Die Zufalle des Herzens
zu. »Schön, dich getroffen zu haben«, sagte er.
»Hübscher Junge«, murmelte sie. Sei froh , hätte sie am liebsten noch hinzugefügt. Billy bugsierte den Jungen die Treppen hinauf.
» OH , MANN !«, schrie Jack plötzlich, zum Spielfeld gewandt. »Nennt ihr das etwa einen ANSTOSS ?«
Zur Halbzeit gab Jack einen tiefen Seufzer von sich. Er hatte nahezu ununterbrochen geredet, das Spiel von seinem Platz hoch über den Seitenlinien aus gecoacht, unterstrichen durch Ausrufe wie: »Ja, genau, DAS hab ich gemeint!« oder » BLOCKEN heiÃt das, Himmelherrgott noch mal! Hört doch mit dem STEPPTANZ auf!«
»Wenn man an die Stipendien denkt, die diese Idioten kriegen«, murmelte er jetzt, während er die Arme nach oben streckte, um so die Spannung aus seiner Wirbelsäule zu nehmen, »hätte man gute Lust, sie ordentlich zu vermöbeln.«
»Jetzt hören Sie aber auf, Jack«, tadelte sie ihn spielerisch. »Das sind doch noch Kinder. Sie bemühen sich ja.«
»Sie haben recht.« Er lächelte nachsichtig. »Es gibt aber einen Unterschied zwischen s ich bemühen und gewinnen . Und wenn man nicht den richtigen Biss hat und die andere Mannschaft niedermachen will, dann sollte man besser gar nicht auf den Platz gehen, mehr sage ich gar nicht.« Er stand auf. »Hunger? Ich geh schnell und hol uns ein paar Snacks. Ich muss sowieso mal für kleine Jungs.« Er kletterte an ihr vorbei in den Gang und war verschwunden, bevor ihr aufging, dass er sie gar nicht gefragt hatte, was sie wollte. Irgendwie fand sie es aber auch nett, dass er etwas für sie aussuchte. Kenneth hatte immer darauf bestanden, dass sie etwas zu essen holte, damit er sich später nicht irgendwelche Bemerkungen anhören müsse, falls er nicht genau das Richtige bekommen habe, sagte er. Hör auf, an Kenneth zu denken , ermahnte sie sich.
»Hey, Dana.« Sie drehte sich um und sah zwei Reihen über sich Billy und Sean sitzen. Billy gab ihr ein Zeichen, zu ihnen hinaufzukommen. »Meine Neugier ist stärker als ich.« Er grinste, als sie sich neben ihn in die Reihe quetschte. »Was hast du die letzten zwanzig Jahre getrieben?« Sie erzählte ihm von Morgan und Grady und dem vorübergehenden Zuwachs durch Alder. »Du hattest schon immer ein Faible für die Einsamen und Hilflosen«, sagte er. »Wenn ich sechzehn und ganz durcheinander wär, würde ich mich auch zu dir aufmachen.« Sein Lächeln lieà etwas nach. »Und Jack ist dein Mann?«
»Oh, er ist ⦠na ja, er ist meine Verabredung, nehme ich an.«
»Nimmst du an? Du bist dir nicht sicher?« Er lachte. »Ich bin nämlich ziemlich sicher, dass er sich sicher ist.«
»Oje!« , stöhnte sie. »Ich bin so was nicht gewöhnt! Das ist meine erste Verabredung seit der Scheidung, und ich weià gar nicht mehr so richtig, wie man das macht.«
»Oh, du bist ein cleveres Mädchen«, neckte er. »Du kriegst den Bogen schon raus. Mir ist es nach der Scheidung genauso gegangen. Aber am Ende hab ich die Richtige kennengelernt und war bereit ⦠mich für sie ins Zeug zu legen.«
»Ins Zeug zu legen?«
»Ich hab jahrelang rumgehangen ⦠Davon kannst du ein Lied singen. Dann hab ich aber doch die Kurve gekriegt und mich endlich mal auf jemanden eingelassen.« Er legte einen Arm um Sean, der zufrieden an seiner Zuckerwatte leckte. »Ich hätte es früher versuchen sollen.«
Sie grinste ihn an. »Du wirst mich dafür hassen, dass ich das sage ⦠aber ich bin stolz auf dich.«
»Hey, du bist Dana â und damit unhassbar.« Für einen Augenblick sah er sie an. »Du magst also diesen Mann?«
»Ja â¦Â«, sagte sie. »Er ist Gradys Footballcoach. Du solltest ihn mit den Jungs sehen â er ist wunderbar.«
»Toll.« Billy nickte. In ihrem Kopf klang es wie: Was machst du mit dieser Null? Sie erstarrte und lieà ihren Blick über die Menge schweifen. »Er ist nett«, sagte sie. »Es ist ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden.«
Indem er ihr das Knie tätschelte, zog er ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Wie wahr!« Sie wusste, dass er sich entschuldigen wollte. »Jetzt geh lieber wieder runter«, sagte er zu ihr. »Ich glaube, Jack hat gemerkt, dass wir mehr als nur Kommilitonen waren.«
»Es tut so gut, dich zu sehen.« Sie seufzte. »Und wie
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