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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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Richtung
R entschler Field; ihre lederbesohlten Sandaletten klapperten auf dem Zement und ließen ihre Knöchel beben. Sie hörte das Stimmengewirr von vierzigtausend Menschen, die Freunde begrüßten, UC onn-Sweatshirts kauften oder sich entschuldigten, während sie sich zu ihren Plätzen auf der Tribüne durchschlugen. Obwohl Dana zwanzig Jahre zuvor ihren Abschluss an der UC onn gemacht hatte, war sie zum ersten Mal in »The Rent«, wie Jack das Stadion nannte. Seinerzeit hatte man im Memorial Stadium Football gespielt, und plötzlich wurde sie ganz sentimental beim Gedanken an ihr Studentenleben, das ihr damals hochdramatisch erschienen, im Vergleich zu ihrem jetzigen Leben jedoch ein Kinderspiel gewesen war. Jack zog sie weiter zu ihren Sitzen, wobei seine riesige Pranke ihre Hand packte und ihr die Fingerknöchel unangenehm zusammendrückte. Die hier ist besetzt , schien er mit dieser Hand zu sagen. Sie gehört zu mir .
    Als sie erst einmal saßen, rutschte Jack näher an Dana heran und schob sie in Richtung Gang. »Kalt?«, fragte er, während er ihr den Rücken rieb.
    Â»Ein bisschen«, gab sie zu.
    Â»Warten Sie, bis das Spiel anfängt.« Er grinste. »Das wird Ihr Blut in Wallung bringen.«
    Ihre Gefühle für Football konnte man kaum leidenschaftlich nennen, aber was schadete das schon? Dana war es gewohnt, ihre eigenen Ansichten zurückzustellen, um Platz für die anderer zu machen. Sie wollte das mögen, was er mochte, und das war fast so gut, wie es tatsächlich zu mögen.
    Von ihrem Sitz am Gang aus sah sie einen Mann und einen kleinen Jungen Hand in Hand die Stufen heraufsteigen. »Die hier?«, fragte der Junge bei jeder Reihe. »Sind das unsere Plätze?«
    Â»Nein, Kumpel«, antwortete der Mann jedes Mal. »Etwas weiter oben.« Dana ertappte sich dabei, wie sie das Gesicht des Mannes betrachtete. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Plötzlich erwiderte er ihren Blick. »Dana!«, sagte er.
    Â»Ach du lieber Himmel!« Das war Billy, ihr Freund aus der Studentenzeit. Natürlich sah er älter aus und in einer Weise verwittert, wie sie es nicht erwartet hätte. Sein Blick jedoch war klar, und unmittelbar bevor er sich zu ihr herunterbeugte, um sie zu umarmen, fiel ihr auf, dass an seinem Finger ein Ehering glänzte.
    Â»Du siehst toll aus!«, murmelte er ihr ins Ohr. Die Umarmung dauerte den Bruchteil einer Sekunde zu lang.
    Â»Jack Roburtin«, sagte eine leicht gereizte Stimme neben ihr. Jack streckte seine gewaltige Hand vor ihr aus und versperrte ihr für einen Moment die Sicht.
    Â»Bill Waterman, angenehm.« Nachdem er Jacks Hand zweimal kräftig gedrückt hatte, trat er zurück in den Gang, womit er einen ordentlichen Abstand zwischen sich und Dana herstellte.
    Â»Bill und ich waren Kommilitonen«, sagte Dana schnell. »Wo haben wir uns noch kennengelernt? Im ersten Jahr Spanisch?«
    Â»Genau.« Er richtete seine Antwort an Jack. »Um halb neun morgens oder so. Um diese Uhrzeit war bei mir noch nicht viel mit hablo Español , wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Â»Zu irgendeiner anderen Zeit auch nicht«, neckte ihn Dana.
    Â»Sie hat mich durchgeschleust«, erklärte er Jack. »Ich habe ein Ausreichend gekriegt, aber ich hab’s geschafft. Diesen Kurs jedenfalls.«
    Â»Kein guter Student, was?«, sagte Jack. Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ er den Blick aufs Spielfeld wandern. Seine Finger glitten über Danas und verflochten sich mit ihnen.
    Billy wandte sich wieder Dana zu. »Nein, kein besonders guter.« Während er ihr Gesicht betrachtete, erinnerte sie sich einen Moment lang an seine Hände in ihren Haaren, seine Lippen, die ihre Augenbrauen streiften.
    Verlegen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Jungen. »Du magst wohl Football?«, sagte sie heiter.
    Â»Ja!«, antwortete er. »Ich hab noch nie ein Spiel gesehen, aber ich glaub schon. Ich hab einen Helm gekriegt!«
    Â»Wirklich? Hast du’s aber gut – mein Sohn hat erst dieses Jahr einen Helm bekommen, und er ist sieben.«
    Â»Ich bin vier dreiviertel! Und ich kriege ein Würstchen, aber ich muss es nicht ganz aufessen. Und Zuckerwatte!«
    Billy rubbelte ihm über den Igelhaarschnitt, und der Junge schlang die Arme um den Oberschenkel seines Vaters. »Okay, Sean-o, wir gehen jetzt lieber mal zu unseren Plätzen.« Er warf Dana einen letzten Blick

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