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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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dann nach Disney World fährt, könnte eine echte Rettungsleine für sie sein.«
    Natürlich wäre es das , dachte Dana mit wachsender Verzweiflung. Das ist genau das, was sie braucht .
    Â»So hatte ich es noch gar nicht gesehen«, sagte sie ruhig. »Und es wäre kein Problem, wenn sie einen Termin versäumen würde? Ich dachte, Beständigkeit sei in einer Therapie so wichtig.«
    Â»Was zählt, ist, wie Morgan sich dabei fühlt. Einen Termin zu versäumen ist ein kleiner Preis, wenn es ihr dafür eine Woche lang gutgeht. Es muss schlimm für Sie sein, dass sie an Thanksgiving weg ist. Morgan sagt, Sie beide sind sich nah.«
    An Thanksgiving weg. Beide Kinder .
    Â»Ich will nur das Beste für Morgan«, sagte Dana, die selbst die Benommenheit in ihrer Stimme hörte.
    Â»Das wollen gute Eltern immer.«
    Â»Ich dachte, mit deinem Wolfsreferat wärst du fertig«, sagte Dana. Um neun Uhr war es schon so lange dunkel, dass man sich vorkam wie mitten in der Nacht. Sie war überrascht, Morgan noch vollständig angezogen an ihrem Schreibtisch anzutreffen, wo sie in ein Schulheft schrieb.
    Â»Bin ich auch«, sagte Morgan. »Das hier ist nicht für die Schule. Es ist, äh … es ist eine Aufgabe. Von Bethany. Ich soll über mein Leben und so was schreiben.«
    Eine Aufgabe , dachte Dana, abermals beeindruckt von Bethanys Beobachtungsgabe. Wenn sie einfach vorgeschlagen hätte, Morgan solle ein Tagebuch führen, hätte es vermutlich nicht funktioniert. Aber eine Aufgabe – das war wie Balsam für Morgan.
    Â»Gut«, sagte sie. »Allerdings wirst du morgen daran weiterarbeiten müssen, es ist nämlich Zeit, ins Bett zu gehen.«
    Grummelnd räumte Morgan das Heft weg. Sie nahm ihren Schlafanzug vom Fußende des Bettes und fing an, sich auszuziehen. Dana hob ein liegengebliebenes T-Shirt vom Boden auf und verstaute es im Schrank. Als sie sich wieder umdrehte, schlüpfte Morgan gerade in ihr Oberteil. Dana bewunderte die Glätte ihrer Haut und ihren geraden Rücken, wie der Stängel einer Blume kurz vor der Knospung. Morgan zog sich den Schlafanzug herunter und kuschelte sich unter ihre zerwühlte Decke.
    Â»Zähne«, sagte Dana.
    Â»Schon geputzt.«
    Â»Wirklich?«
    Â»Ich bin nicht mehr fünf«, murrte Morgan. »Ich weiß, wie wichtig Zähneputzen ist. Sonst sehen sie nämlich bald ganz gelb und fies aus.«
    Immer geht es ums Aussehen, dachte Dana, während sie die seidige Kante der Bettdecke straff zog.
    Â»Ã„hm«, machte Morgan, unentschlossen blinzelnd. Sie zog ihr Hershey-Kissen näher zu sich.
    Â»Ja?«
    Â»Ã„hm, ich glaube, Tina … ich glaube, Tina könnte …, na ja, sie könnte es auch tun.«
    Dana zuckte bei der Erwähnung von Tinas Namen zusammen. »Könnte was tun?«
    Morgan streckte die Zunge heraus und bewegte ihren Finger darauf zu. Danas entsetzte Miene ließ das Mädchen zurückschrecken. »Ich könnte mich täuschen«, beeilte sie sich zu sagen. »Ich hab sie nur ein Mal gehört!«
    Â»War ihr da schlecht?«, fragte Dana, bemüht, sich wieder zu fangen. »Hatte sie sich was eingefangen?«
    Â»Kann sein … ich glaube aber nicht. Sie hat ein paar Salzbrezeln gegessen, und dann sind wir einkaufen gegangen. Ich glaube, sie weiß nicht, dass ich sie gehört habe.« Morgans Hand fuhr an dem Hershey-Kissen auf und ab. »Was willst du jetzt machen?«
    Â»Ich weiß es noch nicht genau, mein Schatz«, sagte Dana und versuchte, sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen. »Das ist aber nicht dein Problem. Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast, und jetzt ist es an den Erwachsenen, sich einen Reim darauf zu machen.« Rasch gab sie Morgan einen Kuss. Sie konnte es kaum erwarten, sich im Arbeitszimmer einzuschließen und zum Hörer zu greifen.
    Â»Was diesen kleinen Ausflug angeht, habe ich eine endgültige Entscheidung getroffen, Kenneth, und nach allem, was Morgan mir eben erzählt hat, lautet sie klipp und klar Nein.« Nachdem sie das Gespräch wiedergegeben hatte, wartete sie auf seine kleinlaute Antwort.
    Kenneth gab ein mattes Stöhnen von sich.
    Â»Du hast also davon gewusst!«, explodierte sie. »Und hättest in Kauf genommen, dass unsere Kinder in Kontakt kommen mit …«
    Â»Es ist nicht, was du denkst.«
    Â»Klar«, sagte Dana, die Stimme vor Sarkasmus

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