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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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man immer warten, dass irgendjemand Lust hat, nett zu einem zu sein«, sagte Morgan bitter. »An manchen Tagen passiert nichts Gutes.«
    Â»Es sei denn, du lässt es passieren.«
    Â»Wie zum Beispiel?«
    Â»Indem du etwas Nettes für jemand anderen tust.« Dana zögerte, unschlüssig, ob sie in die von ihr angestrebte Richtung weitergehen sollte. Du hast Angst, das Offensichtliche auszusprechen , sagte sie sich und kämpfte sich voran. »Wie du weißt, war das ein ziemlich heftiges Jahr für mich. Die Scheidung, wieder arbeiten zu gehen, nicht mehr so viel zu Hause zu sein. Wenn ich aber dieser Familie mit dem kranken Dad ein Essen bringe oder bei der Arbeit ein Problem löse« – sie lächelte verschmitzt – »oder dich dazu bringe, etwas Neues auszuprobieren, und es dir gefällt, auch wenn du es nicht zugeben wirst … dann geht es mir gut. Und das sind Blasen, die kann niemand zum Platzen bringen. Die sind von Dauer.«
    Morgan blickte zweifelnd.
    Â»Vertrau mir«, flüsterte Dana, während sie sich hinunterbeugte, um Morgan auf die Stirn zu küssen. »Ich bin fünfundvierzig Jahre alt. In ein paar Dingen kenne ich mich aus.«
    Am Montagmorgen machten die Kinder sich auf den Weg zur Schule, während Dana zum ersten Mal seit anderthalb Monaten zu Hause blieb. Das sollte eine Erleichterung sein! , sagte sie sich. War es aber nicht, und zwar nicht nur wegen des Geldes. Sie vermisste die Arbeit. Sie hatte sie gut gemacht. Und sie fragte sich, wie es Tony ging.
    Bis die Kinder nach Hause kamen, hatte sie das Haus geputzt, sämtliche Küchenschubladen neu sortiert, eine Ladung Chili für die McPhersons gekocht und drei Laibe Zucchinibrot gebacken. Sie brachte Grady zum Basketball, und erst als Ben Fortin die Tribüne herauf auf sie zukam, fiel ihr seine Mailboxnachricht wieder ein. Da sie nicht unhöflich sein wollte und wusste, dass sie ihm sowieso beim Basketball wieder würde gegenübertreten müssen, hatte sie ihn zurückgerufen. Die Nachricht, die sie hinterlassen hatte, war jedoch so kurz gewesen, dass man daraus nicht im Entferntesten so etwas wie Interesse hatte heraushören können.
    Er setzte sich neben sie. »Sie denken jetzt hoffentlich nicht, ich wäre so eine Art streunender Hund, den Sie nicht mehr loswerden, weil Sie ihm einen Dorn aus der Pfote gezogen haben.«
    Â»Ganz und gar nicht«, sagte sie. Und dachte genau das.
    Â»Für einen armen Dad sind Sie ein freundliches Gesicht in einem Meer voller Mommys.« Er grinste. »Tut mir übrigens leid, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Bei der Arbeit war höllisch viel los. Die Woche ist nur so verflogen. Und die ganze Zeit habe ich gehofft, mich Ihnen offenbaren zu können, bevor irgendjemand anders Sie mir wegschnappt.«
    Oh Gott , dachte Dana, jetzt kommt’s .
    Â»Sie sind noch nicht wieder vergeben, oder?«, fragte Ben.
    Wieder VERGEBEN ? Was um alles in der Welt meinte er damit?
    Die Verwirrung stand ihr wohl ins Gesicht geschrieben, denn er fügte hinzu: »Letzte Woche haben Sie gesagt, Sie seien kurz davor, arbeitslos zu werden …«
    Â»Ach so! Ja, das war – äh, bin ich! Heute ist sogar mein erster Tag ohne Arbeit, und ich dachte, ich würde es als Erleichterung empfinden, aber irgendwie fehlt sie mir.«
    Â»Dann sind Sie also daran interessiert, etwas Neues zu finden? Ich habe nämlich mit meinem Partner gesprochen, und wir meinen, dass es an der Zeit ist, uns Hilfe zu suchen. Die Geschäfte gehen gut, aber wir hassen es beide, Telefonate zu führen – sind uns deswegen vor zwei Tagen sogar in die Haare geraten … Jedenfalls ist es ein Erneuerbare-Energien-Unternehmen, noch ganz jung. Die Stelle ist die einer Büroleiterin. Material bestellen, Abläufe verfolgen, sich um Kunden kümmern, wenn wir außer Haus sind. Wir sind noch nicht so weit, jemanden Vollzeit zu beschäftigen – vielleicht zwanzig, fünfundzwanzig Stunden die Woche.« Er sah skeptisch aus. »Das ist nicht genug, oder?«
    Â»Um ehrlich zu sein«, sagte Dana, »das ist eine ganze Menge.«
    Als sie ein paar Stunden später mit dem Chili, das sie sicher in einer Einkaufstasche auf dem Rücksitz verstaut hatte, zu den McPhersons fuhr, war sie zuversichtlich. Ben hatte seinen Partner noch von der Tribüne aus angerufen, um ein formales Bewerbungsgespräch für Mittwoch auszumachen. In

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