Die Zeugin

sondern auch, daß er das Übel in sich selbst bezwungen hatte.
    Â»Dir war klar, daß dir weder die Polizei noch irgendwelche Geschworenen Vertrauen schenkten, wenn man erst einmal herausfand, daß du unter falschem Namen lebst«, sagte er.
    Â»Wer würde jemandem, dessen ganze Existenz auf einer Täuschung beruht, solche Geschehnisse abkaufen? Mir blieb nichts anderes übrig, als zu fliehen und unterzutauchen. Erst in Denver, und dann . . .« Sie sah über ihre Schulter und ihn an. »Mit dir.«
    Er drehte sie zu sich her. Seine Finger gruben sich in ihr kurzgeschorenes Haar, und seine Augen wanderten über ihr Gesicht. Dann zog er sie mit einer fast schmerzhaft plötzlichen Bewegung an seine Brust und hielt sie fest.
    Â»Sie hätten dich umbringen können«, sagte er zornig. »Ich dachte schon, ich müßte zusehen, wie du stirbst.«
    Die Arme um seinen Leib geschlungen, barg sie ihr Gesicht an
seiner Schulter. »Und wenn du meinetwegen gestorben wärst, John? Wenn du nicht mehr lebtest?«
    Sie blieben lange so stehen. Schließlich ließ er sie wieder los. »Fühl dich nicht schuld an dem, was mir zugestoßen ist!«
    Â»Nur wenn du dir nicht die Schuld an Marshal Fordhams Tod gibst.«
    Trauer überflog sein Gesicht. »Das wird nicht leicht sein, aber gemeinsam können wir es schaffen.«
    Â»Gemeinsam?«
    Â»Ich glaube, wir drei könnten sogar eine echte Familie auf die Beine stellen, was hältst du davon?«
    Â»Ich denke, daß wir beide dich brauchen, Kevin und ich. Und du uns . . .« Sie streichelte sein Gesicht, fuhr zärtlich über die Narbe, aus der sie die Fäden gezogen hatte. »Du weißt, daß das die Wahrheit ist, weil ich jetzt mit einer Lüge nichts mehr gewinnen würde. Ich liebe dich, John.«
    Â»Ich liebe dich auch.« Er mußte sich unerwartet räuspern. »Ich würde gern wissen, wie du heißt.«
    Â»Ich werde dir sagen, wie ich heiße, wenn du mir verrätst, seit wann dein Gedächtnis tatsächlich zurückgekehrt ist.«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er senkte den Kopf und gab ihr einen innigen, warmen Kuß. Sie hätte sich leicht darin verlieren können, legte jedoch den Kopf zurück und sah herausfordernd zu ihm auf.
    Â»Und, John?«
    Lächelnd küßte er sie genüßlich weiter.

Die amerikanische Originalausgabe erschien 1995
unter dem Titel »The Witness«
bei Warner Books, New York.
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    Der Blanvalet Verlag ist ein Unternehmen der
Verlagsgruppe Random House.
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    12. Auflage
Taschenbuchausgabe Mai 1998
    Â© der Originalausgabe 1995 by Sandra Brown Management, Ltd.
    Â© der deutschsprachigen Ausgabe 1996 by
Blanvalet Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Design Team München
Umschlagfoto: Chad Slattery, Tony Stone Bilderwelten
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    Lektorat: SK
Redaktion: Petra Lingsminat
Herstellung: Heidrun Nawrot
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    eISBN 978-3-641-10332-3
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    www.blanvalet-verlag.de
    www.randomhouse.de