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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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passieren würden. »Versicherungsgesellschaften verdienen sich dumm und dämlich an Leuten wie dir«, hatte er oft zu Dana gesagt.
    Leute wie ich , grübelte sie, während sie in der Warteschleife hing. Leute, die Laternenpfähle streifen, sich Zähne abbrechen und sich in der Öffentlichkeit wie eine Geisteskranke aufführen … die brauchen eine ordentliche Versicherung.
    Die fröhliche Stimme der Agentin war wieder zu hören. »Anscheinend hat Mr Stellgarten vor einem Jahr die Eigenbeteiligung erhöht. Er wollte lieber einen niedrigeren Beitrag zahlen.«
    » Er wollte lieber?«, sagte Dana. »Das ist aber mein Auto!«
    »Er ist bei uns als Inhaber der Versicherungspolice eingetragen«, entgegnete die Agentin, die auf einen freundlichen, aber bestimmten Ton heruntergeschaltet hatte. »Wenn er mich anweist, den Versicherungsschutz zu ändern, bin ich gesetzlich verpflichtet, diese Anpassung vorzunehmen. Vielleicht besprechen Sie das mit ihm.« Stattdessen rief Dana verschiedene Werkstätten an. Der niedrigste Kostenvoranschlag für den Ersatzspiegel belief sich auf fast fünfhundert Dollar.
    Die Tür ging auf, und Morgan kam in die Küche, den Blick prüfend auf den Stapel Pappteller gerichtet, den Dana in der Diele hatte liegen lassen. »Gab es welche, die nicht so … so fröhlich waren?«, sagte sie.
    Dana seufzte, überzeugt, dass ihr die Rückkehr in den Partyladen bevorstand. »Smiley-Teller, mein Schatz. Das sind die, die du haben wolltest. Die sind nun mal fröhlich.«
    Morgan zuckte die Schultern. »Okay.«
    »Okay? Sie gefallen dir?«
    »Na ja, ich werde sie nicht einrahmen oder so was. Es sind ja nur Pappteller, Mom. Niemand wird sich groß darum kümmern.« Sie sank auf einen Stuhl neben Dana. »Was ist mit deiner Lippe passiert?«
    Dana erzählte Morgan die Geschichte, und Morgan warf immer wieder, begleitet von beschämten Schnaufern, Bemerkungen dazwischen wie: »Mein Gott , Mom! Du hast vor einem Streifenhörnchen Angst gehabt?« und »Mein Gott , Mom! Die haben dich alle gesehen?« Als Dana an die Stelle kam, wo sie sich den Zahn abgebrochen hatte, sagte Morgan: »Lass mal sehen.« Dana rollte ihre Lippe hoch, und Morgan sah es sich aus der Nähe an, während sie sich mit der Zunge über ihre eigenen Zähne fuhr. »Hat es sehr wehgetan?«
    »Ein bisschen«, sagte Morgan. »Findest du, dass es gut aussieht? Es ist nur ein Provisorium. Wegen der Krone muss ich nächste Woche noch mal hin.«
    »Lächeln«, sagte Morgan und lehnte sich zurück, um einen vollständigeren Eindruck zu bekommen. Dana lächelte, wobei die Lippen sich straff spannten. Morgan fing an zu kichern.
    »Was?«, sagte Dana.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass ein niedliches kleines Streifenhörnchen dich zum Ausflippen gebracht hat!«
    »Es war nicht niedlich, es war fürchterlich – es hatte ein orangefarbenes Gesicht!«
    »Wie du meinst.« Morgan lachte. »Wenigstens deine Haare sehen gut aus. Verwendest du eine neue Spülung oder so was?« Sie streckte die Hand aus, um ihrer Mutter übers Haar zu streichen und es hierhin und dorthin zu legen. »Es sieht glänzender aus, fast so wie Kimmis.«
    Dann begann Morgan, die wesentlichen Fakten ihres Tages wiederzugeben, von denen die wichtigsten mit dem Mittagessen zu tun hatten. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, sich zu den beliebten Mädchen zu setzen, weil sie einem von ihnen geholfen hatte, in Naturwissenschaft ein Terrarium nach dem Vorbild des Ökosystems zu erstellen. »Sie war nicht draufgekommen, dass zuerst Erde und dann die kleine Pflanze reingehört.« Das Mädchen rückte aber nicht ein winziges Stück weiter. »Es hätte ausgesehen, als würde ich mich dazwischenquetschen und mich nicht einfach hinsetzen, ganz normal.«
    Doch dann rief Darby ihr zu: »Hey, schönes Shirt!«, und sie lachten laut los, denn das erinnerte sie daran, wie sie sich einmal das gleiche T-Shirt nur in verschiedenen Farben gekauft hatten. Der Verkäufer bei Hollister war wirklich süß gewesen, hatte aber einen kleinen Popel in der Nase gehabt und dadurch richtig ekelhaft ausgesehen. Das alles erzählten Morgan und Darby Kimmi Kinnear, der genau dasselbe auch einmal passiert war, allerdings mit ihrem Bruder, der überhaupt nicht süß war, obwohl Mädchen ihn aus irgendeinem bescheuerten Grund mochten.
    »Das war so witzig, Mom, und es war richtig gut, weil ich zwischen Kimmi und Darby saß, sodass sie mich nicht ausschließen konnten.«
    »Warum sollten sie dich ausschließen?«
    »Weiß

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