Die Zufalle des Herzens
schön, deinen kleinen Kumpel hier kennenzulernen. Bye, Sean.«
»Bye«, sagte Sean, wodurch der Bausch schmelzender, pinkfarbener Watte in seinem Mund sichtbar wurde.
Billy sah zu, wie sie sich erhob. »Halt die Ohren steif«, sagte er. »Und bleib treu.«
Treu , sinnierte sie, während sie darauf wartete, dass Jack zurückkam. Wem oder was denn?
Die UC onn Huskies gewannen nicht. »Die Hucke vollgekriegt«, brummte Jack auf der Heimfahrt höhnisch.
»Wo spielen die Jungs morgen?«, fragte Dana.
»Sie spielen erst nächsten Samstag wieder. Bis dahin sorgt der Coach dafür, dass sie sich den Arsch aufreiÃen. Notre Dame ist stark in der Verteidigung, aber ihr QB laboriert noch an einer Leistenzerrung, sodass sie â¦Â«
»Nein, unsere Jungs«, sagte Dana. »Wo spielen sie morgen?«
Jack blinzelte, während er sich in sein eigenes Leben zurückholte. »Ach so. In Vernon.« Sie sprachen über das Spiel und über eine Wette, die er mit einem Kollegen am Laufen hatte â wer von beiden bis Weihnachten mehr Ford Pick-ups verkauft hatte. Bald bogen sie in Danas Einfahrt ein. Er löste seinen Sicherheitsgurt und drehte sich, eine Hand auf der Rückenlehne ihres Sitzes, zu ihr um. »Das war spitze«, sagte er mit einem Grinsen. »Aber das war mir eigentlich von vornherein klar.«
»Es hat wirklich Spaà gemacht«, stimmte sie zu. Die Art, wie sein Blick immer wieder von ihren Augen zu ihren Lippen schnellte, lieà ihr Herz pochen, als wäre es auf der Suche nach einem Notausgang.
»Ich fühle mich richtig wohl mit Ihnen, wissen Sie das?«, sagte er. »Bei manchen Frauen hat man das Gefühl, man müsste die Wahrheit aufblähen, damit man besser dasteht. Aber Sie sind nicht so.« Von der Hand auf ihrer Rückenlehne spreizte sich ein Finger ab und fuhr die Wölbung ihrer Wange nach. »Gott, bist du schön.« Sein Gesicht kam näher, das Blau seiner Augen in der düsteren Fahrerkabine des Pick-ups von einer noch dunkleren ozeanischen Farbe.
Dana verspürte einen seltenen Moment wunderbaren Glücks. Das ist ein anständiger Mann, dachte sie. Vielleicht nicht so kultiviert wie Kenneth und nicht so einfühlsam wie Billy. Aber im Gegensatz zu den beiden hatte er nicht anderen Frauen oder Drogen den Vorzug gegeben. Jack wollte sie .
Während er jetzt leicht ihre Mundwinkel küsste, murmelte Jack: »Du schmeckst gut.« Erst sanft, dann mit gröÃerer Beharrlichkeit forschte er tiefer, eine langsame, sinnliche Steigerung.
Ich werde geküsst! , dachte sie. Wann bin ich zuletzt � An Silvester ⦠Pollys und Victors Party ⦠Kenneth, der mir den Rücken tätschelte, während er mich zum letzten Mal küsste ⦠Das hier war so viel besser. Jack konnte gut küssen, aber was noch wichtiger war, dahinter steckte so viel Begehren. Sie streckte die Hand nach Jacks Schulter aus, und er knabberte an ihrem Ohr. »Lass uns reingehen«, hauchte er.
Dana erstarrte.
»Okay«, sagte er. »Ist schon in Ordnung.«
»Nein, es ist nur â¦Â«
»Kein Problem, im Ernst.«
»Alder ist zu Hause, und mir käme es nicht richtig vor â¦Â« Alder schlief bei Jet. Das Haus war leer. »AuÃerdem bin ich eigentlich nicht â¦Â«
»Klaro. Mein Fehler.« Er setzte sich wieder auf seinem Sitz zurecht und schlug mit den flachen Händen auf das Lenkrad. »Und wann kann ich dich wiedersehen?« Grinsend drohte er ihr mit dem Finger. »Sag jetzt bloà nicht in zwei Wochen, so lange kann ich nämlich unmöglich warten.«
Begehrt, begehrt, begehrt ⦠der Gedanke hallte in ihrer Brust wider. »Nein«, sagte sie. »Ich auch nicht.«
- 20 -
A m Montagmorgen stand der Wecker auf Viertel nach sechs, aber schon um Viertel vor fünf war Dana hellwach. Nahtlos , dachte sie immer wieder. Die Kinder sollen möglichst wenig davon merken, dass ich jetzt arbeite. Um sieben stand sie in der Küche und machte Frühstück. Sie hatte sich eine Schürze mit dem Aufdruck MANGIA ! umgebunden, um sich nicht schmutzig zu machen. Grady, dem das Schlafanzugoberteil von einer Schulter gerutscht war, kam hereingeschlurft.
»Pfannkuchen oder Waffeln?«, fragte sie.
»Was für ein Tag ist heute?« Seine nur halb geöffneten Augen blinzelten in ihre Richtung.
»Montag.«
»Ist heute Schule?«
»Natürlich. Montag
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