Nachricht schicken sollen, und sei es nur, daß sie und die restliche Abordnung nach Cairhien gegangen waren. Die Weisen Frauen bestätigten in letzter Zeit kaum mehr, als daß Rand lebte, und doch war er anscheinend dort und blieb untätig, soweit sie unterrichtet wurde. Was eine Warnung hätte sein sollen. Sheriam sah es anders. Wer konnte wissen, warum irgendein Mann tat, was er tat? Wahrscheinlich meistens nicht einmal der Mann selbst, und wenn es um einen Mann ging, der die Macht lenken konnte... Das Schweigen bewies, daß alles in Ordnung war. Merana hätte sie über ernsthafte Schwierigkeiten sicherlich benachrichtigt. Sie mußte auf dem Weg nach Cairhien sein, wenn sie nicht bereits dort eingetroffen war, und es bestand keine Notwendigkeit, weitere Nachrichten zu schicken, bis sie Erfolg melden konnte. Demnach war Rands Aufenthalt in Cairhien schon ein gewisser Erfolg. Eines von Meranas Zielen, wenn nicht das wichtigste, war es gewesen, ihn aus Caemlyn fortzulocken, so daß Elayne sicher dorthin zurückkehren und den Löwenthron einnehmen könnte. So unglaublich es auch schien, behaupteten die Weisen Frauen, Coiren und ihre Abordnung hätten die Stadt auf dem Weg zurück nach Tar Valon verlassen. Oder vielleicht war es auch gar nicht so unglaublich. Alles ergab irgendwie einen Sinn, wenn man Rand bedachte und weiterhin bedachte, wie Aes Sedai Dinge angingen. Aber dennoch fühlte sich für Egwene alles ... falsch an.
    »Ich muß zu ihm gehen«, murmelte sie. Eine Stunde, und sie könnte alles klären. Er war im Grunde immer noch Rand. »Nichts weiter. Ich muß zu ihm gehen.«
    »Das ist nicht möglich, und Ihr wißt das.«
    Hätte Egwene sich nicht so gut

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