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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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E.‹«, las sie. »Wer ist denn das?«
    Â»Lass es!«, rief Alder in scharfem Ton.
    Doch Morgan hatte bereits die Sprechtaste gedrückt und sagte: »Hallo?… Ja, die ist hier.« Sie reichte das Telefon Alder, deren Gesicht vor Zorn dunkelrot angelaufen war. Dana konnte sich nicht erinnern, bei ihrer Nichte jemals einen so wütenden Blick gesehen zu haben. Morgan anscheinend auch nicht. Tut mir leid! , formte sie mit den Lippen.
    Nach kurzem Zögern nahm Alder den Hörer. Sie stand auf und verließ mit großen Schritten das Esszimmer. »Ethan«, blaffte sie im Hinausgehen und dann: »Nenn mich nicht so, und außerdem …« Bald war sie außer Hörweite.
    Â»Ich hab so ein schlechtes Gewissen«, sagte Morgan mit verschämt zusammengekniffenem Gesicht.
    Â»Sie sah aus, als ob sich ihre Haut abschälen würde, und dann wär nur noch Getriebe und Motor und so was zu sehen, und sie würde vielleicht deinen Körper durchbeißen!«, schaltete sich Grady ein.
    Â»Halt die Klappe!« Morgan holte aus, um ihm eine zu schmieren.
    Grady wich ihr aus, indem er seitlich von seinem Stuhl sprang, und landete, die Füße nach oben, auf dem Boden. »Autsch!«, brüllte er. »Mommm!«
    Â»Schluss jetzt!«, sagte Dana. »Grady, steh bitte auf und iss fertig.«
    Â»Aber ich …«
    Â»Gut!«, sagte Dana, die allmählich ungehalten wurde. »Dann ab in die Badewanne.« Er flitzte aus dem Zimmer, und Dana wandte sich Morgan zu, wütender auf ihre Tochter, als sie es ihrer Erinnerung nach je gewesen war. Wie konnte Morgan so rücksichtslos sein? »Du weißt hoffentlich, dass du dich bei ihr entschuldigen musst?«, blaffte Dana.
    Morgans Augen glänzten, und ihre Mundwinkel sanken nach unten. »Ich weiß es, okay?« Tränen quollen unter ihren Lidern hervor, als sie mit hämmernden Füßen davonstürzte, die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Eine Tür schlug zu. Dana stieß einen Seufzer der Entmutigung aus und ließ den Blick über den Tisch wandern, eine Landschaft, die mit den Überresten der supergesunden, halb aufgegessenen Mahlzeit besprenkelt war. Wie konnte alles nur so schnell auseinanderfallen? Wie kam es, dass sie alle gut drauf und im nächsten Moment unglücklich gewesen waren?
    Grady hatte die Badewanne zu voll gemacht, und Dana wollte ihn deswegen schon schimpfen, als sie merkte, dass die Wanne gar nicht mit Wasser gefüllt war; ungefähr die Hälfte wurde von Seifenschaum eingenommen. Grady strich sich ein bisschen davon aufs Kinn. »Ich hab einen Bart!«, sagte er kichernd zu ihr. »Ich bin ein Mann!«
    Matt lächelte sie ihn an. »Vergiss nicht, die Füße zu waschen«, sagte sie und ging zu Morgans Zimmer.
    Morgan saß, den Rücken an die Wand gelehnt, die Arme um ihr Hershey-Kissen geschlungen, auf dem Bett. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte sie gegen weitere Tränen. »Es war ein Versehen «, brummte sie.
    Â»Ich weiß.« Dana setzte sich auf Morgans Schreibtischstuhl, nachdem sie ihn von einer Schicht Kleider befreit hatte. »Aber du musst zuhören, mein Schatz.«
    Â»Ich höre zu!«
    Â»Diesmal hast du es nicht getan«, sagte Dana leise. »Ich habe dich gebeten, nicht dranzugehen, und Alder auch. Du musst besser auf die Menschen um dich herum achten und nicht einfach nur tun, was dir gerade einfällt.«
    Â»Wenn du willst, dass ich ein schlechtes Gewissen kriege, hast du’s geschafft, okay? Woher sollte ich denn wissen, dass sie nicht mit diesem Typ sprechen wollte?« Morgans Augen wurden wieder feucht. » Hasst sie mich jetzt?«
    Dana stand auf, setzte sich neben Morgan aufs Bett und schlang die Arme um sie. Wie ein gefällter Baum kippte das Mädchen seitwärts in den Schoß seiner Mutter. »Nein«, beruhigte Dana sie. »So ist Alder nicht. Überleg dir, wie du sie am besten um Entschuldigung bitten kannst, und tu’s. Dann wird es vorbei sein.«
    Ein paar Minuten saßen sie so da, Morgans Oberkörper zusammengerollt im Schoß ihrer Mutter. Sie holte Luft und murmelte: »Und dieses Ding mit dem Erbrechen mache ich nicht. Eine Weile hab ich’s gemacht, aber dann hab ich aufgehört.«
    Dana überkam eine Woge der Hoffnung. Womöglich hatte das Problem sich von selbst gelöst? Dennoch nagte Argwohn an ihr. »Wann?«, fragte sie. »Wann hast du

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