Die Zombie-Jäger
erfaßt, Rob.«
»Unsinn.«
»Was hast du auf dem Film gesehen? Ist das auch Unsinn? Wer von uns weiß denn, was sich alles auf dieser Welt herumtreibt? Was ist wahr, was ist unwahr? Wo liegt denn die Wahrheit?«
»Irgendwo da draußen«, murmelte Carlesi. »So habe ich es in einer TV-Serie gehört.«
»Das ist mir zu vage«, sagte Laura. »Ich will Beweise haben, versteht ihr?«
»Wir werden ihn finden!« flüsterte Wilson nicht eben überzeugend.
»Das reicht mir nicht, Robert. Ich will ihn tot sehen. Vernichtet. Verbrannt. Erst dann bin ich in der Lage, meinen toten Mann, falls man etwas von ihm findet, auch normal beerdigen zu können. Jetzt würde ich es nicht können. Ich kann nicht einmal mit anderen Menschen über seinen Tod reden, von euch abgesehen.«
»Das verstehen wir«, sagte Wilson.
»Gut.« Laura stand jetzt auf. »Es ist vielleicht besser, wenn ich jetzt allein bleibe. Ihr werdet sicherlich noch einiges zu besprechen haben.«
»Ja, einen Plan muß es geben!« meinte Truman Black.
»Gut, dann bringe ich euch zur Tür.«
Jeder umarmte Laura, bevor er das Haus verließ. Sie merkte, daß sie gern noch etwas gesagt hätten, es fehlten ihnen jedoch die richtigen Worte.
Es war kühl geworden. Der Westwind hatte die Temperaturen gedrückt. Die drei Männer waren mit Black’s Range Rover gekommen. Sie stiegen ein, und ihr letztes Winken sah ziemlich lahm aus.
Kaum waren die Männer abgefahren, als Laura Lintock die Tür heftig schloß. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Innenseite, und dann brach es aus ihr hervor.
Das hemmungslose Schluchzen konnte sie nicht zurückhalten. Ihr fehlte auch die Kraft, sich auf den Beinen zu halten, und sie sackte zusammen.
Wie ein Häufchen Elend blieb sie hocken...
***
Irgendwann – Laura hatte den Begriff für Zeit verloren – war sie aufgestanden und in das große Wohnzimmer gegangen, in dem es so still wie in einem Grab war. Erst als sie die Gläser auf ein Tablett stellte, hörte sie das leise Klirren. Ansonsten herrschte im gesamten Haus Totenstille.
Sie ging in die Küche, blieb an der Spüle stehen und merkte, daß sie aufstoßen mußte. Bitterer Gallengeschmack vermischte sich mit dem des Whiskys. Sie senkte den Kopf und spie die gelbliche Flüssigkeit in die Spüle.
Noch immer begriff sie nicht richtig, was da abgelaufen war. Laura konnte sich einfach nicht vorstellen, jetzt allein zu sein. Mit 33 schon Witwe.
Viel zu jung, um mit Erinnerungen leben zu können. Es war alles so schrecklich und unfaßbar.
Sie verließ die Küche und ging durch das Haus, in das sie erst vor drei Jahren eingezogen waren. Sie ging durch alle Zimmer, unten und oben.
Ace hatte sich eine Existenz aufgebaut. Eine kleine Software-Firma, die er allein führte. Der Betrieb rentierte sich nach dem schleppenden Anlaufen. Lintock hatte sogar daran gedacht, jemand einzustellen und nicht nur seine Frau mitarbeiten zu lassen. Doch er war ein Mensch gewesen, der sich lieber auf sich selbst verließ und keine anderen fragte. Hätte er seine drei Freunde mit auf den Hochsitz genommen, wäre der tödliche Vorfall nicht passiert. Aber nein, Ace hatte wieder mit dem Kopf durch die Wand gewollt. Jetzt würde er nie mehr etwas unternehmen können.
Laura ging wieder in das große Wohnzimmer. Sie machte Licht, denn draußen dämmerte es bereits. Vor dem Fenster blieb sie stehen und schaute in den Garten.
Es war eigentlich kein Garten, sondern nur ein großes Grundstück mit Laubbäumen und von einer Hecke umgeben. Jetzt fielen die ersten Schatten auf den Rasen, und die Frau konnte sich vorstellen, daß dieses Grundstück mit seinem Bewuchs auch ein ideales Versteck bot für jemand, der sich an das Haus heranschlich.
Diese Gedanken waren ihr sonst nicht gekommen. Erst jetzt, wo ihr Mann nicht mehr war, kroch die Furcht in ihr hoch.
Das Klingeln des Telefons zerriß die Stille. Laura schreckte zusammen. Sie überlegte, ob sie überhaupt abheben sollte. Sie haßte es, irgendwelche Fragen beantworten zu müssen, die sich um ihren Mann drehten. Sie hatte schon zwei geschäftliche Anrufer abwimmeln müssen.
Laura überwand sich und meldete sich trotzdem mit einem leisen »Ja bitte?«
»Na endlich. Ich dachte schon, du wärst nicht zu Hause.«
»Bill – du?« Ein schüchternes Lächeln huschte über ihre Lippen. »Ich habe schon darauf gewartet, daß du zurückrufst.«
»Ich werde nicht fragen, wie es dir geht, sondern dir sagen, daß ich gute Nachrichten habe, sofern man den
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