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Die Zombie-Jäger

Die Zombie-Jäger

Titel: Die Zombie-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach trinken müssen. Rob schüttelte immer wieder den Kopf, manchmal war ein Stöhnen zu hören. Beinahe scheu schaute er auf den jetzt grauen Schirm des Fernsehers, als befürchtete er, daß jeden Augenblick wieder dieses menschenmordende Gespenst auftauchen könnte. Der dunkelhaarige Restaurant-Besitzer Sean Carlesi, eine Mischung aus Ire und Italiener, sagte nichts. Er hatte die Hände vors Gesicht geschlagen, und seine Schultern zuckten hin und wieder, weil er weinen mußte.
    Er war so fertig wie Wilson und natürlich auch Truman Black, dessen Tritte sie jetzt hörten. Er kehrte zurück, und er ging langsam. Sein Gesicht war grün und bleich zugleich, als er das Zimmer betrat und sich in einen Sessel fallen ließ. Er strich mit beiden Händen über seine Lederweste hinweg und atmete tief durch. Er war der Älteste aus dem Trio, schon Witwer und knapp vor der Sechzig. Sein Haar war längst grau geworden, das Gesicht faltig, und er sah jetzt noch älter aus als bei der Ankunft. Er griff in die Tasche, holte seine Brille hervor und setzte sie wieder auf.
    Carlesi’s Arme sanken nach unten. Er rieb über seine geröteten Augen. Dann griff er zitternd nach seinem Glas und kippte den Whisky mit einem Ruck in die Kehle.
    Laura Lintock, die ein graues Baumwollkleid trug, übernahm wieder das Wort. Ihre Stimme klang tonlos, aber auch entschlossen, als sie sagte: »Ich habe lange überlegt, ob ich euch dieses Dokument überhaupt zeigen sollte. Bin dann zu dem Entschluß gelangt, daß es besser ist, wenn ihr die Wahrheit erfahrt. In diesem Fall nur ihr. Der Polizei habe ich nichts gesagt. Ich habe nicht einmal das Verschwinden meines Mannes gemeldet.«
    »Warum nicht?« flüsterte Wilson.
    »Man hätte mir nichts geglaubt. Und wenn, dann unter starken Vorbehalten.«
    »Ja, das kann stimmen.«
    »Wir müssen etwas unternehmen!« sagte Carlesi. »Der Film hat uns gezeigt, daß alles noch schlimmer ist, als wir es uns vorgestellt haben. Aber warum, verflucht, hat Ace das getan?« Er schaute Laura an. »Warum ist er allein losgezogen?«
    »Das frage ich mich auch«, gab sie zu. »Ich weiß die Antwort auch nicht. Es kann sein, daß er glänzen und sich selbst etwas beweisen wollte.«
    »Hast du nicht versucht, ihn zurückzuhalten?« fragte Black.
    »Nein, das habe ich nicht. Deshalb mache ich mir auch diese Vorwürfe. Aber ich habe nicht damit gerechnet, daß es so schlimm und gnadenlos ist. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich euch nicht geglaubt und euch für Spinner gehalten.«
    »Die Beweise gab es, Laura.«
    »Richtig, Sean, die gab es. Hat nicht jeder von euch an ein Raubtier gedacht, auch wenn ihr hin und wieder von einem Kannibalen gesprochen habt? Da wäre es natürlicher gewesen, wenn sich ein Bär in dieser Gegend auf irgendwelchen Wegen verirrt hätte.«
    »Kann auch sein.«
    »Ihr wolltet euch gegenseitig aufputschen. Ich nehme da Ace nicht aus. Ihr seid das gewesen, was man eine Macho-Clique nennt. Mit der Prämisse – uns kann keiner oder so. Ich bin eine Frau und habe das nie verstanden. Ace und ich haben auch darüber geredet, aber er war einfach nicht davon zu überzeugen. Das Jagen mit seinen Freunden war für ihn das Größte überhaupt, neben euren Männer-Abenden in der Kneipe, die meist schlimm endeten.« Es kochte in ihr wieder hoch, und Laura mußte einfach weinen. Sie drückte ein Taschentuch gegen ihr Gesicht.
    Die Männer sagten nichts. Sie starrten ins Leere. Auch wenn sie durch das breite Fenster nach draußen in den großen Garten blickten, sahen sie weder die Bäume noch die Hecke, die das recht große Grundstück einfriedete. Ihre Gedanken waren bei dem, was sie gesehen hatten, und diese Szenen hatten sie alle tief erschüttert.
    Laura Lintock lachte laut und unecht auf. »Aber das Leben geht weiter!« rief sie dann unter Tränen. »So sagt man doch, nicht? Aber wie geht es jetzt weiter?«
    Truman Black traute sich eine Antwort zu. »Wir müssen deinen Mann finden, Laura.«
    »Was denn finden?« schrie sie. »Seine Knochen? Blank und abgenagt? Verdammt, das ist...«
    »Hast du schon an die Polizei gedacht?«
    »Ja, aber ich verzichte darauf, und ich möchte euch bitten, ebenfalls darauf zu verzichten. Wichtig ist, daß es dieses Monstrum noch gibt. Und daß es gefangen werden muß.«
    Die Männer wußten es, doch sie enthielten sich einer Antwort. Sie hatten gesehen, was mit ihrem Freund geschehen war, und keiner von ihnen wollte in die gleiche Situation geraten.
    Laura sah es ihnen an.

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