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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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– ganz ehrlich, sie bringt mich noch um. Sie haben Aushilfskräfte angestellt?«
    Â»In letzter Zeit nicht, aber vor Jahren, als ich das Büro einer Anwaltskanzlei geleitet habe, habe ich manchmal Zeitarbeitskräfte eingesetzt. Wenn man mir eine wie die geschickt hätte, hätte ich jemand anderes angefordert. Bestimmt können Sie den Verantwortlichen der Agentur um jemand … Fähigeren bitten.«
    In der Hand eine Tube Betäubungsgel, hörte Dr. Sakimoto ihr zu, und seine braunen Augen blinzelten langsam, während er das aufnahm. »Moment mal«, sagte er. »Wie wär’s denn mit Ihnen?«
    Dana rutschte auf dem Stuhl hin und her. »Mir steht es überhaupt nicht zu, mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen …«
    Â»Nein!« Mit einer Handbewegung unterbrach er sie lachend. »Ich meine, Sie als Aushilfskraft! Sie verfügen offensichtlich über die nötigen Fähigkeiten, und Sie stecken in einem finanziellen Engpass. Außerdem würden Sie mir wirklich aus der Klemme helfen. Noch ein einziger Tag mit der Eisernen Betty da draußen, und ich lande in den Elfuhrnachrichten.«
    Â»Oh, ich weiß nicht …« Dana schüttelte den Kopf. Wie sollte das gehen? Das war ein Vollzeitjob. Wer wäre nachmittags zu Hause für die Kinder da? In dem Zustand, in dem Morgan sich gerade befand, brauchte sie mehr denn je erwachsene Aufsicht.
    Â»Denken Sie darüber nach«, bat er sie eindringlich. »Das würde unser beider Problem lösen.«
    Das Schuldgefühl, das sie wegen ihrer Absage an ihn empfand, verwandelte sich bald in Empörung. Wie konnte er sie um so etwas bitten, wo er doch über alles, was sie zu bewältigen hatte, Bescheid wusste? Während er arbeitete, plauderte er freundlich weiter, doch sie konnte an nichts anderes denken als an den Druck, den sie jetzt verspürte. Woher wusste er, was das Beste für sie war? Sie wusste, es war unvernünftig, aber ihr Ärger wurde trotzdem größer.
    Â»Was wir jetzt machen, nennen wir eine Einprobe«, erklärte er gerade. »Die Krone wird mit etwas Glycerin platziert, sodass Sie sich vergewissern können, dass Sie damit zufrieden sind, bevor sie endgültig zementiert wird.« Er fuhr den Stuhl herunter und hielt ihr einen Handspiegel hin. »Gehen Sie zum Fenster rüber, damit Sie den Zahn bei Tageslicht sehen können.«
    Beim Blick in den Spiegel sah sie nur die tiefen Sorgenfalten zwischen ihren blassen Augenbrauen, und ihre Wut steigerte sich. »Irgendwie stimmt was nicht«, sagte sie.
    Â»Nein?«, fragte er und trat neben sie. »Wollen wir doch mal schauen.« Er war ein paar Zentimeter kleiner als sie, ein Eindruck, der sich noch verstärkte, als er sich leicht bückte und zu ihrem Mund hinaufblinzelte, während er vorsichtig ihre Oberlippe zurückschob. »Was stimmt denn nicht?«, fragte er.
    Â»Ich weiß nicht … Die Farbe ist falsch.« Sie hörte die Verbitterung in ihrem Ton, den Mangel an Höflichkeit, und das machte sie nur noch wütender. Es war seine Schuld, dass sie sich wie eine Giftnudel fühlte.
    Â»Finden Sie?«, fragte er sanft.
    Sie starrte in den Spiegel, um seinem Blick zu entgehen, und tippte mit dem Finger auf den Zahn. »Der hier hat nicht denselben Farbton wie die anderen.«
    Â»Dana«, sagte er, die Mundwinkel angespannt, um nicht zu grinsen. »Das ist Ihr eigener Zahn. Der andere ist die Krone.«
    Mit ausdruckslosem Blick drehte sie sich zum Fenster, bemüht, ihre unbegründete Wut wieder in ihren Käfig zu sperren.
    Â»Hören Sie, Dana«, murmelte Dr. Sakimoto. »Meine durchgeknallte Aushilfe ist nicht Ihr Problem. Sie haben gerade genug anderes im Kopf. Und Sie müssen tun, was für Sie das Beste ist.«
    Sein Verständnis überraschte sie und trug zur Bezähmung ihrer Wut bei. »Mit Morgan hatten Sie recht«, sagte sie schließlich. »Sie steckt sich den Finger in den Hals.«
    Â»Ja.« Er nickte.
    Â»Sie wird es nicht zugeben.«
    Â»Sie schämt sich. Wir alle verbergen das, wofür wir uns schämen.«
    Natürlich , dachte sie. Und doch war dieses Geheimnis jetzt preisgegeben – ausgerechnet ihrem Zahnarzt. Sie atmete tief ein und wieder aus. »Der Zahn ist in Ordnung«, sagte sie.
    Â»Er ist großartig«, stimmte er zu, während er sie mit einer Handbewegung in den Behandlungsstuhl bat, »wenn ich das mal so

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