Die Zufalle des Herzens
zugestoÃen sein. Aber warum sollte er dann hierherkommen? Und es ihr erzählen?
»Anscheinend alles auÃer meiner Zahnhygiene.« Sie starrte ihn an. Verlegen starrte er zurück. »Fällt mein Termin aus? Mellie hat so viel Aufhebens darum gemacht, dass sie mich nur ja rechtzeitig absetzt.«
Sie senkte den Blick auf den Plan für den Tag. Da stand sein Name. »Oh, ja, tut mir leid. Ich wusste nur nicht, dass Sie hier Patient sind.«
»Ist schon okay. Ich hatte eigentlich gar nicht vor zu kommen, aber Mellie hat darauf bestanden.«
»Warum wollten Sie nicht kommen?«
»Na ja«, â er lächelte sie an â »Sie wissen schon.« Sie hatte keinen Schimmer, und das sah man ihr wohl an, denn er fügte hinzu: »Das ist ungefähr so, als würde man sein Auto durch die WaschstraÃe fahren, bevor man es verschrottet.«
Einen Moment lang fixierte er sie auf die ihm eigene Weise, und sie spürte, wie sie blass wurde. »Herrje«, murmelte er, »immer tue ich Ihnen das an.«
Und dann stand Tony in der Tür und sagte: »Na, Dermott, wie gehtâs?«
»Beschissen«, erwiderte Dermott. »Und was immer Sie machen, fragen Sie mich nicht nach Veränderungen in meinem Gesundheitszustand.«
»Abgemacht.« Tony legte eine Hand fest auf Dermotts Schulter, und dann gingen sie in den Behandlungsraum.
Als er wieder herauskam, zeigte Dermott ihr seine Zähne. »Jetzt brauchen Sie praktisch eine Sonnenbrille, was?«
»Marie ist die Beste«, sagte Dana nickend. Was für ein schönes Gesicht , dachte sie. So ausgemergelt und blass er war, Dermotts Humor und Freundlichkeit schienen immer noch durch. »Ich muss Sie fragen«, sagte sie zögerlich. »Es ist eine Standardfrage.«
»Nächster Termin?« Er überlegte einen Moment. »Nein. Ich will nicht, dass eine dieser Erinnerungskarten rumliegt. Ich versuche, es ihr leicht zu machen. Na ja, so leicht wie möglich jedenfalls.«
»Ich bin froh, dass Sie heute gekommen sind«, äuÃerte Dana vorsichtig. »Es klingt, als würde es ihr eine Menge bedeuten.«
»Sie ist noch nicht so weit.« Für einen kurzen Augenblick starrte er ins Leere, dann richtete er den Blick wieder auf Dana. »Danke für alles, gute Hexe. Meine Chauffeurin wird jeden Moment hier sein.« Worauf er bedächtigen Schrittes hinausging.
Bethany Sweet rief zurück, als Dana gerade Grady bei den Hausaufgaben half. Die leicht epileptischen Klänge von Morgans Cellospiel wehten aus ihrem Zimmer herunter. Dana überlieà Grady seinen Additionen von zweistelligen Zahlen und ging ins Arbeitszimmer. Sie vereinbarten den nächsten Termin, und sie erzählte Bethany von dem Disney-Trip. »Ich glaube, das ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt«, schloss Dana. »Morgan braucht Stabilität, und ich möchte nicht, dass sie eine der wöchentlichen Stunden bei Ihnen versäumt.«
»Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Bethany. »Und für Morgan ist es wichtig, nicht das Gefühl zu haben, dass sie gezwungen wird mitzufahren. Im Augenblick scheinen so viele Dinge ihrer Kontrolle zu entgleiten â da würde ich nicht noch etwas hinzufügen wollen. Allerdings â¦Â« Es entstand eine kleine Pause, in der Dana spürte, dass ihre Nackenmuskeln sich anspannten. »Es könnte auch sehr gut für sie sein.«
Nein! , dachte Dana, sagte aber: »Warum?«
»Zunächst einmal, weil sie ihren Vater vermisst. Das bringen Kinder in diesem Alter oft nicht zum Ausdruck â manchmal wissen sie es selbst nicht einmal. Einen kleinen Hinweis habe ich aber bekommen, als sie sagte, ihre Lieblingsbeschäftigung sei das Cello, obwohl sie findet, dass sie es gar nicht besonders gut spielt. Warum sollte sie Gefallen daran haben? Dann sagte sie aber, es erinnere sie an eine männliche Stimme. Also sprachen wir darüber, und tatsächlich fehlt ihr Vater ihr sehr.«
Ihr Golfball ist das Cello. Oh, lieber Gott.
»Die Schule ist im Augenblick auch ziemlich hart«, fuhr Bethany fort. »In diesem Alter sind die Kids immer für eine gute Show zu haben, und die Sache mit Morgan scheint zurzeit leider die Hauptattraktion zu sein. Sie wird aber bald langweilig werden, oder irgendetwas anderes wird sie ablösen. Bis dahin hat Ihre Tochter jedoch eine Durststrecke vor sich. Zu wissen, dass sie nur noch eine Woche aushalten muss und
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