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Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Titel: Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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angefordert.«
    »Also sind wir auf uns allein gestellt, und es bleibt bei meinem Plan. Bis ich zurück bin, musst du hier die Stellung halten, Lauris. Lass nicht zu, dass die Dagonisier uns von Usa abschneiden. Sollte mir etwas zustoßen, übernimmst du das Kommando.«
    Bahadurs Sohn stürmte auf seiner braunen Stute herbei.
    Marnas richtete sogleich das Wort an ihn. »Niemand kennt die Drachenleute so gut wie du. Bist du an meiner Seite, wenn ich gegen den Khan reite?«
    Der junge Kesalonier zögerte nur kurz. »Ich bin es.«
    »Er ist dein Vater. Ich könnte es verstehen, falls du ihm aus dem Weg gehen möchtest.«
    »Seine eigenen Kinder sind ihm egal. Er hat sich mit den Söhnen der Finsternis verbündet. Was habe ich noch länger mit diesem Mann zu schaffen?«
    »Also gut. Erteilt eure Befehle, Timur und Lauris. Und dann lasst uns dem Drachen das Haupt abschlagen.«
    Taramis kam zu spät. Er konnte für seinen Freund nichts mehr tun. Eine tiefe Wunde klaffte in Pyrons Brust. Das Hiebschwert des geflügelten Bastards hatte den Panzer, die Haut und die Knochen des Feuerbändigers durchdrungen und seine Lunge förmlich zerfetzt. Unglaublicherweise lebte er noch.
    »Pyron, du alter Hitzkopf«, sagte er. Tränen vermischten sich auf seinem Gesicht mit Schmutz und Schweiß.
    »Tut mir leid, dass ich es vermasselt habe«, antwortete der Sterbende mit rasselnder Stimme. Allon spendete ihm Schatten.
    »Was redest du da! Dir verdanken wir es, dass Gaals Reiterei vernichtet und die Komanaer gerettet wurden.«
    »Sag Peridas Dank …«
    »Er ist hier und kann dich hören.« Taramis deutete auf den jungen Feldherrn. Auch Kaya, Jagur und die anderen Kirries umringten den Kameraden.
    Pyron nahm seine Hand und drückte sie. »Wirst du …« Er kniff die Augen zusammen. Wahrscheinlich litt er furchtbare Schmerzen. Nach einer Weile sah er Taramis wieder an. »Wirst du für mich beten, Bruder, damit Gao mich am Tag der großen Heilung zur Auferstehung bringt?«
    »Ja. Doch dazu bedarf es meiner Gebete nicht.«
    Pyron zog eine Grimasse, die wohl ein Lächeln sein sollte. »Dann bin ich jetzt kein Feigling mehr für dich?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Auf Zin … als Marnas mich im Kreis der Zwölf haben wollte, bist du dagegen gewesen … Weil ich einmal gekniffen hatte.«
    »Und er sagte, unter großem Druck mache man manchmal große Fehler. Wichtig sei, was wir daraus lernen. Ich bin froh, dass Marnas mir damals den Kopf zurechtgerückt hat. Du hast dich seitdem unzählige Male bewährt. Dein Mut wird noch in tausend Jahren besungen werden.«
    Pyron schloss die Augen und lächelte. »Dann bin ich beruhigt.« Seine Hand, welche bis zuletzt die des Freundes gehalten hatte, erschlaffte.
    Für einen langen Moment war Taramis zu niedergeschlagen, um etwas anderes zu tun, als mit hängendem Haupt bei seinem toten Gefährten zu knien. Die Geräusche der Schlacht, die nach wie vor mit unverminderter Heftigkeit um sie herum tobte, drangen kaum zu ihm durch. Schließlich hob er den Blick und sah Kaya an.
    »Es war ein Blitzfänger, der Pyron getötet hat. Ich finde, es wird Zeit, dass wir uns Gaals Leibwache vornehmen.«
    Marnas fühlte sich ausgebrannt. Dennoch arbeitete er sich Seite an Seite mit Gabbar weiter wie ein Sensenmann durch ein Feld reifer Ähren. Die Drachenleute auf ihren Äthersalamandern fielen reihenweise vor den beiden Geistwirkern in den Staub. Gabbar brach ihnen die Knochen, und Marnas schlug sie mit unsichtbarer Faust nieder. Ihre gezückten Schwerter benutzten sie dabei kein einziges Mal.
    Während Marnas und Gabbar auf die Stellung des Khans zuritten, hielten Komanas kampferprobte Recken die Gegner mit ihren Lanzen und Schlachtrössern auf Distanz. Bisher hatte der kleine Stoßtrupp nur wenige Gefallene zu beklagen. Timur führte die komanaischen Reiter so geschickt, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan. Ständig blieb er in Bewegung, um mit seinem flinken Säbel und umsichtigen Befehlen zur Stelle zu sein, wo immer der Feind durchzubrechen drohte.
    Bahadur kam in Sicht. Er thronte auf seinem Lieblingspferd, einem kraftvollen Rappen, über den geflügelten Scharen.
    Timur lenkte seine Stute zu den beiden Geistwirkern und deutete zum Zentrum der Schlachtformation. »Seht nur!«
    Marnas blickte auf und erschauderte. »Auch das noch! Gaal schickt seine Drachenkröten.«
    »Anscheinend hat der Fischkopf spitzgekriegt, dass er uns an seiner rechten Flanke das Genick brechen könnte«, brüllte

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